Lieber Swen,
Genau DAS ist es. Ich denke "Vorwärtsgehen mit dem ständigen Blick nach hinten läßt einen nicht die richtige Richtung finden".
Nein, darum geht es: Solange du nicht begriffen hast (und daraus die Folgerungen ziehst), was und warum in der Vergangenheit geschah, kannst du die Zukunft nicht erkennen oder gar gestalten.
<zitat>Wir haben verstanden</zitat>
Und ich trage meinen Teil der Verantwortung wohl bewußt. Und dazu gehört, keine Duckmäuser zu erziehen, die sich in Anbetracht möglicher Scherereien nicht mehr trauen, ihr verfassungsrechtlich garantiertes Recht auf Freie Meinungsäußerung auch in Anspruch zu nehmen. Nur eine in der Diskussion gestählte Meinung kann auch an Überzeugungskraft gewinnen.
Eine gepflegte Diskussion läuft ja nicht nach dem Schema "wessen Kopf liegt zuerst auf dem Silbertablett", sondern es ist wie in einem sportlichen Wettstreit, die Argumente gehen hin und her, werden überdacht und zurückgegeben usw.
In einem älteren Thread, den ich jetzt leider nicht so schnell finde, schrieb mal jemand,
<erinnerungszitat>
... wenn ich heute zugebe mich gestern geirrt zu haben, dann zeigt dies doch nur, dass ich heute klüger bin...
</erinnerungszitat>
Ich denke, dass dies ein Leitsatz für alle Teilnehmer am Thread sein könnte.
Denn solange Deutsche mit einer "Schere im Kopf" rumlaufen, ist das Trauma nicht bewältigt.
Stimmst Du dieser Aussage nicht zu ?
Nein. Die Schere ist in deinem Kopf. Du verweigerst dich hier beharrlich der Auseinanderung.
Woher nimmst Du dieses Verständnis über mein Inneres. Ich versuche hier gerade eine Lanze FÜR eine freie Disskusion zu brechen. Dafür dass man ohne Gefahr einer Polarisierung Dinge sagen kann (und sie nicht mit der "Zensurschere" auf Grund der zu erwartenden Reaktionen unterdrückt) die man für -aus eigener Anschauung- richtig hält.
Mir scheint, dass schon das Erinnern an Geschichte für manchem eine Qual ist und dass sie anscheinend mit - warum auch immer - Schuldgefühlen einher geht. Wenn hier einer Trauerarbeit leisten muss, dann bist du ganz vorn dabei. Aber bitte nicht mit der Schere, sondern mit der bewussten Auseinandersetzung. Erinnerungen und Wissen kann man eh nicht abschneiden, nicht mal erfolgreich verdrängen. "Die kommen immer wieder".
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Hast Du meine anderen Postings gelesen? Dann würdest Du das nicht schreiben.
Erst, wenn man auch wieder ohne wie ein Aussätziger behandelt zu werden Dinge sagen darf, wie <Zitat Harald Schmidt> In der DDR war nicht alles schlecht</Zitat>, wobei man für DDR auch wahlweise andere Orte/Zeiten einsetzen darf, und ohne Polemik "objektiv" über diese Dinge diskutiert werden kann, dann sind wir auf dem richtigen Wege.
Ach ja, dann sei doch mal mutig: Setze für DDR "unter Hitler" ein und rede! Bitte beschränke dich auf Dinge, die es _nicht_ woanders gab. Denn sonst müsstest du dich ja nicht auf den Faschismus berufen.
Wo steht hier was von Faschismus, ich meinte diesen Seitenzweig (der alleine einen neuen Thread füllen könnte) ernst, ohne absolut dahin
abbiegen zu wollen. Weil dies zeigt, dass das Problem einer Bewältigung nicht nach dem Krieg aufhört.
Im Bemühen um weitere unpolemische Gedanken
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differenziertere würden mir schon reichen.
<spitzbübisch>
Dann fang mal damit an und versuche mal meinen Faden aufzunehmen, anstatt ihn zu verheddern;-)
</spitzbübisch>
Im übrigen lehnst Du immer die Vergleiche ab, die in den Postings so gebracht werden. Sicher jeder Vergleich "hinkt", aber so wird doch vielfach verständlicher, was derjenige meint.
Und (das betrifft verschiedene Teilnehmer am Thread) man sollte die Postings immer mit ausreichend großem "Toleranzfilter" lesen, es könnte sein, dass da weniger zwischen den Zeilen steht, als man meint;-)
Viele Grüße
Andreas