n.d. parker: (k)ein gewoehnlicher Job

hi ho

Heute (oder eigentlich gestern) hatte ich doch  tatsaechlich einen ganzen Tag Internet- und Rechnerabstinenz. War gar nicht so schlecht, muss ich sagen :-).

Was habe ich also getan?
Wie einige vielleicht wissen, komme ich eigentlich aus dem Rock'n'Roll-Geschaeft und das Gewerbe betreibe ich auch noch (unregelmaessig und zur Zeit mehr aus Spass an der Freude...).
Ich bin also zu einer Veranstaltung nach http://www.greifswald.de/ (M/V) gefahren, um dort (profanerweise) Stuehle hinzubringen und abends wieder mit nach Rostock zu bringen. Was fuer eine Mugge (muss ich erklaeren, was ne Mugge ist?) stattfinden sollte wusste ich nicht. In HGW (passenderweise mitten im Neubaugebiet) hab ich dann erfahren, dass sich er kleine Ausflug tatsaechlich gelohnt hat:

Es war ein Autritt der "up with people" (http://www.upwithpeople.org/), kurz zusammengefasst sind das ca. 130 Leute von 17 bis 27 aus 23 Nationen, die ein Jahr lang dieses Schauspiel weltweit vorfuehren. Dargestellt wurden (wenn auch gelegentlich etwas kitischig - IMHO) die Verschiedenartigkeit aber eben auch die Gemeinsamkeiten unterschiedlichster Nationen, die Unsinnigkeit von Krieg und Territorialkaempfen. (Ich muss, wenn ich das Wort "Grenze" hoere, sowieso immer an die beiden Floehe denken, die sich um den Hund streiten, auf dem sie sitzen...). Alles in allem war es ein Erlebnis fuer mich, und ich denke fuer die ganzen Jugendlichen sowieso, die stehen uebrigens nicht nur auf der Buehne, sondern bauen ihren ganzen Kram auch selber auf und ab. Im Sinne der ganzen Aktion wohnen sie  grundsaetzlich bei Gastfamilien.

Was mich an der Sache stoert ist folgendes:
Die Veranstaltungen werden definitiv gesponsort und nicht wenig. Logisch, es muessen Raeumlichkeiten, Technik etc. bezahlt werden. Ich habe allerdings auch erfahren, dass jemand, der dort ein Jahr mitmachen will, auch etwas bezahlen muss, und zwar nicht wenig (in .de zur Zeit ca. 24000 DM). Das heisst, es gibt Leute (v.a. im Osten :-), die muessen fuer so eine Summe (2000DM/Monat) einen ganzen Monat arbeiten.
Also - ist das nicht ein Widerspruch in sich? Voelkerverstaendigung nur fuer Reiche? Was meint ihr?

cua

n.d.p., trotzdem von der Idee begeistert

  1. Hi, nd & Forum!

    Was mich an der Sache stoert ist folgendes:
    Die Veranstaltungen werden definitiv gesponsort und nicht wenig. Logisch, es muessen Raeumlichkeiten, Technik etc. bezahlt werden. Ich habe allerdings auch erfahren, dass jemand, der dort ein Jahr mitmachen will, auch etwas bezahlen muss, und zwar nicht wenig (in .de zur Zeit ca. 24000 DM). Das heisst, es gibt Leute (v.a. im Osten :-), die muessen fuer so eine Summe (2000DM/Monat) einen ganzen Monat arbeiten.
    Also - ist das nicht ein Widerspruch in sich? Voelkerverstaendigung nur fuer Reiche? Was meint ihr?

    Jepp, genau da lag für mich auch der Hase im Pfeffer. Ich hatte das Vergnügen, mir diese (sehr gut gemachte) Show im Jahre des Heils 1983 in Barsinghausen (bei Hannover) anzusehen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Verwandten, bei denen ich zu der Zeit war, grosse Völkerverständigungsfans waren, haben sie auch einem der Mädchen, die zu Up-With-People gehörten, "Herberge gewährt". Ich hör' noch wie heute, was sie zu dem Thema gesagt hat: "Now I pay for being on the tour. But next year, I'll be one of the organizers and then THEY will pay ME!". Ich weiss nicht, ob's geklappt hat - aber ich glaube, das ist die Hoffnung, die sich viele Teilnehmer an dieser Tour machen. Ich hatte damals schon (mit zarten 18 Lenzen) den Eindruck, dass das Mädchen die Welt arg rosig sah.

    Allgemein: UpWithPeople ist ein kommerzielles Unternehmen, sehr gut aufgemacht aber wer glaubt, dass hier eine Idee transportiert werden soll, ist schief gewickelt. Die Teilnehmer werden bei Familien am jeweiligen Veranstaltungsort untergebracht, Verpflegung inklusive - die Familien haben ein paar Tage lang einen exotischen Gast, das Unternehmen spart Verpflegungs- und Unterbringungskosten. Die Veranstaltungsorte werden meistens kostenlos zur Verfügung gestellt, ebenso Bestuhlung etc., die Eintrittskarten sind nicht gerade billig und auf der Veranstaltung werden natürlich auch Tonträger, T-Shirts etc. etc. verkauft - jedenfalls war's damals so. Allein darüber müssten die Kosten für Training, Transport, Begleitung, etc. für die Teilnehmer  mehr als 'reinkommen der Rest ist Gewinn (vor Steuern, gut, aber wer weiss, ob so ein Verein steuerpflichtig ist) für's Unternehmen. Bei mir hat's einen etwas bitteren Nachgeschmack im Mund hinterlassen, denn ich finde, Völkerverständigung ist nun nichts, womit man "Geld machen" sollte.

    Die Show war allerdings wirklich klasse; wenn man nicht mit der romantischen Idee hingeht, Völkerverständigung betreiben zu wollen sondern einfach nur gut unterhalten werden möchte sollte man unbedingt hingehen und sich's ansehen.

    File Griese

    Stonie

    1. hi stonie, schoen, dich mal wieder zu sehen .-)

      [...]

      eigentlich ziemlich traurig, finde ich, aber genaugenommen kanns ja dann nur noch besser werden [ positiv denken .-( ]

      obwohl ich das Gefuehl toll finde, in einer grossen Gemeinschaft zu arbeiten, auch wenn ich natuerlich nicht wirklich weiss, wie es unter den Teilnehmern wirklich zugeht, ich hoffe mal, die Mehrzahl knuepft Kontake in alle Welt - immerhin ne ziemlich einmalige Chance, aber wenn die Leute immer nur ans Geld denken, kanns ja nischt werden...
      Naja, wie auch immer, ich interpretiere einfach mein Empfinden hinein und fuehle mich gut dabei, immerhin etwas .-)

      File Griese

      ebenso .-)

      n.d.p.