Simon Reinhardt: Lernmethoden

Hi Forumers!

Nachdem ich mich drei Wochen lang zurueckgezogen und gegruebelt habe (andere moegen es Urlaub nennen), bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mal wieder was loswerden muss.
Diesmal geht es um die verschiedenen Methoden, Wissen aufzunehmen.

Die Dreifaltigkeit des Lernens offenbarte sich mir wie folgt:
1. Das Praxislernen (Workshop)
   Soviel Anwendung wie moeglich und das, was zwischendurch an Theorie gebraucht wird, wird mal eben ziemlich schwammig eingefuehrt.
   Beispiele: Schule, Buecher aus der "Dummy"-Reihe, sowie diverse Produkte von DATA-Becker.
   Ihr seht schon: ich halte nicht viel von dieser Methode.

2. Workthrough
   Sag mir nacheinander alles, was es gibt und ich arbeite mich da durch und behalte, was ich brauche.
   Gut fuer die, die noch keinen blassen Schimmer von einer Sache haben und etwas von Grund auf lernen wollen; schlecht fuer die, die etwas schon in den Grundzuegen beherrschen und jetzt dazulernen wollen.
   Beispiele: teilweise SelfHTML; das waere auch die optimale Schule, die aber mit jedem neuen Lehrplan leider immer mehr zu ersterem tendiert.

3. Referenz
   Meine Lieblingsart zu lernen. Alles ist uebersichtlich aufgeteilt und ich suche mir das raus, was ich gerade brauche. Das Buch liegt immer aufgeklappt neben dem Computer und keiner schreibt mir vor, in welcher Reihenfolge ich zu lernen habe.
   Beispiel: hier passt SelfHTML wohl am besten rein.

All den Verzweifelten, die sich jetzt fragen "Was will der eigentlich?", kann geholfen werden:

Meine Frage: geht es nur mir so, dass ich am besten mit der Referenz auskomme und alles andere verabscheue?
Ist das vielleicht eine Krankheit aller HTML-Programmierer, die es einfach gewohnt sind, sich durch alle moeglichen Spezifikationen zu schlagen und auf eigene Faust nach den fuer sie wichtigen Details zu suchen, die einem in "Workthrough"-Buechern nicht geliefert werden?
Oder koennt Ihr besser lernen, indem Ihr ein Buch von vorne bis hinten durchlest?

MfG Simon

  1. Hallo Simon

    Meine Frage: geht es nur mir so, dass ich am besten mit der Referenz auskomme und alles andere verabscheue?

    Nein, das geht nicht nur dir so. Du bist nur leider Opfer einer etwa halbhundertjaehrigen ideologischen Verblendung, die da meinte, der menschliche Kopf koenne "organisch" viel besser lernen als "systematisch". Das ist ja auch zweifellos richtig und wohl hinreichend nachgewiesen. Nur: die Schlussfolgerung, Lehrmaterial "organisch" zu gestalten, ist leider falsch. Denn "organisch" bedeutet so viel wie "individuell". Und nichts ist fuer die Individualitaet schaedlicher als ein bestimmte Vorgabe. Ein "organisch" gestaltetes Lehrmaterial ist aber genau das: eine Vorgabe, wie ein menschlicher Kopf lernen _koennte_. Da die menschlichen Koepfe aber leider verschieden sind und kaum einer dem Klischee entspricht, das die Vorgabe annimmt, haben die meisten Koepfe letztendlich ihre Schwierigkeiten mit der Vorgabe.

    Aus dem gleichen Grund ist eine "systematische" Darstellung besser fuer die Koepfe. Denn da kann sich ihre Individualitaet ihre eigenen Wege bahnen. Beispiel Sprachunterricht. Da hab ich mal mit Italienisch angefangen. Wir lernten, wie man Verben fuer die Ich-Form konjungieren musste. Aber wir lernten nicht, wie man sie fuer die andern Formen konjungieren musste, das wuerde erst spaeter kommen, und die Lehrmethode wollte weg von der Grammatik. Die meisten von uns Kursteilnehmern waren aber unzufrieden. Wir wollten einfach gerne wissen, wie das mit du, er, sie, es, wir, ihr und sie geht. Nicht dass wir uns das alles gleich gemerkt haetten und perfekt haetten anwenden koennen. Aber wir haetten einfach gerne mal die Tabelle mit den Konjugationen gesehen. Und die wurde uns aber vorenthalten, weil die "organische" Mehtode die Systematik scheute.

