Hi
Schön hast du das gesagt ;-)
Und ich denke, daß es gerade an unserer deutschen Mentalitaet liegt, dass wir eben nicht zu einem "normalen" Nationalgefuehl finden, sondern uns immer noch in Sack und Asche werfen.
Gerade, wenn man Deutschland und Italien vergleicht, die ja beide aehnliches(nicht in der Masse!) im dritten Reich angestellt haben, dann merkt man sehr schnell, dass die Verarbeitung von solchen Greueltaten ganz klar Voelkerspezifisch ist:
Die Italiener haben ein ganz ausgeprägtes Nationalgefuehl, waehrend man in Deutschland entweder sagt, man sei ein Europaeer, oder zum Nazi deklariert wird.
Meiner Meinung nach muss man, wenn man ueber Nationalbewusstsein spricht, erstmal viel kleiner denken, um zu verstehen, woher das Problem kommt. Ich will das jetzt nicht lange ausfuehren, sondern einfach ein paar Stichpunkte schreiben:
- Jeder Mensch braucht ein Zuhause, mit dem er sich identifiziert, wo er sich wohl fuehlt:
Ich verstehe die Sprache, kenne die Essgewohnheiten, habe Freunde, teile ein Hobby oder eine Lebenseinstellung...
Folgendes kann ein Zuhause sein:
Die eigene Familie, ein Sportverein, das Heimatdorf, eine Kirche, eine Kommunity wie dieses Forum... - viele dieser "Orte" sind heutzutage nicht mehr attraktiv (viele Scheidungen, beruflich immer flexibel sein...)
- Probleme gibt es erst dann, wenn es vielen Menschen schlecht geht (Arbeitslosigkeit), anderen dagegen um so besser.
Folge: Eifersucht gegenüber anderen; z.B den Reichen, Politikern, Auslaendern..., die entweder das Problem verursachen (Politiker) oder denen es zu Unrecht "besser" geht (Auslaender).
Ich denke, die Ursache fuer die schlechte Verteilung von Geld, Essen, Arbeit... (nicht nur national!) liegt in unserem Egoismus.
Und dieser Egoismus spiegelt sich eben wunderbar in der Weltwirtschaft wieder.
(Ich sage immer die Weltwirtschaft funktioniert so: Jeder denkt (nur) an sich, und damit kommt keiner zu kurz)
Wer von uns ist wirklich bereit fuer andere auf etwas zu verzichten?
Es geht immer nur darum reicher zu werden, mehr Einfluss zu haben, besser zu sein als andere...
Das Problem liegt nicht in der boesen Welt da draussen, sondern in uns.
Tschau Holger