Stefan Muenz: (ZUR INFO) vom Siegeszug der Freeware und vom freiwilligen Bezahlen (a-fair)

Liebe Forumsbesucher,

das Internet erlaubt bekanntlich, alles, was aus Bits und Bytes besteht, wunderbar einfach unter die Leute zu bringen. So hat das Internet denn auch vor allem Freeware-Produkten ordentlich auf die Spruenge geholfen. Wegen des vielen User-Feedbacks sind nicht wenige Freeware-Produkte wie Linux, Apache, Perl, PHP usw. bereits den meisten kommerziellen Konkurrenzprodukten ueberlegen. Und das, obwohl die ganze damit verbundene schwere Arbeit freiwillig und ohne Aussicht auf unmittelbaren Profit geleistet wurde.

Da kommen dann selbst Leute, die sonst gerne ans Abzocken denken, ins Gruebeln und fragen sich, ob sie denn nicht einen freiwilligen Obulus fuer die Leistung oder das Produkt entrichten sollten, von der bzw. dem sie selber profitieren. Denn die meisten Leute sind eigentlich nur "geldgierig", wenn sie sich in der normalen gesellschaftlichen Umgebung befinden, wo jeder immer nur haben will und wo einem von allen Seiten aus einfach nur das Geld aus der Tasche gezogen werden will. Die gleichen Leute aber verwandeln sich nicht selten in samaritisch denkende Menschen, sobald sie mal von etwas, das sie kostenlos erwarben, wirklich profitieren konnten, sei es materiell oder geistig.

Auf diesem Gedanken beruht ein neuer Service im deutschsprachigen Netzraum: a-fair. Wer sich fuer die Sache interessiert, sollte erst mal den neuen SELFAKTUELL-Beitrag lesen, den der Projektinitiator Wolfgang Reinfeldt geschrieben hat (</selfaktuell/a-fair.htm>), und dann dem dort enthaltenen Link zu den Projektseiten folgen. Das Projekt ist noch ganz neu, die grossen Erfolge kann es deshalb noch nicht vorweisen.

Mir persoenlich gefaellt die Idee aber sehr gut - sie koennte Autoren von Software, Texten oder Kunst jedenfalls mehr einbringen als etwa die Gnu Public Licence, und die Idee ist irgendwo zwischen Verlagswesen und neuen Gegebenheiten im Netz angesiedelt. Kann sein, dass sie noch nicht perfekt ausgereift ist, aber man kann sich nur wuenschen, dass mehr daraus wird. Denn sie koennte mehr "Autoren" ermutigen, im Netz zu publizieren, sei es Software, Text, Musik oder was auch immer in Bits und Bytes passt.

viele Gruesse
  Stefan Muenz

  1. Hallo Stefan,

    also ich muss sagen, ich bin ziemlich begeistert.
    Ich bin auch der Meinung, dass es zuviel Software gibt, die viel zu teuer ist.
    Ich habe das irgendwann einmal beim Thema CAD festgestellt.
    AutoCad kostete damals so um die 13.000 DM. Ich weiss nicht, was es jetzt kostet. Kein Privatmensch konnte sich das leisten. Und dann im Vergleich CAD-Shareware-Programme, die um ein paar Hundert Mark kosteten, die im Funktionsumpfang aber gar nicht sooo viel schlechter wegkamen als AutoCad. Zumal man die Spezialfunktionen sowieso nur aeusserst selten braucht.

    Einen anderen grossen Vorteil sehe ich darin, dass arme Leute sich dann kein schlechtes Gewissen mehr wegen irgendwelcher Raubkopien machen muessen.

    Und wenn sich das durchsetzt, kann man vielleicht sogar hoffen, dass in Zukunft die Qualitaet der Produkte den Preis diktiert.

    Also, ich finde, eine Sache, von der alle profitieren, die Softwareschreiber genauso wie die Nutzer.

    Viele Gruesse

    Beate Mielke

    1. Hallo Beate,

      also ich muss sagen, ich bin ziemlich begeistert.

