Bio: Seid die ihr seid - auch hier!

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Sup!

Eigentlich wollte ich in diesem Thread nichts sagen, weil es irgendwie ein Thread ist, in dem etwas Pietät angebracht ist - ein sehr trauriger Thread, der ein wenig betroffen macht (Das Wort "betroffen" ist leider total ausgelutscht - Immer wenn jemand öffentlich sagt, er sei "betroffen" finde ich das verdächtig - alle Politiker behaupten bei Katastrophen, betroffen zu sein - wer's glaubt...).
Deshalb möchte ich mich darauf beschränken, der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß ich nicht an der Hereintreibung eines Menschen in den Selbstmord dadurch beteiligt sein möge, daß ich ihm eine fiese Antwort auf eine "Quellcode verstecken" Frage gebe. Das ist vielleicht das eigentliche Problem: Immer aufmerksam zu sein, ob jemand psychisch nicht stabil ist, ist nicht möglich, jeder hat mal einen schlechten Tag und ist ein wenig rücksichtslos. Ich denke, jeder muß auf sich selbst aufpassen und rechtzeitig ein Gespräch suchen, wenn er allein nicht mehr klarkommt, denke ich. Die Menschen sind einfach zu perfekt darin, ihre wahren Gefühle und Motive zu verbergen; wie soll man also einen Suizidgefährdeten erkennen?
Und noch schlimmer:
Was soll man jemandem sagen, in dessen Leben wirklich auch ganz objektiv allerhand schiefgelaufen ist? Macht doch nichts?
Mir ist auch nichts intelligentes eingefallen, als meine Grosstante im Krankenhaus lag und wir sie das letzte Mal gesehen haben, und sie gesagt hat, dass sie glaubt, dass wir uns das letzte Mal sehen, weil sie bald sterben würde. Sie hatte natürlich recht, und alles wussten es. Ich hätte gerne etwas Tröstendes gesagt - aber es gab nichts, was man hätte sagen können, etwas Glaubhaftes.
Wenn die Suizidgefährdeten davon überzeugt sind, daß ihr Leben verpfuscht ist, und sie aus ihrer Sicht Recht haben, weil sie ihre eigenen Ansprüche nicht erfüllt haben, weil sie mit 30 noch keinen Porsche hatten etc... - was soll man da sagen? Es gibt nichts. Nur eine innere positive Einstellung nach dem Motto "das Glas ist halb voll, nicht halb leer" kann so jemanden retten - und die kann einem niemand einreden, sie muss von innen herauskommen.
Wie auch immer - die Psychologen wissen das sicher alles viel besser. Psychologen unter uns: Klärt uns auf...

Nun aber zu Bernhards Posting und dem, was mir daran nicht gefallen hat:

Was mir oft schon aufgefallen ist und hier gut herpasst, wenn auch etwas salopp ausgedrückt: Leute die diesen Gedanken noch nie gesponnen haben sprechen das Wort "Selbstmord" aus, als wollten sie "Butterkeks" (oder was auch immer) sagen. Jedenfalls scheinen sie sich nichts dabei zu denken. Ist das sonst auch schon jemandem aufgefallen ??

Hmm... sollte Selbstmord immer mit einer theatralischen Satzmelodie verknuepft ausgesprochen werden muessen? Ich finde es ganz normal, ganz normal über Selbstmord zu reden - es nutzt keinem, daß Thema zu tabuisieren oder das Wort mit irgendeinem Hauch des Besonderen zu bedecken.

Übrigens: Dürfen von der kirchlichen Seite Selbstmörder eigentlich schon offiziell begraben werden.

Ist das wichtig? Glaubst Du an Gott?

PS: Vielleicht hats das ja auch schon mal gegeben, aber wie wärs, wenn ihr mal ein SelfHtml-Treffen organisiert. Dann könnten wir alle Stefan - Selfhtml - Münz kennenlernen, und das alles voll real!

Gibt's alles. Denk mal, ich habe IHM (Hehe - Stefan hasst diese Art Personenkult - Lang lebe Stefan! *fg*) schon mal die Hand geschüttelt! Guck mal im Community Forum...

Gruesse,

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