Hallo Axel,
...Antwort spät, da ich ja auch zu tun habe (Datenbanken!), aber vielleicht liest Du das jetzt noch.
nun muß ich mich das erste Mal mit Datenbanken rumquälen. Ich beschreib Euch mal kurz was sich meine Firma so vorstellt:
- eine Datenbank mit verschiedenen Projekten
- eine Datenbank für 2 Foren
- eine Datenbank für statistische Auswertungen
Die Wahl des DBMS (Datenbank-Management-Systems) steht meiner Meinung nach in Deiner Lage noch überhaupt nicht an. Ein erfahrener Datenmanager analysiert erst mal die zu erwarteten Daten. Datenbanken verwalten Daten in Tabellen, die zueinander über ids_idrefs in Beziehungen gesetzt werden. Welche Daten eines Projektes gehören in welche Tabellen und wie zeigen diese Tabellen aufeinander?
Welche Datentypen sind zu erwarten? Was sind die 'atomaren' Informationseinheiten usw. usw.. Solch grundlegendes DB-Design am Anfang ist das allerwichtigste! Viele Datenbanken gehen nur deswegen bald 'in die Kniee', weil sie _schlecht_ designed sind, und _nicht_ weil das 'blöde' Access nichts taugt etc..
Also wäre erst einmal ein allgemeines Grundlagen(selbst)studium in relationalen Datenbanken erforderlich.
Des weiteren müssen dann die zu erwartenden Datenmengen abgeschätzt und die kritischen Tabellen bestimmt werden. Außerdem: ist die Datenbank irgendwann statisch/im Datengleichgewicht oder wächst sie ad infinitem?
Wie komplex werden die Abfragen? (Wichtig bei sehr vielen & streng normalisierten Tabellen). Braucht man daher gesp. Proz./Sichten/gespeicherte Abfragen? Wenn ja, scheiden My/PostGre - SQL aus.
Und die Abschätzung, wieviele Nutzer die DBen konkurrierend/schreibend/lesend verkraften werden müssen, darf auch nicht fehlen!
Wenn diese Punkte alle geklärt sind und Strukturen und zu erwartende Umfänge sowie Belastungen der DBen feststehen, kann auch die Antwort auf
Kann mir jemand eine Empfehlung geben, was ich das softwaretechnisch so einsetzen könnte (sinnvolles Preis-/Leistungsverhältnis).
gegeben werden.
Da unter meinen Vorrednern bestimmte Einzelheiten zu MS-Access bzw. Borland-Interbase kontrovers diskutiert wurden, gebe ich auf diese beiden DBMS noch etwas ein:
MS-Access ist _nicht_ kostenlos. MDAC ist die Microsoft Data Access Component (derzeit Rel. 2.6x), eine IIS-Komponente, die über OLEDB auf Datenbank-Files (.mdb) oder -Server (SQL-Server) oder ODBC-Datenquellen (hinter denen wieder DBs stehen) zugreift. Die DBs braucht man natürlich _trotzdem_.
MS-Access _selbst_ hat kein Speicherleck. Das Speicherleck tritt ab MDAC 2.1 bei OLEDB-Zugriff (ASP) über den MS-Access-ODBC-Treiber auf System-DSNs auf. Direktzugriff (ASP) über den JET-OLEDB-Provider4.0 auf den .mdb-File beseitigt dieses unangenehme Phänomen und vervielfacht die Performance.
PHP greift mit nativem ODBC auf den Treiber, ein Speicherleck i.Zus. m. Access konnte ich hier noch nicht beobachten, die Performance ist außerdem ganz ok..
Trotzdem ist MS-Access für große Webanwendungen grundsätzlich nicht zu empfehlen, da es keine Serverarchitektur hat, sondern die DBs in Files verwaltet. Für Intranet-ASP-Anwendungen mit wenig konkurrierenden Nutzern oder für mittlere ASP-Anwendungen mit nur lesenden Zugriffen ist es hingegen völlig ausreichend. Die Datenmengenbeschränkung (2G) kann man ggf. durch Verteilen der Daten gut umgehen.
Interbase ist ein stabiles robustes DBMS mit Serverarchitektur, welches sich wohl auch für große Sachen einsetzen läßt. Ein Kollege von mir setzt es in seinem Projekt ein und ist recht zufrieden. Allerdings haben wir keine Erfahrungen mit großen Datenmengen und komplexen Strukturen. Administrieren geht meines Wissens auch nur über SQL-Hardcoden, das ist, auch wenn man's kann, schon lästig.
Aber als erstes würde ich mich an die Datenanalyse setzen.
Mit besten Wünschen für den Eintritt die DB-Welt
Uwe Nohl