      Tja, da hier sonst niemand mitdiskutiert, gehe ich davon aus, dass dieses Konzept unserer Zeit noch etwas voraus ist. Die Leute schielen halt doch noch lieber nach der eindeutigen, schnellen Kohle. Alte Nachkriegs-Raff-Mentalitaet. Wird schon noch werden. Wenn erst mal die 2 vor dem Tausender steht bei den Jahreszahlen, wird sich das Verstaendnis von "Wirtschaft" vielleicht doch noch auf sanfte Weise wandeln...

      viele Gruesse
        Stefan Muenz

      1. Tja, da hier sonst niemand mitdiskutiert, gehe ich davon aus, dass dieses Konzept unserer Zeit noch etwas voraus ist.

        Grundsaetzlich sehe ich dem Konzept auch sehr positiv entgegen. Was mich hat schweigen lassen und mich verunsicherte, ist, dass man das Geld beispielweise fuer SelfHTML nicht an Dich, sondern an diese Betreiber da ueberwiesen werden soll. So geht es natuerlich nicht, oder ich hab da total was falsch verstanden.

        Viele Gruesse, Thomas Hieck

        1. Hi Thomas,

          Was mich hat schweigen lassen und mich verunsicherte, ist, dass man das Geld beispielweise fuer SelfHTML nicht an Dich, sondern an diese Betreiber da ueberwiesen werden soll.<<

          ...und das, nachdem dieser A-fair-Service noch 5% Provision (bei Kreditkartenzahlung 8%) eingestrichen hat. Nehmt's mir nicht übel, aber mir erscheint das ganze im Moment noch etwas suspekt; mir taucht etwas zu oft anstatt einer konkreten Äusserung das Wort "fair" auf, was natürlich ein weit dehnbahrer Begriff ist... Aber wahrscheinlich bin ich mal einfach wieder zu misstrauisch ;-)
          Viele Grüsse,

          Nicolas Muehlen

          1. Hallo Nicolas und Thomas

            ...und das, nachdem dieser A-fair-Service noch 5% Provision (bei Kreditkartenzahlung 8%) eingestrichen hat.

            Hast du dir schon mal Gedanken darueber gemacht, was auf dem Buchmarkt ein Verlag tut? Ein Verlag sorgt dafuer, dass Autoren ueberhaupt etwas bekommen fuer ihre Werke. Dafuer streicht der Verlag einen Teil der erwirtschafteten Kohle ein, und zwar ein Vielfaches von 5-8%!
            Und mir waere es ehrlich gesagt zu umstaendlich, den Geldeintreiber zu spielen. Die organisieren das, verwalten alles, ueberweisen mir meinen Anteil und schicken mir vierteljaehrlich eine Honorarabrechnung, genau wie ein Verlag.
            Der Unterschied ist nur, dass niemand etwas bezahlen _muss_, sondern dass man nur etwas bezahlen _kann_, wenn man es fuer angemessen haelt. Und dieser Art von "Gewissensentgelt" gebe ich grosse Chancen in der Zukunft. Denn das alte wirtschaftliche Prinzip "Ware gegen Kohle" wird im Internet durch die Erfolge des Freeware-Prinzips immer weiter aufgeweicht. Man muss sich also Alternativen ueberlegen.

            viele Gruesse
              Stefan Muenz

            1. Hallo Stefan,

              Hast du dir schon mal Gedanken darueber gemacht, was auf dem Buchmarkt ein Verlag tut? Ein Verlag sorgt dafuer, dass Autoren ueberhaupt etwas bekommen fuer ihre Werke. Dafuer streicht der Verlag einen Teil der erwirtschafteten Kohle ein, und zwar ein Vielfaches von 5-8%!<<

              Darum ging es mir auch gar nicht, aber bevor ich online jemanden "mein Geld" (ich könnte mir das Geld ja schließlich auch direkt überweisen lassen) anvertraue, warte ich erst lieber noch mal ab...;-)