    Was mir persoenlich allerdings an vielen Referenzen nicht gefaellt, ist, dass sie nur fuer absolute Insider geschrieben sind. So sind viele wichtige Dokumente, wie die W3-Specs, die Original-Perl-Doku usw. einfach zu wenig anschaulich und zu beispielarm fuer normale Lerner. Was fehlt, ist Lehrmaterial, das sich in Richtung Referenz orientiert, aber trotzdem hohe Verstaendlichkeit und Anschaulichkeit anstrebt. Wenn du so willst - ist dieser Versuch das Betriebsgeheimnis von SELFHTML. Und daran, wie eifrig ich nun geantwortet habe, kannst du sehen, dass mir viel an diesen Themen liegt ;-)

    viele Gruesse
      Stefan Muenz

  2. Hi,

    Meine Lieblingsart zu lernen. Alles ist uebersichtlich aufgeteilt und ich suche mir das raus, was ich gerade brauche. Das Buch liegt immer aufgeklappt neben dem Computer und keiner schreibt mir vor, in welcher Reihenfolge ich zu lernen habe.
    Beispiel: hier passt SelfHTML wohl am besten rein.

    Die Referenz ist wohl gerade bei sehr komplexen Zusammenhaengen wie dem Webpublishing die beste Form um Lerninhalte darzustellen, da man sich sehr leicht den "Lernplan" selbst zusammenstellen kann (vielleicht ist das auch ein Grund fuer "SELF"-html).

    Fuer Autodidakten (ich zaehle mich mal dazu) ist es wohl am besten, erst mal ein Beispiel aus der Praxis zu sehen und dann mittels einer Referenz irgendwo nachzuschlagen und Stueck fuer Stueck die Details zu ergruenden. Persoenlich halte ich diese Methode fuer die effektivste, da man sehr schnell Erfolge erzielt, das die eigene Motivation aufrecht erhaelt und man so praxisgerecht Erfahrungen sammelt.

    Viele Gruesse
      speedy

    PS: wenn ich das damals im Lateinunterricht schon gewusst haette...

    1. Moin,

      Die Referenz ist wohl gerade bei sehr komplexen Zusammenhaengen wie dem Webpublishing die beste Form um Lerninhalte darzustellen, da man sich sehr leicht den "Lernplan" selbst zusammenstellen kann (vielleicht ist das auch ein Grund fuer "SELF"-html).

      Fuer Autodidakten (ich zaehle mich mal dazu) ist es wohl am besten, erst mal ein Beispiel aus der Praxis zu sehen und dann mittels einer Referenz irgendwo nachzuschlagen und Stueck fuer Stueck die Details zu ergruenden. Persoenlich halte ich diese Methode fuer die effektivste, da man sehr schnell Erfolge erzielt, das die eigene Motivation aufrecht erhaelt und man so praxisgerecht Erfahrungen sammelt.

      Stimmt schon teilweise, doch meiner Meinung nach ist eine kleine Einfuehrung schon wichtig... (wie sie durch SelfHTML ja gegeben ist). Auch z.B. Linux laesst sich nicht (IMHO) intuitiv erlernen. Eine Einfuehrung ebnet hier den anfaenglichen weg...

      Viele Gruesse
        speedy

      PS: wenn ich das damals im Lateinunterricht schon gewusst haette...

      wem sagst du das .......

      gruss

      Einbecker

      1. Hi,

        Stimmt schon teilweise, doch meiner Meinung nach ist eine kleine Einfuehrung schon wichtig... (wie sie durch SelfHTML ja gegeben ist). Auch z.B. Linux laesst sich nicht (IMHO) intuitiv erlernen. Eine Einfuehrung ebnet hier den anfaenglichen weg...

        Klar. Ich will auch nicht behaupten, dass Autodidakten Hellsehen sind <g>.

        PS: wenn ich das damals im Lateinunterricht schon gewusst haette...

        wem sagst du das .......

        ahh... ein Leidensgenosse!?

