molily: Barrierefreiheit vs. Design oder Barrierefreiheit und Design?

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Hallo, Axel und Sven,

Ich finde diese Seiten hier [...] ziemlich schick:

http://www.pixel-empire.com/

Das ist ein schlechtes Beispiel für eine gut designte Seite, zwar ist sie zweifellos optisch hochwertig, mit einer gemeinen Netzseite, welche Inhalte anbietet wie beispielsweise deine TCPA-Seite. Die Benutzbarkeit lässt meines Erachtens zu wünschen übrig, sie ist sehr ... experimentell. Die Schrift ist nur durch meine Mindestschriftgröße nach unten begrenzt und die Seite ist für eine Bildschirmauflösung von scheinbar 1200 Pixel Breite oder ähnliches gemacht.

http://www.fork.de/

Mein Browser crasht. Die Flash-Animation belegt 100% Prozessorauslastung. Die Navigation funktioniert nicht, trotz angeschaltetem JavaScript, Flash et cetera.

http://www.endoflow.com/

DHTML-Demoseite, kontrastlos. Draußen ist es dunkel, ich habe alle Lichter aus und erkenne erst etwas, wenn ich die Monitorhelligkeit hochdrehe.

http://www.nivea.de/showerpower/

Scheinbar eine Java-Demo oder ein Spiel - ich habe Java nicht installiert.

http://www.db-db.com/

Eine Flash-Demo (?). Viel Bewegung und Animation, läuft sehr langsam. Die Gestaltung spricht mich persönlich nicht sehr an.

http://pixeljam.com/core/

Schön, ich liebe choatische Netzkunst, sofort gebookmarkt.

Ich verstehe nur nicht, was du mit der Nennung der Seiten bezweckst, die Barrierefreiheit setzt wahrlich nicht an grafischen Demonstrationen an, welche per se Barrieren darstellen und auch keine Alternativversionen zur Verfügung gestellt werden können beziehungsweise es wenig sinnvoll wäre. Insofern beißt sich in den von dir genannten Fällen, in welchen die Bildgestaltung zum Selbstzweck verwendet wird und nicht eine Einheit mit primär auf Text basierendem Inhalt bildet, tatsächlich die Barrierefreiheit mit dem »Design«.

Dies lässt sich natürlich nicht auf »reguläre« Seiten übertragen, bei welchen für gewöhnlich auch Anderes im Vordergrund steht.

Zumindest sieht sie im Lynx _auch_ gut aus. Und ja, dass dort die Links ganz unten auf der Seite stehen, ist Absicht. Zur Vernetzung mit <link> bin ich leider noch nicht gekommen.

Ich hab's mir mal mit der Windows-Version von Lynx angesehen und die ist in der Tat lesbar.

Ich denke aber, das zum Erreichen eines Barrierefreien Designs auch eine gewisse Ignoranz gegnüber älteren Browsern entwickelt werden müsste. Manche Dinge schaffen diese Browser nicht, unzureichend oder mit erhöhtem Aufwand

Gewissermaßen: ja, es stimmt, dass ältere Browser nicht primär von einer WCAG-konformen Seite profitieren. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass eine solche Seite ihre Zugänglichkeit in vielen Fällen direkt aus der Trennung des Markups und der Styles schöpft, weil dadurch in der Regel ein benutzbar strukturiertes Dokument übrig bleibt, wenn der Benutzer das Autorenstylesheet deaktiviert, beispielsweise zugunsten eines Benutzerstylesheets, oder der Browser sowieso nur den Text sowie das die Struktur (Überschriften, Listen, Tabellen) »kommunizieren« kann (Hilfsmittel wie Braillezeilen oder Screenreader). Gemäß der Richtlinie 3.3 sollen die grundlegenden Formatierungen und Layoutpositionierungen mit Stylesheets gelöst werden (»sobald Benutzeragenten Positionierung mit Hilfe von Stylesheets unterstützen«), womit Tabellenlayout, sofern es keine Barriere darstellt, nicht explizit ausgeschlossen wird. Dennoch kann man einige Richtlinien als direkt bindend sehen und ein CSS-Layout einsetzen, zweifellos würde Netscape 4 daran ab einem gewissen Punkt scheitern.

Meiner Erfahrung nach stürzt Netscape 4 durchaus auch reproduzierbar ab, wenn er beispielsweise auf Barrierefreiheit optimierte Formulare darstellen soll - in diesem Punkt ist tatsächlich die Kehrseite des barrierefreien Webdesigns sichtbar, sie zielt in vielen Vorschlägen auf die Fähigkeiten von zukünftigen beziehungsweise state-of-the-art-Browsern, weshalb zahlreiche Richtlinien mit »sobald Benutzeragenten [eingebautes HTML-Zugänglichkeitsfeature] verstehen, verwenden Sie eine Übergangslösung« beginnen.

aber macht es Sinn, ältere Browser auszuschließen? Ist das nicht auch eine Barriere?

Ja, da gebe ich dir recht - gewissermaßen ist es eine Barriere, aber nicht im Sinne der Zugänglichkeitsinitiative. Die WAI zielt meines Wissens eher darauf ab, dass die Abwärtskompatiblität (»graceful degradation«) gewahrt wird, das bedeutet, dass in Kauf genommen wird, dass ein Browser, welcher selbst auf Zugänglichkeit optimierte Seiten nur unvollständig darstellen kann, eine weniger anspruchsvoll gestaltete Seite präsentiert bekommt. Die Praxis ist bekannt, Netscape 4 würde eine voll benutzbare Seite mit einem weniger komplexen Autorenstylesheet geliefert. Dies stellt IMHO keine Barriere der Definition nach dar.

Grüße,
Mathias

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Barrierefreiheit vs. Design oder Barrierefreiheit und Design?

Axel
  • design/layout
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    Sven Rautenberg
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      Axel
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          Axel
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            molily
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      Design == Barrierefreiheit; Barrierefreiheit umfasst Ästhetik

      Robert Bamler
      • meinung
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        Sven Rautenberg
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