              Der Unterschied ist nur, dass niemand etwas bezahlen _muss_, sondern dass man nur etwas bezahlen _kann_, wenn man es fuer angemessen haelt. Und dieser Art von "Gewissensentgelt" gebe ich grosse Chancen in der Zukunft. Denn das alte wirtschaftliche Prinzip "Ware gegen Kohle" wird im Internet durch die Erfolge des Freeware-Prinzips immer weiter aufgeweicht. Man muss sich also Alternativen ueberlegen.<<

              Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, daß nicht jeder dahergelaufene Netscape-Composer-Experte seine AOL-Homepage dort anmeldet und diese mit ausreichend Hinweisen ausstattet, daß man ihm gefälligst erstmal was überweisen sollte, bevor man seine Seiten aufsucht...
              Fragt sich auch, inwieweit sich dieses System anwenden lassen wird. Eine Firma, die durch ein Projekt aus Ausgaben hat, ist schließlich auf regelmäßige und vor allen kalkulierbare Gewinne angewiesen und kann nicht auf den Wohlwollen (dem ich heutzutage leider nur noch selten begegne) der Leute hoffen.
              Aber im Bereich der Shareware und der besseren Opensource-Projekte hat das ganze sicherliche eine berechtigte Chance...
              Viele Grüsse,

              Nicolas Muehlen

              1. Hallo Nicolas,

                Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, daß nicht jeder dahergelaufene Netscape-Composer-Experte seine AOL-Homepage dort anmeldet und diese mit ausreichend Hinweisen ausstattet, daß man ihm gefälligst erstmal was überweisen sollte, bevor man seine Seiten aufsucht...

                Die Gefahr besteht zweifellos. Ich habe Wolfgang Reinfeldt, dem Initiator von a-fair, diese Bedenken auch schon geaeussert. Der Service hat wohl kaum eine Chance, wenn er jede Baustellen-Homepage gleich in seine Liste mit aufnimmt. Das wissen die, und es ist ihre Sache, wie sie das handhaben.

                Das Ganze kann sowieso nur funktionieren, wo Qualitaet geboten wird. Es ist schon schwer genug, den Leuten ins Gewissen zu reden, fuer Qualitaet freiwillig etwas zu entrichten. Bei fehlender Qualitaet ist das voellig unmoeglich und wuerde von Usern wohl als aehnlich laestig empfunden wie Spam.

                viele Gruesse
                  Stefan Muenz

                1. Hallo Stefan,

                  was mich immernoch verwirrt, ist, dass bei diese a-fair ware eine Firma zwischengeschaltet ist. Letztlich muss dieses System weltweit eigentlich scheitern, weil niemand einsieht, warum von einem solchen System eine zwischengeschaltete deustche kleine Stelle profitieren soll. Viele besser faende ich wirklich, wenn es diese A-Fair License gibt, die man seiner Anwendung anfuegt und eine eigene Bankverbindung und Adresse angibt. Ich persoenlich wuerde im MOment nie Geld an diese Initiative ueberweisen. Das geht naemlich wirklich schon in Richtung Verlag.

                  Viele Gruesse, Thomas Hieck

                  1. Eigentlich wollte ich mich nicht so schnell hier einmischen, aber nun bin ich wohl gefordert.
                    (Pardon, das wird vermutlich lang, ich kann berechtigte Argumente nicht mit einem einfachen Slogan entkräften.)

                    Vorweg muss ich einräumen, dass wir relativ unerfahren und unbekannt sind, und ursprünglich stellten wir uns auch vor, dass unsere Ideen erst langsam durchsickern würden. Stefan Münz hatten wir angeschrieben, weil wir uns von ihm gute Ratschläge erhofften und auch weil wir eben nicht nur reine Software verbreiten wollten. Dass er uns eine Chance gibt, freut uns natürlich. Und jetzt will ich euch  nicht alle zu unserem Konzept bekehren, sondern nur, dass auch ihr uns eine Chance gebt. Wenn es tatsächlich scheitert, vielleicht kann man in einem nächsten Konzept unsere Fehler vermeiden.

