Swen: Ist das Internet in Wirklichkeit leer ?

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Moin,

gestern haben sich die Presseagenturen in Sachen Intenet wieder mal fast überschlagen. Anlass war eine neue Studie des "Freizeit-Forschers" Opaschowski.

Interessant fand ich die geringe Nutzung des Internets, die in dieser Studie festgestellt wurde. Und sicherlich bewusst provokant ist Opa Schowskis Aussage, bis zur Verbreitung des Internets (gemeint ist wohl: WWW) als Massenmediums brauche es noch ein bis zwei Generationen. Eingängig daher auch die Begründung: "Wer bisher pausenlos passiv war, wird nicht plötzlich aktiv oder grenzenlos interaktiv sein können"

Was meint ihr ? Braucht es so lange oder gibt es dann eh schon was anderes/besseres ? Und wie sieht das denn aus ? Muss das Internet überhaupt ein Massenmedium werden ? Oder ist es demokratische Pflicht, das Informationsmedium WWW schneller und radikaler als bislang jedem zugänglich zu machen ?

Viele Grüße

Swen

Anbei eine Zusammenfassung einiger agentur-meldungen (dpa) vom gestrigen Tag

Um die Nutzung von Internet und PC in den USA ist nach Auffassung des B.A.T-Freizeit-Forschungsinstituts eine Legende gewoben worden. In Deutschland, aber auch in den USA werden Internet und PC privat kaum genutzt. Das geht aus einer Umfrage des B.A.T-Freizeit-Forschungsinstituts bei jeweils 3 000 Menschen in beiden Ländern hervor, die von Januar bis März nach ihrem Gebrauch elektronischer Medien befragt wurden.

Die von der deutschen Computerbranche geäußerten Befürchtungen, Deutschland sei auf dem Weg in die Informationsgesellschaft abgehängt worden, beschwichtigt das Institut. In Wirklichkeit wollten drei Viertel aller Amerikaner vom Internet nichts wissen und «zappten» stattdessen lieber durch die TV-Programme, berichtete das Institut am Dienstag in Hamburg. Die deutsche Info-Elite ist nach Einschätzung des Instituts sogar «auf dem besten Wege, die Amerikaner einzuholen, ja zu überholen.

In ihrem PC- und Internet-Verhalten sind sich die Teilnehmer
ähnlich: «Die meisten Deutschen, aber auch die Mehrheit der Amerikaner sind Computer-Muffel», bilanzierte Institutsleiter Prof. Horst W. Opaschowski. Jeder vierte Amerikaner nutzt demnach das weltweite Datennetz wenigstens einmal in der Woche für private Konusm-, Informations- oder Unterhaltungszwecke. In Deutschland sind es aber erst sieben Prozent. Vom PC zu Hause machen 83 Prozent der Deutschen und 70 Prozent der Amerikaner keinen regelmäßigen Gebrauch.

«Das Internet wird auch in fünf Jahren kein Massenmedium wie das Fernsehen sein», prognostizierte Opaschowski. Denn: Die Mehrheit der 18- bis 29-Jährigen sei in beiden Ländern (D: 66 Prozent, USA: 63 Prozent) nicht am PC als Alltagsmedium interessiert und verweigere sich. «Wer bisher pausenlos passiv war, wird nicht plötzlich aktiv
oder grenzenlos interaktiv sein können», meint der Freitzeit-
Forscher. Die Verbreitung des Internets sei eine Frage von ein bis
zwei Generationen.

Das Leben im Netz ist nach Angaben des Instituts in beiden Ländern
zu einer Frage der Bildung geworden. Jeder fünfte amerikanische High-
School-Absolvent und auch jeder fünfte Befragte mit
Realschulabschluss in Deutschland mache regelmäßig zu Hause vom PC
Gebrauch, bei den Gymnasialabsolventen seien es 34 Prozent. 52 Prozent der deutschen Universitätsabsolventen nutzten regelmäßig ihren PC und stehen ihren US-Kollegen kaum nach: 54 Prozent der
sogenannten Post-Graduate-Absolventen sind PC-Nutzer.

Der E-Commerce bleibt laut Freizeit-Forschung auf der
«Schleichspur». In beiden Ländern machten die Verbraucher von
Teleshopping, elektronischer Reisebuchung oder Bücherkauf per PC nur
wenig Gebrauch. Die Bereiche werden von jeweils unter drei Prozent
der Befragten genutzt, kaum anders sieht es bei den von zu Hause aus
geführten Bankgeschäften aus (Homebanking). Der Grund dafür: Je mehr
sich die Informationstechnologien im Alltag ausbreiteten, desto
größer werde das Bedürfnis der Konsumenten nach persönlichen
Kontakten, nach Sehen und Gesehen-Werden, meinen die Experten.