Keill Randor: Homepage / Forum für den Austausch von psychisch kranken Menschen

Hallo,

erst einmal Entschuldigung dafür, daß ich mich erst einmal anonymisiere, aber ich bin mir über mein Thema ziemlich unsicher, auch aus persönlicher Betroffenheit. Ich hoffe mein Anliegen ist nicht zu Off-Topic.

Ich weiß, eine echte Psychotherapie kann so etwas nicht ersetzen, mir geht aber die Idee nicht aus dem Kopf, eine Homepage, ein Forum für den Austausch von psychisch kranken Menschen zu machen. Dabei sollte es nicht darum gehen: ich bin davon betroffen, und wie stehts mit Dir, sondern daß die Menschen ihre Erfahrungen mit Ihrer Krankheit in etwas konstruktives umsetzen, vielleicht in literarischer Weise, vielleicht auch durch andere Projekte, die sich anstoßen lassen.

Ich habe bisher noch nicht nach solchen Foren im Internet gesucht (Schwellenangst?), aber ich denke mir wenn man von sich so etwas individuell anstößt steht man auch dahinter und der Synergieeffekt ist größer.

Ich habe an Euch "Normale" Fragen, weil ich glaube daß ich vielleicht naturgemäß die Sache aus einem vorbestimmten Blickwinkel sehe: ist das Internet generell ein zu öffentlicher/anonymer Raum hierfür oder kann dies für jemanden eine Tür aufstoßen? In Sachen Gradwanderung ist es schwierig: wird das ganze anonym gehandhabt, bekommen die Menschen vielleicht wenig Zugang durch mangelnde Interaktions-,Austauschmöglichkeiten, wird das ganze persönlicher, können da andere zu stark in etwas hineingezogen werden was sie nicht mehr unter Kontrolle haben. Letzteres habe ich schon einmal an mir selbst erlebt, und ich will keine anderen Menschen in etwas hineinziehen.

Es wäre nett wenn ich ein paar Gedanken von Außenstehenden hier lesen könnte!

Viele Grüße von jemandem, der sich sicher bald wieder richtig im Forum beteiligen wird!

  1. Hallo,

    es gibt ein (und wharscheinlich noch viel mehr?!) sehr gutes Forum dazu:
    < http://www.medizin-forum.de/>

    Reiner

    1. ...
      oder genauer:

      < http://www.medizin-forum.de/php/frameset.php3?menue=Foren>

      Reiner

      1. ...
        oder genauer:

        < http://www.medizin-forum.de/php/frameset.php3?menue=Foren>

        Reiner

        Danke schon mal für den Link.
        Also ich habe ein davon abweichendes Konzept noch zusätzlich im Kopf - nur soviel: ich werde vielleicht
        Flash zur Verdeutlichung von Problemen - Situationen - Lösungsmöglichkeiten - Gedanken einsetzen.
        Naja, verrückt genug bin ich ja dafür, jetzt brauche ich nur noch ein gestörtes Zeitgefühl, um zu glauben
        doppelt so viel Zeit zu haben und dadurch doppelt so produktiv zu arbeiten! ;-)

        Schöne Grüße

        Keill Randor (Name ist aus einem ziemlich trivialen Jugend SF-Buch)

  2. Hi,

    zuerst was zu meiner Person (der Einordnung wegen): ich bin Psychologe, habe aber in dem Beruf nie wirklich gearbeitet.

    Jetzt zu Deinem Posting:

    Ich hoffe mein Anliegen ist nicht zu Off-Topic.

    Meines Erachtens kann die Frage nach einem geplanten Online-Projekt in einem Online-Forum nicht off-topic sein.

    Ich weiß, eine echte Psychotherapie kann so etwas nicht ersetzen, mir geht aber die Idee nicht aus dem Kopf, eine Homepage, ein Forum für den Austausch von psychisch kranken Menschen zu machen. Dabei sollte es nicht darum gehen: ich bin davon betroffen, und wie stehts mit Dir, sondern daß die Menschen ihre Erfahrungen mit Ihrer Krankheit in etwas konstruktives umsetzen, vielleicht in literarischer Weise, vielleicht auch durch andere Projekte, die sich anstoßen lassen.

