Stonie: (k)ein gewoehnlicher Job

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Hi, nd & Forum!

Was mich an der Sache stoert ist folgendes:
Die Veranstaltungen werden definitiv gesponsort und nicht wenig. Logisch, es muessen Raeumlichkeiten, Technik etc. bezahlt werden. Ich habe allerdings auch erfahren, dass jemand, der dort ein Jahr mitmachen will, auch etwas bezahlen muss, und zwar nicht wenig (in .de zur Zeit ca. 24000 DM). Das heisst, es gibt Leute (v.a. im Osten :-), die muessen fuer so eine Summe (2000DM/Monat) einen ganzen Monat arbeiten.
Also - ist das nicht ein Widerspruch in sich? Voelkerverstaendigung nur fuer Reiche? Was meint ihr?

Jepp, genau da lag für mich auch der Hase im Pfeffer. Ich hatte das Vergnügen, mir diese (sehr gut gemachte) Show im Jahre des Heils 1983 in Barsinghausen (bei Hannover) anzusehen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Verwandten, bei denen ich zu der Zeit war, grosse Völkerverständigungsfans waren, haben sie auch einem der Mädchen, die zu Up-With-People gehörten, "Herberge gewährt". Ich hör' noch wie heute, was sie zu dem Thema gesagt hat: "Now I pay for being on the tour. But next year, I'll be one of the organizers and then THEY will pay ME!". Ich weiss nicht, ob's geklappt hat - aber ich glaube, das ist die Hoffnung, die sich viele Teilnehmer an dieser Tour machen. Ich hatte damals schon (mit zarten 18 Lenzen) den Eindruck, dass das Mädchen die Welt arg rosig sah.

Allgemein: UpWithPeople ist ein kommerzielles Unternehmen, sehr gut aufgemacht aber wer glaubt, dass hier eine Idee transportiert werden soll, ist schief gewickelt. Die Teilnehmer werden bei Familien am jeweiligen Veranstaltungsort untergebracht, Verpflegung inklusive - die Familien haben ein paar Tage lang einen exotischen Gast, das Unternehmen spart Verpflegungs- und Unterbringungskosten. Die Veranstaltungsorte werden meistens kostenlos zur Verfügung gestellt, ebenso Bestuhlung etc., die Eintrittskarten sind nicht gerade billig und auf der Veranstaltung werden natürlich auch Tonträger, T-Shirts etc. etc. verkauft - jedenfalls war's damals so. Allein darüber müssten die Kosten für Training, Transport, Begleitung, etc. für die Teilnehmer  mehr als 'reinkommen der Rest ist Gewinn (vor Steuern, gut, aber wer weiss, ob so ein Verein steuerpflichtig ist) für's Unternehmen. Bei mir hat's einen etwas bitteren Nachgeschmack im Mund hinterlassen, denn ich finde, Völkerverständigung ist nun nichts, womit man "Geld machen" sollte.

Die Show war allerdings wirklich klasse; wenn man nicht mit der romantischen Idee hingeht, Völkerverständigung betreiben zu wollen sondern einfach nur gut unterhalten werden möchte sollte man unbedingt hingehen und sich's ansehen.

File Griese

Stonie