        Viele Gruesse
        speedy

        1. Hi!

          PS: wenn ich das damals im Lateinunterricht schon gewusst haette...

          wem sagst du das .......

          ahh... ein Leidensgenosse!?

          Tja, damit waehrens dann schon drei: Juchhuu, hab endlich mein Latinum - obwohl ich kein Wort Latein kann; so ist das halt mit dem Lernen: es gehoert immer ein bisschen Interesse und Spass dazu, sonst blockt mein Kopf ziemlich ab.

          MfG Simon

          1. Hi!

            PS: wenn ich das damals im Lateinunterricht schon gewusst haette...

            wem sagst du das .......

            ahh... ein Leidensgenosse!?

            Tja, damit waehrens dann schon drei: Juchhuu, hab endlich mein Latinum - obwohl ich kein Wort Latein kann; so ist das halt mit dem Lernen: es gehoert immer ein bisschen Interesse und Spass dazu, sonst blockt mein Kopf ziemlich ab.

            MfG Simon

            <aerger> Danke, Mach mich noch auf mein Versagen aufmerksam...</aerger>

            Ich selbst habs nich geschafft, na gut, ich war ja auch nen Jahr in Amiland....

            Gruss,

            Einbecker

            1. Hi ihr Lateiner,

              ich hab mir frueher immer gedacht: "Warum steht hier eine Note fuer 'Latein' im Zeugnis? Ich kann mich gar nicht an etwas derartiges erinnern..."

              Soviel zu meinen Kenntnissen in dieser Sprache...

              Viele Gruesse
              speedy

            2. Hi!

              <aerger> Danke, Mach mich noch auf mein Versagen aufmerksam...</aerger>

              Ich selbst habs nich geschafft, na gut, ich war ja auch nen Jahr in Amiland....

              Um noch ein bisschen darin rumzubohren }:->  :
              Ich hatte wirklich tierisches Glueck: wir hatten ein miesen Lehrer, der uns ueberhaupt nichts beigebracht hat, aber die Arbeiten ziemlich gut bewertet hat. Und den haben wir dann auch bis zum Ende behalten, obwohl wir immer vor der Aussicht gezittert haben, er koenne jeden Moment in Pension gehen. Bei jedem anderen Lehrer haette ich eine 6 gehabt - so konnte ich mit einer knappen 4 beenden, die er mir wahrscheinlich auch nur aus Guete gegeben hat.

              In diesem Sinne: alea iacta est!

              MfG Simon

              1. Moin,

                Um noch ein bisschen darin rumzubohren }:->  :
                Ich hatte wirklich tierisches Glueck: wir hatten ein miesen Lehrer, der uns ueberhaupt nichts beigebracht hat, aber die Arbeiten ziemlich gut bewertet hat. Und den haben wir dann auch bis zum Ende behalten, obwohl wir immer vor der Aussicht gezittert haben, er koenne jeden Moment in Pension gehen. Bei jedem anderen Lehrer haette ich eine 6 gehabt - so konnte ich mit einer knappen 4 beenden, die er mir wahrscheinlich auch nur aus Guete gegeben hat.

                Bei mir wars genau so, bis auf die Tatsache, dass mein alter Lehrer verstarb, als ich in die USA ging, und als ich wiederkam, meine Klasse mit nem neuen Lehrer auf einmal gelernt hatte, Latein zu uebersetzen. Fuer mich wars dann ein bisserl aergerlich...

                Aber ich glaube, hier haben wir jetzt genug von Latein geplaudert...

                Einbeckerus in magnae SelfHTML-Forum (oder so aehnlich, ich weiss schon, warum ichs nicht habe...)

      2. Hallo Einbecker

        Stimmt schon teilweise, doch meiner Meinung nach ist eine kleine Einfuehrung schon wichtig... (wie sie durch SelfHTML ja gegeben ist). Auch z.B. Linux laesst sich nicht (IMHO) intuitiv erlernen. Eine Einfuehrung ebnet hier den anfaenglichen weg...

