Christoph Schnauß: Cygwin

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hallo Frank,

[Cygwin]

Ich habe das hier laufen, aber vor allem, um zb. in manchen Situationen den GNU Compiler zu testen.

Eine gute Begründung. Ich benutze gewohnheitsmäßig mit derselben Begründung den "MingW"-gcc, erhältlich bei http://www.mingw.org/

Was vielleicht nicht so toll ist, ist die cygwin DLL, die man bei allen kompilierten Programmen mitgeben muss, damit sie lauffähig bleiben.

Das ist auch das Hauptproblem, das ich mit "Cygwin" insgesamt habe.

Um richtig verstanden zu werden: ich habe die Arbeiten an Cygwin-Projekt inzwischen schon einige Jahre verfolgt, und ich betone gern, daß dies eine interessante Sache ist.
Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen ist das "Konkurrenzprojekt" VMWare, das mehrere Jahre lang deutlich weniger zu leisten imstande war, heute zu einer nahezu vollwertigen Software herangereift, die es erlaubt, auf einem (beliebigen) Windows-System mehrere LINUX-Installationen parallel zu testen  -  man kann auf einem Windows-Rechner also gleichzeitig SuSE, Debian, Mandrake, FreBSD ... fahren, und umgekehrt kann man auf einer LINUX-Kiste (mit VMWare) parallel Win98, DOS 6, WinXP, Win2000 usw. fahren. Und das von dir bei Cygwin bemängelte Problem gibts da nicht

Wer lieber in einer UNIX-Umgebung arbeitet (mit bash und so), aber
um Windows nicht herumkommt, dem gefällt cygwin vielleicht auch ohne
dass er das jetzt zum kompilieren braucht.

Ja, und wer es mit Hardware zu tun hat, für die es unter LINUX keine Treiber gibt (mein HP-Scanner am USB-Port zum Beispiel) ist geradezu auf einen Emulator angewiesen. Und bezogen auf das "Hauptthema" des Forums hier: ich habe keine Lust, bei einer neu entworfenen HTML-Seite jedesmal meinen Rechner neu zu starten und "auf der anderen Seite" hochzufahren, wenn ich nachschauen möchte, ob meine Script-Bausteine im HTML-Code auch im Konqueror bzw. in Galeon so funktionieren, wie sie es im IE tun. Cygwin _oder_ VMWare erlaubt mir ein sehr schnelles Umschalten und ein entsprechendes Testen auch ohne reboot.

Man kriegt ziemlich viele Programme mit, die es sonst nur unter UNIX gibt.

Naja, das hält sich in Grenzen ;-) Aber in vieles kann man damit immerhin etwas Einblick erhalten, und in manches sogar mehr als nur "Einblick". Aber nur zum Vergleich: mir ist es auch mit dder jüngsten Cygwin-Software nicht gelungen, KDE oder GNOME mit Cygwin zum Laufen zu bringen. Mit VMWare ging das jedoch problemlos.

Aber im Endeffekt braucht man das nicht wirklich, da es für alles auch Ersatz unter Windows gibt.

Da haben wir eigentlich das Kardinalproblem. Nein, ich behaupte, es gibt unter WINDOWS durchaus nicht genügend "Ersatz" für die Software, die es für LINUX gibt. Es existieren hervorragende Softwarepakete für Windows, man kann damit alles das erreichen, was man vielleicht für wichtig hält. Nur: in der Regel sind die wirklich mächtigen und effizienten Softwarepakete für Windows auch entsprechend teuer und schwer erhältlich. Für ein LINUX erhältst du nahezu alles unter "Open Software" Lizenzen  -  nein, das heißt nicht, daß es immer kostenlos wäre. Das meiste ist es allerdings. Nur zum Vergleich: eine einigermaßen gute Grafikanwendung wie Corel ist nach wie vor nicht ganz billig, aber der GIMP kann das nahezu alles auch, und den gibts kostenfrei zum Download.

Wir haben gelegentlich Threads hier im Forum, die sich dem Vergleich Windows/Linux stellen. Das Thema, das wir hier anschneiden, hat die Potenz, auch zu einem solchen Thread zu werden, aber ehrlich gesagt, habe ich wenig Lust dazu, weil es dann zu schnell zu "Glaubenskämpfen" kommen kann, die keinem etwas bringen ...

weihnachtliche Grüße aus Berlin

Christoph S.