Christian Kruse: Wieviele Programmzeilen pro Script?

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Hallo Axel,

Ansichtssache. Abgesehen davon: Wieviele Klassen hat so
ein durchschnittliches Script? Im Normfall vielleicht eine
Datenbank-Abstraktion, eine Template-Engine und meistens
(wenn überhaupt) war's das.

ckruse@sunshine:~/dev/www/groupware $ find . -name "*.php" | wc -l
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ckruse@sunshine:~/dev/www/groupware $

Wenigstens eine Klasse pro Datei, in vielen eher zwei.

  • Sind es individuelle Klassen ohne
    Wiederverwendungsmöglichkeit in anderen Projekten?

Was hat das damit zu tun?
Eine vernuenftige Modularisierung modularisiert nach
Themengebieten. Es kann sinnvoll sein, pro Thema eine Datei
anzulegen, es kann sinnvoll sein, ein Thema in eine Datei
zusammenzufassen.

  • Muss im Team daran gearbeitet werden?

Das darf kein Kriterium sein.

U.u. kann sich in Einzelfällen eine Ausnahme lohnen -
dennoch: Ich habe bisher darauf verzichtet, mehrere
Klassen in ein einziges File zu packen.

Bleibt dir ueberlassen.

  • Ich muss nur das laden, was ich benötige

Den Grundsatz vertrete ich aehnlich. Aber das zusammenfassen
in einer Datei schliesst diesen Grundsatz nicht aus.

  • Ich belege nur den Speicher den ich wirklich benötige

Dito.

  • Ich kann im Team an einem Projekt arbeiten

Das sollte und darf kein Kriterium sein.

  • Kommt dem OOD am nächsten

Sehe ich anders. OOD sieht Namespaces (Themengebiete) vor.

  • Das Prinzip der Modularität wird auch auf Dateiebene
    realisiert

Das muss kein Vorteil sein, beleibe nicht.

  • Das Projekt wird übersichtlicher

Ganz im Gegenteil.

  • Das Ergebis entspricht eher dem, was ich in Rational
    entwerfe

Bei mir nicht.

Ich teile Deine Einschätzung, das Dateizugriffe im
Normalfall teuer sind - aber:

Es kommt nicht auf die Dateizugriffe an. Teuer ist das
include() selber, nicht der Dateizugriff. Bei jedem Durchlauf
muss der Parser ein weiteres mal angeworfen werden, bei
jedem Durchlauf muessen die Syntax-Baeume neu erstellt werden.

[... HD-Zugriff ...]

Um den HD-Zugriff zu merken, muss eine Datei schon *sehr*
viel Code enthalten. Script-Sprachen sind idR nicht schnell
genug, als das man den Unterschied merken wuerde.

Natürlich kann man das auch ganz anders sehen (hängt auch
stark von der eigenen Arbeitsweise und den
Rahmenbedingugen ab) - aber bisher habe ich nur gute
Erfahrungen im Gegensatz zum "One Project - One Script" -
Vorgehen.

Wer redet denn davon, alles in ein Script zu packen? Meine
Guete, ich redete vom goldenen Mittelweg.

BTW: Script-Sprache hin- oder her: Arbeitest Du im Team
mit einem Versionskontrollsystem, wirst Du den Vorteil des
"eine Klasse eine Datei"-Prinzips schnell lieben

Ich wusste gar nicht, dass ich noch nie in einem Team
gearbeitet habe, mit einem Versions-System nicht umgehen kann
und keine groesseren Projekte umgesetzt habe ;)

Gruesse,
 CK