                    Einige von euch schreiben ja durchaus auch positives, aber ihr sprecht drei Punkte an, die auch wir als kritisch für die Akzeptanz angesehen haben, vielleicht hilft uns das, Formulierungen zu finden, die überzeugender sind als die in unseren FAQ.

                    1. Wofür ist dieser Service gut?
                    2. Jeder kann behaupten, fair zu sein.
                    3. Das kann doch sowieso nicht klappen.

                    1. Wozu brauche ich eigentlich den A-fair-Service? Kann ich nicht auch direkt an den Autor zahlen?

                    Bedenkt dass auch wir eigentlich (Software)Autoren sind, wir konnten uns halt nicht vorstellen, dass unser Projekt (das ganz toll ist, aber vermutlich nie ganz fertig ;-) als Shareware oder Freeware jemals etwas für uns einbringen würde, egal, was wir in die Lizenzbedingungen schreiben.
                    Dabei finden es doch viele durchaus in Ordnung, gute Leistung zu belohnen, aber wer das freiwillig tut, hat in der Regel nichts davon - "der Ehrliche ist der Dumme". Das scheint uns eine Frage der fehlenden Öffentlichkeit zu sein,- wohl jeder/jede von uns hat schon mal freiwillig für Software gezahlt aber selten dafür Anerkennung bekommen. Vor allem haben die anderen Abgestumpften, die grundsätzlich nie was zahlen und sich immer gleich den Freischaltkey irgendwo "besorgen", das überhaupt nicht mitbekommen und haben deshalb auch kein Unrechtsbewusstsein.
                    Der A-fair-Service hat die wichtige Aufgabe vorbildliches (faires) Verhalten zu dokumentieren. Er veröffentlicht die eingegangenen Vergütungen. Je nach Interesse des zahlenden Anwenders kann dabei sein/ihr Name (als Werbeeffekt) mitveröffentlicht werden, oder er/sie verwendet nur einen Link auf seine Zahlung, der in unaufdringlicher Weise in dem benutzten Produkt angegeben wird.
                    Andererseits braucht man nun keine 30-Tage-Beschränkungen oder "Shareware-Erinnerungen" einzubauen, und zum Beispiel finanzschwache Schüler können vielleicht guten Gewissens auch auf das Zahlen ganz verzichten.
                    Wenn auf diese Weise öffentlich wird, dass dabei tatsächlich Geld hereinkommt, und dass auch "ganz vernünftige" Leute "freiwillig" dazu beitragen, könnte die Stimmung weiter zugunsten der frei verbreiteten Software und anderer Werke umschlagen.
                    Dass der Service für den Autor noch Verwaltungsarbeit übernimmt und auch wie andere Linksammlungen für Verbreitung sorgt, ist für uns eher ein Nebeneffekt

                    2. Dieses ständige Gerede von Fairness ist verdächtig.

                    Stimmt, das würde mich auch misstrauisch machen, und deshalb haben wir selbst auch überlegt, ob wir das so massiv erwähnen sollen.
                    Zwar wollen wir schon fair sein, das ist der ganze Zweck der Sache. Das häufige Erwähnen von "fair" soll aber zwei Dinge bewirken:
                    Wegen der relativ unklaren Rechtsverhältnisse und der geringen Erfahrung mit dem Konzept konnten wir nicht jeden Einzelfall haarklein regeln. Wenn Konflikte entstehen, soll man auf die Fairness des/der anderen vertrauen können, zum Beispiel, dass man nicht wegen eines kleinen Formfehlers vor Gericht gezogen und abgezockt wird.
                    Außerdem soll das Wort "fair" im Namen und in der "Lizenz" gerade Misstrauen erzeugen und damit so eine Art "rekursive Vertrauensgarantie" - es ist doch klar, dass ein Service, der sich darstellt wie wir das tun, überhaupt keine Chance auf Erfolg hat wenn er nicht wirklich extrem fair ist.

