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Hi!
Ich habe mir um Weihnachten SuSE 7.3 zugelegt und möchte deine Euphorie wie mein Vorredner ein bisschen dämmen, damit du nicht so tief fällst wie ich. Trotzdem sag ich gleich: Ich bereue nichts, ich bin Linux gegenüber auch sehr positiv eingestellt.
Also: Sicherungskopie von Windows, ist schon gesagt worden, darf man aber ruhig noch mal wiederholen.
Die Installation war bei mir nicht so einfach. Es gibt bei Suse das Setup-Tool Yast2, das verspricht, die Platte zu partitionieren. Ich habe alles fein eingerichtet, und als es dann zur Sache gehen sollte, kam eine wortkarge Meldung, dass es nicht ginge, ich sollte irgendwie von Hand rumpartitionieren. Nach Ewigkeiten bin ich dann darauf gekommen, es mal mit Yast1, dem textbasierten Vorgänger, zu versuchen, damit ging es. Das also als erster Tipp.
Geschwindigkeit: Ich habe einen 350MHZ/64MB-Rechner, der unter Win98 ganz passabel arbeitet. Mit KDE (es gibt verschiedene grafische Oberflächen unter Linux, der KDE ist darunter der Daimler, komfortabel, wiegt aber 2 Tonnen und schluckt 20 Liter...) kann ich allein beim Öffnen des Dateimanager eine rauchen gehen, beim Öffnen von Star Office kann ich kurz auf die Kanaren fliegen. Mit schlankeren Windowmanagern sieht es aber auch nicht viel besser aus.
Auf die fehlende Setup.exe wurde schon angespielt. Ganz so schlimm ist es bei den Suse-Paketen nicht, die sind schnell (naja, sagen wir besser leicht) installiert, an die von James beschriebene Tortur habe ich mich noch gar nicht rangewagt.
Deine CDROMs musst du erstmal mounten, diesen Begriff wirst du als ersten lernen müssen, ist nicht schwer, aber ungewohnt. Hast du deinen Apache entdeckt, änderst engagiert die Index-Datei, kannst du im Editor schön speichern klicken und kriegst keine Fehlermeldung; schließt du dann den Editor, heißt es, du kannst nicht speichern, weil root der Besitzer ist. Bist du neu, weißt du nicht, wie du das von dort aus machst, musst du also an die Konsole, und und und.
Die Linux-Freaks werden mir jetzt sagen, dass Windows mir das Hirn amputiert hat. Dem will ich gar nicht widersprechen. Aber mit deinem Hirn sieht es vielleicht nicht anders aus...
Was will ich eigentlich sagen? Dass du es versuchen sollst, aber besser erstmal nicht allzu viel erwartest. Es braucht wirklich Zeit und Mühe, sich in Linux einzuarbeiten, so wie du für Windows auch Zeit gebraucht hast, das aber oberflächlich dem Benutzer doch mehr entgegenkommt. Du wirst am Anfang wahrscheinlich weiter unter Win arbeiten und nur zum Lernen und experimentieren Linux booten.
Naja, vielleicht ein Jährchen, und ich rede anders...
Also, versuch es, und lass dich nicht demotivieren :)
Pascal