Hallo Philipp
XML ist nichts anderes als eine Vorgabe, wie der Inhalt eines Dokumentes auszusehen hat (eine DTD eben), oder eine Ansammlung von Daten mit einer gewissen Struktur.
Korrekt. Deshalb ist es ja auch besser als ein Standard direkt auf Datenebene. Es ist ein Standard, der eine Ebene dahinter ansetzt. "Meta..." eben.
Aber was heisst das? - Dass man ein Programm schreiben kann, welches ein XML Dokument einliest und dann weiss wie es den Inhalt darstellen muss, bzw. welchen Befehl es ausführen muss?
Wie XML-Daten bei der Ausgabe/Darstellung (wo eigentlich? Drucker? Bildschirm? Stimme im dunklen Raum? Voellig egal!) auszusehen haben, steht in den XML-Daten nicht drin - das ist ja der Trick. Dazu gibt es Techniken wie XSL oder XSLT. Klar, irgendein Programm muss es dann mal geben, mit dessen Hilfe man irgendwas irgendwo ausgeben kann. Es muss einen z.B. einen Browser geben, der HTML-Daten ausgeben kann, die durch mit XSLT-uebersetztes XML zustande gekommen sind, oder ein Programm, das ein separates Audio-Stylesheet interpretieren kann, mit dem die XML-Elemente fuer eine akustische Ausgabe "formatiert" werden.
schön und gut, aber ein Kunde muss trotzdem wissen, wie das Dokument aufgebaut ist.
Muss er das? Dann kann er ja einen schicken XML-Editor verwenden, wie X-MetaL oder so was. Und wenn er keine Angst vor spitzen Klammern hat, wird es auch Notepad tun.
Also kann man doch gleich eine eigene Definition bringen.
Klar, das war ja auch ernst gemeint, als ich das gesagt habe in meinem vorigen Posting. Wenn du definitiv weisst, dass die Datenschnittstelle nie von etwas anderem verwendet wird als dem, was du da jetzt bastelst, dann spricht nichts dagegen, etwas moeglichst Einfaches zu nehmen, wie z.B. eine reine INI-Datei. Aber wenn irgendwann mal noch andere Software-Module oder Anwendungen auf diese Datenschnittstelle zugreifen sollen, die nicht von dir stammen, sondern von irgendwem - soll dann der gezwungen werden, sich mit deinem INI-Format rumzuschlagen? Viel einfacher ist es dann, wenn er eine XML-DTD hat, wo steht, wie die Daten aufgebaut sind. Da braucht er dann nur noch einen XML-Parser zum Einlesen, den ja jede moderne Programmiersprache als Modul zur Verfuegung stellt, und schwupps, schon hat er die Daten, und zwar nicht nur eingelesen, sondern auch inhaltlich strukturiert.
Ich frage mich: "Ist der XML-boom gerechtfertigt? - Ist XML wirklich das Ende aller kommunikativen Probleme???" - Ich sage, dass XML überbewertet wird! - Meine Meinung, man möge mich dafür lünchen.
Naja, die falsche Euphorie, die mit solchen Sachen seit jeher verbunden wird, verfliegt halt irgendwann wieder. Was dann bleibt, ist ein Standard, der sicher viele Probleme loesen wird - wenn auch nicht alle. Aber dafuer wurde er wohl auch nicht gemacht ;-)
viele Gruesse
Stefan Muenz