                    Was übrigens die Provision angeht, ist die meiner Meinung nach kaum über den Selbstkosten. Uns geht es zur Zeit darum, die Idee zu verbreiten. Sollte sich herausstellen, das wir unangemessene Reichtümer damit verdienen, kann das jeder/jede sehen, und dann werden wir die Provision senken (müssen).
                    Wir geben aber zu, dass wir langfristig auch nichts gegen Profit haben. (Wenn sich die A-fair-Lizenz durchsetzt und vielen Leuten nützt, ist das auch in Ordnung, glaube ich.)

                    3. Vision: Das kann klappen!

                    Das ganze Prinzip baut auf die Unterstützung durch die Netzöffentlichkeit. Am Anfang wird es schwierig sein, aber wir haben schon öfter erlebt, dass überzeugende Konzepte sich schnell durchsetzen. Natürlich wird es immer einige dickfellige Nutznießer von frei angebotener Information (bzw. Software) geben, aber wenn wir als faire Mehrheit zusammenhalten, kann es schnell ein Marktvorteil sein, diese Bewegung zu unterstützen.

                    Bitte macht uns hier nicht fertig, bevor wir richtig anfangen konnten.

                    Gruß
                    Wolfgang
                    PS:
                    Ach ich sehe gerade den Hinweis auf "eine kleine, deutsche Firma." Total richtig, wir sind nicht größenwahnsinnig. - Wenn wir Erfolg haben werden mehrere große internationale Firma schnell diese Marktlücke besetzen. Aber (rekursive Vertrauensgarantie) auch diese werden fair sein müssen.
                    Wir wollen hier nur den Anfang machen.

            2. Moin Stefan,

              Und mir waere es ehrlich gesagt zu umstaendlich, den Geldeintreiber zu spielen. Die organisieren das, verwalten alles, ueberweisen mir meinen Anteil und schicken mir vierteljaehrlich eine Honorarabrechnung, genau wie ein Verlag.

              mir ist nicht ganz klar, worin dieser wahnsinns-Aufwand des "Geldeintreibens" bestehen soll. Zum einen soll das Geld ja nicht "eingetrieben" werden sondern kommt doch freiwillig? D.h. Rechnungen und Mahnungen schreiben usw. entfällt sowieso schon mal. Bleibt nur noch die Sache mit der Steuererklärung, die dadurch etwas komplizierter ausfällt als sonst - aber ist das wirklich *so*'n großer Aufwand? Meine Meinung ist, solange man "Agenturen", die nix anderes tun, als Geld umzuverteilen, mit verhältnismäßigem Aufwand einsparen kann, sollte man sie einsparen - aber wie gesagt, ist nur meine Meinung dazu... ;-)

              Bis dannundwann

              Andreas

    2. AutoCad kostete damals so um die 13.000 DM. Ich weiss nicht, was es jetzt kostet. Kein Privatmensch konnte sich das leisten.

      AutoCAD wurde auch nicht für den Privatgebrauch entwickelt. Dieses Konzept von a-fair, ich finde es übrigens sehr positiv, spricht aber vor allem Privatpersonen an. Firmen zahlen für Software ja nicht deshalb soviel, weil die Software so grandios ist, sondern sie bezahlen den Support, die Verbesserung der Software und angekündigte Updates. Und das alles ist im Falle der Freeware ja nicht gegeben - das wiederum kann sich kaum eine Firma leisten!

      mfG
      brand

      1. Hallo,

        AutoCAD wurde auch nicht für den Privatgebrauch entwickelt.