        Linux ist wohl das perfekte Beispiel!
        Ich habe es mal probiert, denn ich habe nichts hinbekommen ohne Handbuch und Hilfe von Freunden, da ich nicht mal wußte wo ich anfangen soll!

        MfG
        Roman Sonnleithner

  3. Hi Simon,

    auch von mir ein kleiner Beitrag zu deiner Frage:

    <zitat>Probieren geht über Studieren</zitat>

    Ich lerne fast ausschließlich durch probieren und machen. Nachschlagewerke für die Programmiersprachen habe ich auch, aber, hier trifft wohl deine dritte These wiederum zu, sie dienen mir eigentlich auch nur als Referenz.

    Ich habe HTML gelernt indem ich mit einem bekannten Textverarbeitungsprogramm oder einem Internetseitenmachprogramm einer ganz bekannten Firma mittels HTML Konverter HTML-Seiten erstellt habe und mir dann den Quelltext angeschaut habe. Seitdem ich die basic tags so halbwegs gefressen hatte programmiere ich nur noch mit einem Texteditor. SELFHTML habe ich erst sehr spät entdeckt, vornehmlich um einen Einblick in Javascript zu bekommen. Und vor wenigen Wochen erst stieß ich auf dieses Forum.

    Um es zusammenzufassen, ich entspreche auch eher deinem dritten Modell, da ich nicht die Zeit habe mich durch Workthrough-Bücher zu wälzen oder an Workshops teilzunehmen. Schon der Gedanke daran, jeden Absatz eines Buches durchlesen zu müssen um danach die Erkenntnis zu haben: "In dem Absatz stand für mich nun gar nix drin" läßt mich müde werden. Ich geb zu, ich bin ein sehr langsamer Leser, ich hab Deutsch in der Schule (besonders in den letzten Jahren des Abis) überhaupt nicht gemocht.

    Bin gespannt wer warum andere Methoden des Lernen nutzt.

    Viele Grüße,

    P.S. interessante Frage sicherlich für die Persönlichkeitspsychologie, mal sehen was meine Freundin als studierende Psychologin dazu meint.

    1. Hi,

      Ich habe HTML gelernt indem ich mit einem bekannten Textverarbeitungsprogramm oder einem Internetseitenmachprogramm einer ganz bekannten Firma mittels HTML Konverter HTML-Seiten erstellt habe und mir dann den Quelltext angeschaut habe. Seitdem ich die basic tags so halbwegs gefressen hatte programmiere ich nur noch mit einem Texteditor.

      Genau so war's bei mir auch. :-) Als ich Anfang 1997 vor der Aufgabe stand, eine Vereinshomepage zu machen (ich hatte natürlich von "Tuten und Blasen" keine Ahnung), meldete ich erst mal einen CompuServe-Account an, weil da ja eine eigene Homepage mit sagenhaften 1 MB Webspace bei war. Und der tolle "HomepageWizard"... Mit dem erstellte ich die ersten Webseiten. Aber schon beim Einbauen eines Gästebuches stieß er an seine Grenzen (es war nicht möglich, eigenen HTML-Code einzufügen). Von da an bearbeitete ich dann die von HPWiz generierten HTML-Seiten "zu Fuß" weiter. Mehr "intuitiv" erfaßte ich die Bedeutung der einzelnen Tags.
      Später war mir SelfHTML eine große Hilfe. Ich finde, es enthält genau den richtigen Mix aus einführenden Texten, Referenz und Beispielen. Es müßte wirklich mehr "Kurse" in dieser Art für andere Gebiete geben...

      Gruß,
      Stefan

  4. Hallo Simon

    I habe mir fast alles was html, css usw... betrifft durch probieren und nachfragen erlernt. Tsja, aber eben nur fast. Sich die W3C Standards dazu downzuloaden und durchzuschauen (vor allem die Dinge, die man gerade benötigt) kann doch nicht falsch sein!

    Ja probieren geht über studieren, aber übertreiben darf man auch nicht, denn welchen Zweck würden dann die Schulen deiner Meinung nach erfüllen?

    MfG
    Roman Sonnleithner

    1. Hi Roman!

      Ja probieren geht über studieren, aber übertreiben darf man auch nicht, denn welchen Zweck würden dann die Schulen deiner Meinung nach erfüllen?

