Lieber klicken als rollen?
Ralph Lindner
- design/layout
0 Stefan Bion0 Complex
0 Björn Höhrmann
Ich vermute, dass ein Zusammenhang zwischen der Vorliebe für
"kurze" Seiten mit vielen Klickaktionen zu nächsten "kurzen" Seiten
und dem Vorhandensein - oder Fehlen - einer Flatrate besteht.
Mir geht es so:
Wenn ich im Hinterkopf den Gebührenzähler rattern höre
(ja, ich habe mir meine Fantasie auch in digitale Zeiten gerettet!) dann
will ich nicht lang auf einer Seite verweilen und lange Texte lesen.
Ich überlege mir dann lieber die Seite zu speichern und offline zu gehen.
Wenn ich über eine Standleitung oder Flatrate surfe, dann lese ich
auch umfangreichere Dokumente.
Hat sich jemand schon mal mit diesem Zusammenhang beschäftigt
oder kennt jemand Studien dazu?
Ist nicht zu erwarten, dass die weitere Verbreitung von Flatrates
deshalb zu einer größeren Neigung zu "längeren" Seiten führt?
Hi,
Ist nicht zu erwarten, dass die weitere Verbreitung von Flatrates
deshalb zu einer größeren Neigung zu "längeren" Seiten führt?
Glaube ich nicht - eher umgekehrt. Ich denke, gerade Seiten mit viel Text sind prädestiniert dazu, offline gelesen zu werden. Ich selbst nutze zu Hause (noch) keine Flatrate. Längere Seiten speichere ich mir entweder ab oder öffne sie in einem neuen Browserfenster und gehe dann offline.
Viele kürzere Seiten sind in dieser Hinsicht umständlicher zu handhaben, da man oft klicken, warten und abspeichern muß, was insgesamt länger dauert und daher mehr Gebühren kostet. Deshalb lade ich Seiten von solchen Websites zum Offline-Lesen meistens automatisch mit WGET herunter.
Bei einer Anbindung über eine Standleitung fallen diese Nachteile natürlich weg. Da ist es dann im Prinzip egal, ob man während des Lesens die nächste Seite laden muß, weil man dazu ja nicht extra wieder online gehen muß.
Bei der Länge der Seiten kommt es aber sicherlich darauf an, um was für eine Art von Inhalt es sich handelt. Bei kürzeren Beiträgen (z.B. News-Artikel) finde ich eine HTML-Datei pro Artikel optimal. Eine endlose Aneinanderkettung mehrerer Artikel finde ich dagegen unübersichtlich.
Längere Abhandlungen zu einem bestimmten Thema dürfen dagegen ruhig etwas länger sein, jedoch ist es hier sinnvoll, den Gesamttext vernünftig aufzuteilen, z.B. kapitelweise.
Von der Ansicht, daß man beim Erstellen von Webseiten auf Scrollen möglichst verzichten soll und die Inhalte nur "häppchenweise" anbieten soll, halte ich überhaupt nichts. Die Navigation durch solche Webseiten finde ich unpraktisch und ermüdend. Aber in der Praxis gibt es so etwas ja ohnehin kaum.
Hier noch ein Link zu dieser Thematik: http://www.kommdesign.de/fakten/index.htm#Scrollen
Gruß,
Stefan
Moin
Zu diesem thema fällt mir nur ein tipp ein:
Ich habe seit einiger zeit ‚nen P100 mit linux drauf, der heht nach 30 sekunden offline, wenn kein datentranfer anliegt - kann ich nur empfehlen, da kann man surfen wie mit ner standleitung, aber zahlt meist weniger als wenn man sich immer von hand einwählt.
PS: Nein, die einwahlzeiten machen bei isdn nichts aus, nur freenet oder so sollte man nicht nutzen, da man da dann ‚jedesmal wenn man was gelesen hat und wieder auf‚n link klickt (d.h. der Server sich wieder reinwält) auf die freenet-seite kommt - ziemlich nervig.
mfg
Complex
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Ist nicht zu erwarten, dass die weitere Verbreitung von Flatrates
deshalb zu einer größeren Neigung zu "längeren" Seiten führt?
Im Gegenteil. Wenn ich den Gebührenzähler im Hinterkopf habe, will ich den langen Text am Stück haben und offline gehen und ihn dann lesen. Artikel über 5, 10 oder noch mehr Seiten sind für mich der Inbegriff des bösen.