        AutoCad hat sich aber dennoch zumindest in kleineren Firmen zu einem Quasi-Standard entwickelt. Und die freiberuflichen Mitarbeiter, Technische Zeichner, Bauzeichner und Konstrukteure, die von zu Hause aus arbeiten, benutzen fast alle  AutoCad.
        Insofern glaube ich, dass es von den gaengigen CAD-Softwares (hmm, da faellt mir ein, was ist eigentlich die Mehrzahl von Software? :-)) die verbreitetste im Privatbereich ist. Was bei der CAD-Shareware oft fehlte, war das DXF-Format. Aber auch das hat sich meines Wissens geaendert. Eigentlich wollte ich ja auch nur sagen, dass nach meiner Einschaetzung 13.000 DM fuer AutoCad nach wie vor zu hoch ist.

        viele Gruesse

        Beate Mielke

  2. Lieber Stefan und liebe Forumsleser.

    Bei vielen Freeware-Produkten findet sich unter den Lizenzbestimmungen eine folgende oder ähnliche Forumlierung:

    <cite>
    Lizenz
    Das Programm ist Freeware und darf frei kopiert und verteilt werden. Kommerzielle Verwertung des Programms ist nur unter Absprache mit mir erlaubt. Das Programm darf auf Internet-Servern gespiegelt und verteilt werden. Modifikationen am Programm , sowie die Weitergabe des Programms in unvollständiger Form sind verboten.
    Ich übernehme keine Haftung für Schäden aller Art, die durch das Programm verursacht werden könnten.

    Bezahlung
    Das Programm ist kostenlos , wie gesagt, aber da ich ein armer Student bin , und auch einige Unkosten an dem Programm habe , wie z.B. Telefongebühren , Literatur ect... , geschweige denn von den Arbeitsstunden, bin ich Spenden also nicht abgeneigt!
    </cite>

    ...gefolgt von der Angabe eines entprechenden Kontos oder einer Adresse.

    Zwar ist Spende nicht gleich Bezahlung, der Effekt ist jedoch der gleiche. Der Anwender zahlt für den Nutzen, den er aus dem Programm zieht. Im Unterschied zu a-fair erhält der Autor den ihm zugedachten Betrag ohne jeden Abzug. Persönlich werde ich zehnmal lieber eine solche Freeware unterstützen als a-fair.

    Gruß
    Kess

    1. Hallo Kess,

      Zwar ist Spende nicht gleich Bezahlung, der Effekt ist jedoch der gleiche. Der Anwender zahlt für den Nutzen, den er aus dem Programm zieht. Im Unterschied zu a-fair erhält der Autor den ihm zugedachten Betrag ohne jeden Abzug. Persönlich werde ich zehnmal lieber eine solche Freeware unterstützen als a-fair.

      Tja, mal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. SELFHTML bekommt taeglich ca. 500 neue Leser. Nicht wenige profitieren am Ende ganz gut von der Lektuere. Die Spenden, die bei mir bislang eingehen, stehen jedoch in keinem Verhaeltnis zur Verbreitung und Beliebtheit der Doku. Im Gegenteil, es wird absolut gesehen sogar immer weniger, obwohl die Verbreitung absolut gesehen immer mehr zunimmt. Andererseits, wenn jetzt ploetzlich sagen wir jeder 100. User etwas spenden wuerde, waeren das jeden Tag bereits 5 Ueberweisungen. Das waeren dann laengst keine kleinen Geschenke mehr, sondern das muesste man irgendwie organisieren, allein schon aus steuerlichen Gruenden. Und da ich faul bin und mich lieber um andere Dinge kuemmere, lasse ich das a-fair fuer mich tun, so aehnlich, wie man einen Steuerberater fuer sich arbeiten laesst. Ich versuche, etwas mehr "Gewissen" zu foerdern fuer freiwillige Zahlungen, indem ich einen entsprechenden Hinweis auf der download.htm eingebaut habe, und die technische Organisation der Ueberweisungen inclusive steuerfaehiger Quittierung ueberlasse ich denen - immerhin haben die z.B. auch SSL fuer Kreditkarten-Transaktionen, das sollte man nicht unterschaetzen. Dafuer bekommen sie ihre 5-8 Prozent von den eingegangenen Betraegen. Ob das alles funktioniert, weiss ich auch nicht. Wenn auf Dauer gesehen nichts anders wird als es jetzt ist, bringt das Ganze eben nichts, und die Idee von denen wuerde sich als unrealistisch erweisen. Aber ich finde, es spricht nichts dagegen, es mal auszuprobieren. Ich habe auch nicht vor, fuer a-fair einen Werbefeldzug zu veranstalten. Ich bin jetzt auch nicht ploetzlich geldgeil geworden. Ich sehe nur, dass vielleicht viel wertvollere Infos ins Internet gelangen wuerden, wenn sich Modelle freiwilliger Zahlungen fuer profitable Infos staerker verbreiten wuerden.