      Ich will Dir nur mal ein kleines Beispiel nennen, was mich an den Schulen so aufregt: ich habe meinen Mathelehrer gefragt, ob wir die Kurvendiskussion spaeter noch ein Bisschen vertiefen und auch sowas wie Stetigkeit, Schranken und Grenzen, Grenzwerte usw. machen, aber er meinte, dass das evtl. mal im Leistungskurs drankommen koennte, sonst aber durch Statistik und so 'nen Kram ersetzt wird. Es wird halt nur das Unterrichtet, was die Allgemeinheit brauchen kann und vieles bleibt dabei auf der Strecke. Ich gehe zwar in den Leistungskurs, aber viel verspreche ich mir da auch nicht von. Wahrscheinlich werden noch nicht einmal Vektoren und Matrizen drankommen. Was ist mit denen, die Mathe studieren wollen? Die muessen doch wenigstens im Leistungskurs was mitbekommen! Irgendwann wird soviel Praxis gemacht, dass man gar nichts mehr lernt und all die schoenen Sachen, die sich die Mathematiker ausgedacht haben, gehen verloren. Ingenieure wird es nicht mehr geben und wenn doch, werden sie nocht nicht mal mehr mit komplexen Zahlen rechnen koennen.
      Schon jetzt gibt es kaum mehr welche, die sich zum Elektrotechniker ausbilden lassen.
      Naja, vielleicht war das jetzt ein bisschen schwarzmalerisch, aber ich finde es halt schade, dass soviel Inhalt in den Schulen gestrichen wird.

      MfG Simon

      1. Hallo Simon

        Es wird halt nur das Unterrichtet, was die Allgemeinheit brauchen kann und vieles bleibt dabei auf der Strecke. Ich gehe zwar in den Leistungskurs, aber viel verspreche ich mir da auch nicht von. Wahrscheinlich werden noch nicht einmal Vektoren und Matrizen drankommen. Was ist mit denen, die Mathe studieren wollen? Die muessen doch wenigstens im Leistungskurs was mitbekommen! Irgendwann wird soviel Praxis gemacht, dass man gar nichts mehr lernt und all die schoenen Sachen, die sich die Mathematiker ausgedacht haben, gehen verloren. Ingenieure wird es nicht mehr geben und wenn doch, werden sie nocht nicht mal mehr mit komplexen Zahlen rechnen koennen.

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        Teilweise gebe ich dir vollkommen Recht. Ich habe Bauingenieurwesen und Baumanagement studiert (gerade vor 2 Wochen damit fertiggeworden :)) und ich habe mich manchmal auch maßlos geärgert. In Mathematik und Statik (also auch einem mathematischen Fach) habe ich (und 4 andere) die Professoren auch andauernd gefragt ob wir bestimmte Bereiche nicht vertiefen könnten. Er entgegnete uns mit dem Kommentar, daß der Lehrplan erstens schon vollkommen voll ist und zweitens würden dann 90% der anderen Leute nicht mehr mitkommen und 5er (in Ö die schlechteste Note) schreiben. Genauso wäre es mir in anderen Fächern auch gegangen wo ich keine Leuchte war <g>. Tsja leider (naja okay, eigentlich gotseidank) gibt es bei einem Studium und in der Schule auch noch andere Mitstudenten und Mitschüler.

        Wenn du wirklich vorhast noch mehr zu lernen bzw. zu können als im Lehrplan steht, mußt du dich wohl oder übel slebst weiterbilden. Ich bin mir sicher, das dir dein Matheprofessor gerne weiterführende Lektüre empfiehlt. Genau das habe ich nämlich bei Statik gemacht :-)

        Was den immer größeren Inhalt an praktischen Themen angeht:
        Ich bin glücklich darüber, da reine Theorethiker heutzutage (vor allem in meiner Branche) so gut wie gar keine Chance haben einen Job zu finden (ausser Professor natürlich)!
        [Lustigerweise arbeite ich momentan nicht in meiner erlernten Branche aber alle anderen die mit mir studiert haben arbeiten in ihrer Branche]

        Viel Spaß bei deiner Mathefortbildung über das Schulische hinaus!

