Thomas Meinike: XHTML 1.0 strict und CSS valid - Die Browser spielen nicht mit

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Hi Orlando && all,

Da bin ich voller guter Vorsätze, will mich von Tabellen befreien,

Dazu habe ich mal 'ne prinzipielle Anmerkung, denn dieses "Ich will weg von Tabellen ..." faellt jetzt oefter und ich frage mich, warum.

Mir ist es schon klar, wenn damit argumentiert wird, dass Tabellen eine bestimmte Funktion haben, naemlich Zusammenhaenge zu praesentieren, z. B. Daten oder andere zueinander gehoerige Inhalte.

Viele Anhaenger der DIVs + CSS-Positioning-Fraktion moechten mit diesen Mitteln Tabellen ueberwinden, was ja teilweise auch ganz brauchbar aussieht. Allerdings frage ich mich -- auch oder gerade als jemand, der strukturierte Dokumentenerstellung unterrichtet und CSS seit 1997 praktiziert --, ob denn diese verschachtelten DIV-Konstrukte mit Absaetzen und Inhalten darin wirklich _strukturiertere Dokumente_ sind, als die klassische Layout-Tabelle mit Navigation und Inhalt (zu der ich mich nach wie vor bekenne).

Da diese beiden Kategorien (Navigation, Inhalt) zusammen gehoeren, also eine Einheit bilden, kann man das IMHO auch in einer Tabellenstruktur abbilden.

Es ist sicher ueberlegenswert, neue Sites mit neuen Konzepten zu erstellen, aber den Wunsch, nur weg von Tabellen, weil das jetzt der Trend ist, halte ich fuer uebertrieben oder sogar falsch. Man sollte eher an den Inhalten arbeiten und sich weniger daran orientieren, was jemand postuliert hat. Ich sehe beide Konzepte nebeneinander existenzberechtigt, eben weil sich beide im Endeffekt gar nicht so sehr unterscheiden. Eine gute oder schlechte Markup-Struktur kann man/frau sowohl innerhalb von TDs als auch DIVs erzielen.

Seiten wie http://www.w3.org oder http://www.useit.com brauchen sich IMHO auch nicht fuer die (moderate) Nutzung von Tabellen zu schaemen. Tief verschachtelte Tabellenlayouts lehne ich aber aus Gruenden der Strukturierung und Wartbarkeit ebenfalls ab.

Der tatsaechlich strukturierte Ansatz ist fuer mich das Ablegen der Informationen in XML-Dokumenten mit einem je nach Ausgabemedium folgenden XSLT-Prozess. Letzterer muss nicht staendig stattfinden, sondern kann nach Bedarf statische Dokumente erzeugen, die eine gewisse Lebensdauer haben.

MfG, Thomas

PS: Zum Argument Zugaenglichkeit/Nutzbarkeit: Braille- oder Voice-Browser duerften mit beiden Konzepten die gleichen Probleme haben oder je nach Browserkonzeption auch nicht.