      viele Gruesse
        Stefan Muenz

  3. Hallo Stefan, hallo Forum!

    Für mich waren es vor allem zwei Faktoren, die mich dazu bewogen haben, meine Software nicht als Shareware zu verbreiten, sondern kostenlos:

    1. Zu viel Umstand für zu kleine Geldbeträge. Eine 15$-Registrierung mit VISA abzurechnen, lohnt ja den Aufwand kaum.

    2. Gewerbe-Anmeldung notwendig, mit allem was dazugehört: Gewerbeschein, IHK-Mitgliedschaft, Buchführung, Umsatz-, Gewerbe- und Einkommenssteuer.

    Verbreitet man sein Programm über a-fair, dann entfällt Punkt 1 offenbar weitgehend. Was aber ist mit Punkt 2?

    Gruß
    Steffen

    1. Hallo Steffen

      1. Gewerbe-Anmeldung notwendig, mit allem was dazugehört: Gewerbeschein, IHK-Mitgliedschaft, Buchführung, Umsatz-, Gewerbe- und Einkommenssteuer.
        Verbreitet man sein Programm über a-fair, dann entfällt Punkt 1 offenbar weitgehend. Was aber ist mit Punkt 2?

      Als freischaffender Autor bietest du weder Waren noch Dienstleistungen an, sondern geistige Werke. Dafuer brauchst du keinen Gewerbeschein und keine IHK-Mitgliedschaft, sondern du bist dann ein Freiberufler in kuenstlerischen Berufen. Dem Finanzamt gegenueber weist du die quartalsweise anfallenden Honorarabrechnungen von a-fair fuer die Einkommenssteuer aus. Je nachdem, ob du umsatzsteuerpflichtig bist oder nicht, musst du die Umsatzsteuer noch getrennt ausweisen oder eben nicht.

      viele Gruesse
        Stefan Muenz

  4. Moin Stefan,

    die Kommerzialisierung des WWW ist wohl so unvermeidlich wie die Drehung der Erde. Und das Projekt SELFHTML ist schon lange nicht nur _Gemeinwohl_ sondern auch für viele, wenn auch längst nicht für alle, _Eigennutz_. Und schließlich sind wir ja auch daran gewöhnt, für gute Leistung gutes Geld zu zahlen (schlimmer noch: Wir zahlen sogar für die geringe Chance, in 32 TV-Kanälen voller Scheiße etwas sinnvolles zu finden, Geld).
    Warum also nicht für SELFHTML bezahlen ?

    Die Alternative wäre ja bedrohlich genug: Fachbücher lesen - SELFHTML Version 8 gibt es nur als CD zum Buch - SELFAKTUELL mit .htaccess gegen Entgelt - das Forum zieht ins usenet...

    Trotzdem: an der Lösung a-fair habe ich dennoch Zweifel.
    Warum soll die Möglichkeit, einem Dritten gegenüber zu zahlen, mich spendierfreudiger machen ?
    Warum muss es ausgerechnet Geld sein, mit dem ich bezahlen soll ? (ich z.B. versuche mich für die großartige Leistung SELFHTML zu "revanchieren", indem ich - so gut es geht -  hier Antworten gebe.

    Ich glaube an das Gute im Menschen, aber ich rechne nicht damit. Der _freiwillige_ Ansatz von a-fair ist schon der Grund des Scheiterns. Wenn wir uns der Sinnhaftigkeit einer "Bezahlung" nicht verschliessen wollen, hielte ich eine Art GEMA-Gebühr, erhoben über die im WWW verbrachte Online-Minute, für besser.

    Swen