        MfG
        Roman Sonnleithner alias Sonny

        1. Hi!

          Wenn du wirklich vorhast noch mehr zu lernen bzw. zu können als im Lehrplan steht, mußt du dich wohl oder übel slebst weiterbilden. Ich bin mir sicher, das dir dein Matheprofessor gerne weiterführende Lektüre empfiehlt. Genau das habe ich nämlich bei Statik gemacht :-)

          Hoho! Mathe-"Professor"! Tja, soweit bin ich noch nicht - muss mich noch mit Mathe-"Lehrern" rumschlagen ;-)

          Dazu brauch ich aber nicht den Lehrer zu fragen: wir haben zu Hause genug Buecher rumstehen - alle von unserem "Hauseigenen Mathematiker" (naja, musste das Studium abbrechen). Die sind zwar teilweise ziemlich alt, aber trotzdem oft hilfreich. In letzter Zeit lasse ich mich aber mehr mit Java-Buechern von ihm versorgen - da spar ich mir das Geld ;-)

          MfG Simon

          1. Hallo Simon

            In letzter Zeit lasse ich mich aber mehr mit Java-Buechern von ihm versorgen - da spar ich mir das Geld ;-)

            MfG Simon

            <g> Mit Java und dergleichen kannst wahrscheinlich auch mehr anfangen als mit Mathe Büchern :-)
            Also bleib dabei!

            MfG
            Roman Sonnleithner alias Sonny

            1. Hi!

              <g> Mit Java und dergleichen kannst wahrscheinlich auch mehr anfangen als mit Mathe Büchern :-)
              Also bleib dabei!

              Am besten ist es natuerlich, wenn man beides verbinden kann: ich schreibe zur Zeit an einem Funktionsplotter in Java :-)
              Aber auch sonst ist die Mathematik in der Informatik ja nicht ganz unrelevant und manchmal kommt man sogar beim Programmieren nicht ohne Kenntnisse ueber Matrizen und dergleichen aus.

              MfG Simon

  5. Hi Simon,

    Für mich haben alle diese 3 Arten des Lernens (und noch eine weitere) ihre Berechtigung.

    1. Das Praxislernen

    Ich benutze diese Methode um herauszufinden ob mir ein Thema zusagt und ob
    ich mehr darueber wissen will. D. h. ich lesen ein Buch wie zum Beispiel Java für Dummies
    bis in die Haelfte und bekomme dadurch ein Gefuehl für Java und ob es mir was bringt es
    zu lernen. Das "Wissen" bringt mich aber noch nicht weiter.

    1. Workthrough

    Um wirklich etwas Grundlegendes, wie eine erste Programmiersprache zu lernen, halte
    ich diese Methode für geeignet. In diesem Stadium des lernen besitze ich noch nicht
    die Kenntnisse, die ich benoetigen wuerde um mit einer Referenz zu arbeiten. Ich sehe diese
    Phase als Vorbereitung eine Referenz zu benutzen.

    1. Referenz

    Dies ist auch meine Lieblingsart zu lernen, das rauszupicken was ich gerade brauche, dafuer
    brauche ich aber bereits Grundlagen in einem Themengebiet die ich mir beim Workthrough
    angeeignet habe.

    Für mich fehlt in dieser Aufzaehlung eine Art zu lernen.
    Bei bestimmten Teilgebieten ist es für mich unumgänglich, ein Problem anhand eines sehr
    detailierten Beispieles durchzuspielen, dazu gehört aber auch die komplexe Theorie dieses
    Teilgebietes. Dadurch unterscheidet sie sich auch von der ersten Methode, sie ist zwar sehr
    praxisorientiert, aber auch die Theorie wird nicht vernachlaessigt.