    Ich unterstütze Deine Meinung, dass ein solches Projekt eine Therapie keinesfalls ersetzen kann.
    Um ehrlich zu sein: ich kann mir auch nur wenige Settings vorstellen, in denen ein Internet-Forum einer Verbesserung tatsächlich zuträglich sein kann (jenseits des Austausches: das habe ich schon probiert, hat geholfen/nicht geholfen, was natürlich schon hilfreich sein kann)
    Aber andererseits: Dein eigentlicher Vorschlag, dass "die Menschen ihre Erfahrungen mit Ihrer Krankheit in etwas konstruktives umsetzen", könnte schon was für sich haben - in dem Sinne, dass viele Menschen mit psychischer Symptomatik aus dem Alltag fallen und auf diesem Wege durch konstruktive Mitarbeit an einem Projekt in der Lage sind, ihr Selbstwertgefühl und damit ihr Wohlbefinden zu steigern - evtl. mit der Zielrichtung, sich selbst als nach wie vor "nützliches" (blödes Wort!) Mitglied der Gesellschaft zu erleben.
    Dazu reicht es aber nicht, ein Forum aufzumachen und darauf zu hoffen, dass sich daraus etwas entwickelt; das wäre zu unspezifisch. Meiner Erachtens solltest Du ein sehr konkretes Projekt iniziieren - etwas, an dem interessierte Leute mit psychischen Problemen (idealerweise gemeinsam mit sog. "Normalen") gemeinsam arbeiten, um es dann der Öffentlichkeit zu präsentieren.

    Ich habe an Euch "Normale" Fragen, weil ich glaube daß ich vielleicht naturgemäß die Sache aus einem vorbestimmten Blickwinkel sehe: ist das Internet generell ein zu öffentlicher/anonymer Raum hierfür oder kann dies für jemanden eine Tür aufstoßen?

    Es kann bestimmt kein Wundermittel sein, vielleicht kann es nicht mal ein Mittel sein. Es kann aber auch kein "zu öffentlicher/anonymer Raum" sein, wenn die Beteiligten exakt wissen, worauf sie sich einlassen. Genauer: wenn klar ist, worum es in dem Projekt geht und was genau man von sich preisgeben bzw. verstecken muss.
    Für Nicht-Betroffene ist aber meines Erachtens genau das Internet der richtige Ort, sich damit auseinanderzusetzen - denn jeder "Unbeteiligte" kann sich - nach eigener Bedürfnislage - darauf einlassen oder nicht (bzw. bis zu einem gewisen Punkt darauf einlassen), um sich, wenn's zu eng wird, wieder in die Anonymität zu flüchten.
    Vielleicht ist das ein wichtiger Punkt - viele "Normale" lassen sich im Real Life kaum mit "Unnormalen" (ich hasse diese Worte!) ein, weil sie Angst haben, in etwas hineingezogen zu werden - das Internet ist (scheinbar) anonym, sie gehen erst mal (scheinbar) keine Verpflichtung ein - womöglich merken sie dann, dass sie auf diese Weise sich weiter einlassen, als sie es ich je hätten vorstellen können.

    So, das waren in aller Kürze ein paar unausgegorene Gedanken meinerseits zu dem Thema.

    Vielleicht sollte ich noch was loswerden aus meiner beruflichen Erfahrung: ich habe erfahren, dass sehr unterschiedliche Menschen ("problembehaftet" oder nicht) sehr gut miteinander umgehen und sich helfen können, wenn sie nicht aufgrund der An- oder Abwesenheit von Problemen zueinander kommen, sondern aufgrund des gemeinsamen Interesses an einem Projekt.

    Grüße,

    Utz

    1. Hallo Utz,

      zuerst was zu meiner Person (der Einordnung wegen): ich bin Psychologe, habe aber in dem Beruf nie wirklich gearbeitet.

      ok, da haben wir ja eine gemeinsame Ebene des Verstehens! ;-)

      Dazu reicht es aber nicht, ein Forum aufzumachen und darauf zu hoffen, dass sich daraus etwas
      entwickelt; das wäre zu unspezifisch. Meiner Erachtens solltest Du ein sehr konkretes Projekt
      iniziieren - etwas, an dem interessierte Leute mit psychischen Problemen (idealerweise
      gemeinsam mit sog. "Normalen") gemeinsam arbeiten, um es dann der Öffentlichkeit zu
      präsentieren.

      eben darum geht es - ich bin davon überzeugt, daß ich von einem sehr persönlichen Ansatz ausgehen _muß_, damit sich aus dem  
      eine Eigendynamik entwickelt - das kann sich sonstwohin ins Chaos entwickeln, aber ich möchte keinen OP-Saal sondern etwas
      Eigenständiges.

      Schöne Grüße

      Keill