Andreas Bierhals: (ZUR INFO) Du, die Wanne ist voll

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Moin Jutta,

Zitat:" Für den Menschen ist es lebensnotwendig, sich für Außenimpulse zu
öffnen. In seiner Angewiesenheit auf Sinnes- und Sinnerfahrungen offenbart
und erweist er sich selbst als Sinnorgan."

Das mag wohl sein, aber ist es nicht vor allem entscheidend, daß eine Wahrnehmung von außen bzw. von einem anderen Menschen kommt? Mit welchen Sinnen die nun aufgenommen wird, spielt zwar schon eine gewisse Rolle, aber imho nicht eine primäre.

Genuine Gefühligkeit (z.B. "lieben" eines Gegenübers oder die Wahrnehmung,
geliebt zu werden) kann nur mit / in dieser sinnhaft erlebten Wahrnehmung
im Hier und Jetzt erfühlt und erlebt werden.
Also: Niemals am Bildschirm!!!

Kann nicht z.B. ein intensiver Briefwechsel über eine große Entfernung hinweg auch das Gefühl des Geliebtseins bewirken? Manche Briefe haben imho noch eine Wirkung, wenn man sie Jahre später zufällig wiederfindet. Klar ist dabei auch viel "Eigenbeteiligung" der Phantasie im Spiel, was Du ja auch schon erwähnt hast. Der Impuls kam aber von außen, es ist nicht so, daß sich meine Gedanken dabei nur um sich selbst drehen würden.

Denn: Man hört und sieht sich nicht, riecht und schmeckt nix (Atmosphäre),
die Haut als "zweites Gehör" ist nicht beteiligt...

Ich behaupte mal, Liebe spielt sich letztendlich im Bewußtsein ab, unabhängig davon, über welche Sinnesorgane sie empfangen wurde. Auch Leute mit gestörter Wahrnehmung (z.B. Querschnittsgelähmte, Blinde, ...) können Liebe empfinden, nur sind dann eben ganz andere Sinneseindrücke daran beteiligt.

Ich will jetzt natürlich nicht behaupten, daß ein virtueller Kontakt das RL in dieser Hinsicht ersetzen kann (mir würde VL auf Dauer nicht reichen...) - letztendlich kommt es immer auf den Gesamteindruck und nicht auf isolierte Sinneswahrnehmungen an...

Bis dannundwann...

Andreas