Hallo Cyx23,
Ich habe sehr oft verschiedene Postings verschiedener Autoren gesehen die eher der Eitelkeit dienten und zum Teil getrost mit "don't feed the trolls" beantwortet würden wenn nicht der Autor eine gewisse Narrenfreiheit hätte.
Ich kann dir da leider nicht widersprechen, denn wenn ich in letzter Zeit manchmal so in irgendwelche Threads reingelesen hab, sind mir oft Antworten aufgefallen, die mich mehr gestoert haben als die Fragen. Sicher, es kann einen zum Wahnsinn treiben, wenn jeden Tag wieder einer ankommt und die Maustaste sperren will. Fuer solche Dauerbrenner hilft am meisten das Mittel "Ironie", wie Meg es in <?m=144271&t=27661> mal wieder prima gelungen ist. Den Fragenden wird so eine Reaktion zwar vielleicht auch treffen und er wird kein Verstaendnis dafuer haben. Aber in solchen Faellen wie diesen Dauerbrennern finde ich es einfach aus Sicht des Gesamtforums durchaus nicht verkehrt, zumindest auch mal ironisch zu reagieren.
Wogegen ich mich selber auch wehre, ist ein hier wie andernorts auch uebertriebener Einsatz des Mittels "read the fucking ...". Klar, manchmal ist es offensichtlich, und es ist schon schwer, daran vorbeizustolpern, etwa beim Thema "wie mache ich dass Links nicht unterstrichen sind". Das steht in SELFHTML an mehreren Stellen, in der Forums-FAQ und in jeder noch so billigen "Trickkiste fuer den Webmaster". Bei solchen Fragen kann ich eine RTFM-Reaktion gut verstehen und neige auch selber dazu. Aber das gleiche Mittel wird leider auch bei ziemlich kniffligen Fragen benutzt, bei denen die Loesung nicht gerade vor einem auf der Strasse liegt. Da wird dann nicht selten von einem Freak mit gequaelter RTFM-Mine eine 280 Zeichen lange URL gepostet, so als ob es ein Verbrechen sei, die nicht zu kennen. Und da hoert das Verstaendnis bei mir auf. Man muss finde ich gerade als Profi unterscheiden koennen zwischen Dingen, die problemlos zu finden sind, und solchen, die nicht so einfach zu finden sind.
Das kann auch ein Lösungsvorschlag sein, es muss nicht immer der Verweis auf's Archiv oder w3c oder sonstwas sein.
Stimmt - das kann ich durchaus unterstreichen. Das sture Verweisen aufs Archiv oder vergleichbare Quellen toetet zum Teil neue, fruchtbare Diskussionen. Bei mir hat es allerdings auch gebraucht, bis dieser Sinneswandel eingetreten ist. Aber man stelle sich mal vor, man will ein bischen uebers Wetter schimpfen und bekommt gesagt, das solle man bleiben lassen, weil vor 200 Jahren schon mal jemand in gleicher Form uebers Wetter geschimpft habe. Mein Gott, was waere das fuer eine sprachtote Gesellschaft, in der man nichts wiederholen und von neuem durchkauen darf. Die ganzen Gedanken waeren den Vorvaetern vorbehalten, und die Gegenwaertigen waeren nur noch zu sprachlosen Nachschlagern degradiert. Klar, Kultur funktioniert, indem vorhandenes Wissen weitergegeben wird und nicht jedesmal neu entdeckt werden muss. Aber wenn es nicht mehr erlaubt ist, ueberhaupt die Fragen zu entdecken, fuer die schon mal Loesungen gefunden wurden - dann stirbt jede Kultur. Das gilt auch fuer Foren.
Uff - jetzt hab ich mich mal wieder so richtig schoen reingeredet *g*.
viele Gruesse
Stefan Muenz