Benedikt Scholz: Die Erben der Raubritter oder Wieso interessieren sich so viele für den Adel?

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Hi alle zusammen!
Ich habe da eine Frage, die mich schon seit längerer Zeit beschäftigt und mich würde Eure Meinung dazu interessieren. Aber erst die Vorgeschichte, die das Fass "zum überlaufen" gebracht hat:
Nichts böses ahnend schiebe ich meine Pizza in die Mikrowelle (ja, ich backe sie anschließend auch noch) und will mir die Wartezeit mit ein wenig fernsehen verkürzen. Also schalte ich den Fernseher ein und beginne durch die Programme zu zappen. Nach kurzer Zeit gelange ich zu RTL, wo ein Bericht über Monacco läuft. "Gut" denke ich mir, vielleicht ist es ja ganz interessant. Das Rennen war schließlich recht langweilig und Schumacher hat gewonnen. WARUM? Wie konnte das nur geschehen? Aber ich schweife ab.
Dieser Bericht hat sich schließlich als einer über die "Reichen und Schönen" (eigentlich sahen die alle ganz schrecklich aus ;) ) herausgestellt. Natürlich waren fast alle vorgestellten "Persönlichkeiten" adelig und brauchten sich um ihre Finanzielle Sicherheit keine Sorgen machen.
Nach einer Minute schaltete ich aus und sah nach meiner Pizza.

Dieser Bericht verfolgte mich jedoch weiter, denn mich beschäftig diese Frage schon lange, und mich interessieren auch mal andere Meinungen dazu.

Nun zur Frage:
Wenn man überlegt, daß der sog. Adel nur besteht und nur so viel Geld hat, weil Ihre Vorfahren das "gemeine" Volk ausgebeutet, unterdrückt und ermordet haben, fängt man doch an sich zu überlegen, warum sich heute noch so viele Menschen dafür interessieren zu scheinen. Man muß ja nur mal eine Zeitung aufschlagen oder das Fernsehen einschalten schon stößt man auf irgendwelche Geschichten über Prinz XYZ.
Soweit so gut oder auch schlecht. Wenn man noch einen Schritt weiter denkt, müßten diese Adeligen doch eigentlich enorme Entschädigungssummen zahlen, und zwar für die Verbrechen, die ihre Vorfahren begangen haben. Ich sage damit nicht, daß es bei allen so gewesen sein muß, aber niemand wird wohl abstreiten, daß das Mittelalter alles andere als gerecht war.

Nehmen wir zum Beispiel die Zwangsarbeiter von VW, die fordern heute auch Entschädigungen, also wäre es doch wohl auch gerechtfertigt, Adelstitel abzuerkennen und Vermögen und vor allem Landbesitz zu großen Teilen einzuziehen und Wohltätigkeitsorganisationen zuzuführen oder nicht?
Wie seht Ihr das?
Benedikt