    Gruss Daniela

    1. Hi Daniela!

      Ich will ja nicht sagen, dass ich nicht auch den Weg der Praxis gehe: ich lerne sogar fast nur durch Praxis. Dazu habe ich auch oft Deine vierte Methode angewand (wie behandelt JavaScript Methoden eines Objektes und aehnliche Theorie). Mir ging es halt nur darum, wie ANDERE versuchen, mir etwas beizubringen. Wenn ich mir Themen wie XML oder PHP angucke, dann nehme ich meistens eine Mischung aus Tutorial und Referenz fuer den Einstieg. Wenn ich es dann teilweise kann, probiere ich rum bis mir der Spass vergeht.
      Aber mit Buechern wie denen aus der Dummy-Reihe kann ich nichts anfangen - imho sind die nur was fuer Leute, die die Quelltexte aus dem Buch kopieren und "coole Applets" erstellen wollen - aber nicht wirklich, wie man mit Java programmiert. Ob mich etwas interessiert entscheide ich glaube ich schon bevor ich das erste Buch in die Hand nehme. Zum Beispiel durch ansehen der Quelltexte oder lesen von Artikeln, die mir vorpreisen, was man damit alles machen kann.

      MfG Simon

      1. Hi Simon

        Wenn mir andere versuchen was beizubringen, muss ich nacher alles nochmal durchgehen, ich kann
        nur sehr schwer von anderen lernen. Auch die vorgegebenen Beispiele helfen wenig, ich brauche meine
        eigenen. Was mich an vielen Büchern nerft, ist, das doch relativ viele Fehler drinn, mit Tippfehlern kann
        ich leben, aber wenn dann konzeptionell was falsch ist, fliegt das Buch in eine Ecke und ich hab wieder
        mal 70 Mark für die Katz ausgegeben, da tut mir ein Dummy-Buch einfach weniger weh.

        Ich weis häufig nur was ich erreichen will, nicht aber wie, da brauch ich was einfaches um mir ein
        überblick zu verschaffen, und ob mir Syntax einer Sprache gefällt finde ich am schnellsten aus so einem
        Buch heraus. Bis ich mich entschieden habe, brauche ich meist einige Tage, da reicht nur in ein Buch
        schauen nicht aus.

        Aber das ist meine Einstellung zum lernen.

        Gruss Daniela

  6. Hi Simon,

    hier ein paar Gedanken dazu aus meinem "früheren Leben", als ich regelmäßig Kurse gegeben habe, darunter auch welche zu HTML.
    Da hatte ich zwei Formate - das "Praxislernen" und der "Workthrough".
    Das Praxislernen hat sich IMHO nicht bewährt - hier konnte nichts systematisch durchgearbeitet werden, die Infos stürzten fast wahllos auf die Teilis ein. Kurz: HTML haben sie wohl eher nicht gelernt, dafür aber, welche Sachen es beim Erstellen einer Website zu beachten gibt. Das wäre also eher was gewsen für Leute, die sich schon mit HTML beschäftigt haben und mal sehen wollen, wie daraus ein "größeres" Projekt gestrickt wird.
    Viel sinnvoller fand ich den Workthrough - ein Wochenende pickepackevoll, am ersten Tag "harmlose" Textauszeichnungen, dann Listen, Tabellen, praktische Anwendungen von Tabellen, Grafiken, Formulare, Frames, Metatags usw. Die Teilis haben sich direkt vermutlich wenig gelernt, aber sie wussten, a) was geht, b) wie es im Prinzip geht, und c) wo sie nachschauen können, wie es im Detail geht. Das fand ich sehr tauglich für Leute, die ohne Vorkenntnisse an die Sache rangegangen sind.
    Ein Referenz zu unterrichten halte ich für unbrauchbar; das taugt nur für Leute, die im Prinzip schon wissen wie's geht.

    Wenn ich mir selber etwas aneigne, ehe ich ganz ähnlich ran wie Daniela.

    Grüße,

    Utz

    1. Hi Utz!

      Ein Referenz zu unterrichten halte ich für unbrauchbar; das taugt nur für Leute, die im Prinzip schon wissen wie's geht.

      Eine Referenz kann man imho auch nicht unterrichten. Eine Referenz ist fuer mich etwas, das man neben den Computer (oder sonstwas) legt, was man zwischendurch immer wieder rauskramt, wo man was nachlesen kann. Es bringt also nichts, einer Gruppe von Teilnehmern einfach nur eine Tabelle runterzulaiern, die diese eh nicht auswendig behalten koennen. Man muss ihnen viel mehr sagen, was moeglich ist, damit sie auf eigene Faust weiterlernen und nachschlagen koennen.

      MfG Simon