Sind Abtreibung und Genforschung moralisch vertretbar?
.::crazycons::.
- menschelei
Moin,
wir machen grade in Ethik eine ja immernoch heikle Angelegenheit durch, die Abtreibung!
Dazu habe ich grade etwas gefunden, was sicherlich auch von öffentlicherem Interesse ist. Um den Text zu verstehen, ist es allerdings von Vorteil, sich mit der Materie 'Moral' auseinanderzusetzen:
Vom australischen Forscher Peter Singer (geb 1946), Leiter des "Centers für Human Bioethics" in Clayton (Australien).
Er ist in Deutschland umstritten, weil er sich für aktive Euthanasie (Sterbehilfe) einsetzt.
Seine Meinung zum Thema Abtreibung auf Grund bewiesener Forschungsergebnisse lautet:
" Das Hauptargument gegen die Abtreibung, von dem wir ausgingen, lautet folgendermaßen:
Erste Prämisse: Es ist falsch, ein unschuldiges, menschliches Wesen zu töten.
Zweite Prämisse: Ein menschlicher Fötus ist unschuldig, also ist es falsch, einen menschlichen Fötus zu töten!
Die Schwächung der ersten Prämisse des konservativen Arguments liegt darin, daß sie auf unsere Billigung des besonderen Status des menschlichen Wesens angewiesen ist. Wir haben gesehen, daß der Begriff 'menschlich' zwischen verschiedenen Bedeutungen schwankt: 'Mitglied der menschlichen Gattung Homo Sapiens' einerseits und 'Person' andererseits. Ist der Begriff erst einmal auf diese Weise aufgespalten, so wird die Schwäche der ersten Prämisse augenfällig. Wird'menschlich' als Äquivalent für 'Person' genommen, dann ist die zweite Prämisse des Arguments, die Behauptung, der Fötus sei ein menschliches Wesen, mit Sicherheit falsch. Nimmt man andererseits 'menschlich' im Begriff 'Mitglied der Spezies Homo sapiens', dann beruht die konservative Verteidigung des Lebens des Fötus auf einer Eigenschaft, die keine moralische Bedeutung hat, und somit ist die erste Prämisse falsch. Ob ein Wesen ein Mitglied unserer Spezies ist, oder nicht, ist ebenso unerheblich, wie die Frage, ob es ein Mitgliedunserer Rasse ist, oder nicht. Die Auffassung, die bloße Zugehörigkeit zu unserer Spezies, ungeachtet aller anderen Eigenschaften, sei von entscheidender Bedeutung für die Verwerflichkeit des Tötens,ist ein Erbe religiöser Lehren, die selbst die Gegner der Abtreibung nurmehr zögernd ins Gespräch bringen. Diese einfache Erkenntnis verändert die Abtreibungsdiskussion erheblich. Wir können den Fötus nun als das betrachten, was er ist - die wirklichen Eigenschaften, die er besitzt- und können ein Leben nach dem selben Maßstat bewerten, wie das Leben von Wesen, die ähnliche Eigenschaften haben, aber nicht zu unserer Spezies gehören. Es wird nun offensichtlich, daß die 'Recht auf Leben"-Bewegung einen falschen Namen hat.Weit entfernt davon, sich für jedes Leben
einzusetzen in einem Ausmaß, das ohne Voreingenommenheit nur nach der Natur des fraglichen Lebens bemisst, zeigen
diejenigen, die gegen Abtreibung protestieren, sich regelmäßig das Fleisch von Hünern, Schweinen und Kälbern verspeisen, nur ein verdergründiges Interesse am Leben derer, die zu unserer Spezies gehören. Denn bei jedem fairen Vergleich moralisch relevanter Eigenschaften, wie Rationalität , Selbstbewußtsein, Bewußtsein, Lust- und Schmerzempfindung ect. haben das Kalb, das Schwein und das viel verspottete Huhn einen guten Vorsprung vor dem Fötus in jedem Status der Schwangerschaft - und wenn
wir einen weniger als drei Monate alten Fötus nehmen, so würde sogar ein Fisch, ja eine Garnele mehr Anzeichen von
Bewußtsein zeigen!
-> Deswegen sollte man einem Fötus nicht mehr Wert zubilligen, als dem Leben eines nichtmenschlichen Lebewesens nauf einer ähnlichen Stufe der Rationalität, des Selbstbewußtseins, der Wahrnehmungsfähigkeit, der Sensibilität, ect. Da kein Fötus eine 'Person' ist (siehe oben), hat er auch kein Recht, auf Leben, wie eine 'Person'. Ferner ist es sehr unwahrscheinlich, daß Föten von weniger, als 18 Wochen überhaupt fähig sind, etwas zu empfinden, da ihr Nervensystem allem Anschein nach, noch nicht weit genug entwickelt ist. Wenn das so ist, dann beendet die Abtreibung bis zu diesem Datum
eine Existenz, die keinerlei Wert an sich hat. "
In der Tat ist in einer Gesellschaft, in der weit entwickeltere Formen des Lebens um den Geschmack ihres Fleisches willenabgeschlachtet werden, eine Abtreibung selbst dann noch, wenn sie bei fortgeschrittener Schwangerschaft aus auch oberflächlichen Gründen vorgenommen wird schwerlich zu verurteilen!
Ich denke, in diesem Licht erscheint nicht nur die Kirchliche Verurteilung der Abtreibung nichtig, sondern auch die Diskussion um Genforschung an Erbmaterialien! Nur ein absoluter Vegetarier könnte sich aus diesem Prinzip freisprechen und dürfte nach ethisch-moralischen Regeln gegen die Abtreibung protestieren. Doch auch die kirchlichen Gegner der Kirche ernähren sich vom Fleisch vom Opferlämmern! Und auch Mütter von Kindern ernähren sich von Fleisch, daß zur Stärkung des eigenen Kindes dient.
Ich bin nach, wie vor kein Vegetarier und stehe positiv zu der Abtreibung.
Wie seht ihr das? Wie steht ihr zur Abtreibung und zur Genforschung?
mfg
de nixbligger
HI,
also man kann dazu stehen wie man will das hat nichts mit Webdesign HTML oder gar SELF zu tun,
sorry aber muss den jeder müll hier rein ? ich habe gestern auch eine interessante diskussion mit einem Richter über den sinn und unsinn von Mahngebühren diskutiert, und das mag auch interessan sein gehört hier aber auch nicht hin !!!
mfg
Korbinian Bachl
www.whisykworld.de
Hallo Korbian
und warum hatte dieser Thread so eine große Resonanz?
http://forum.de.selfhtml.org/archiv/1999_3/t06800.htm#a33248
Die Welt besteht aus mehr als HTML und Co.
Viele Grüße
Antje
und warum hatte dieser Thread so eine große Resonanz?
warum hat korbian eine frage gestellt und damit indirekt seinen wunsch ausgedrückt, er würde hier gern weniger off-topic-diskusssionen lesen, noch dazu wenn es soweit ab vom selfthema ist?
Die Welt besteht aus mehr als HTML und Co.
die anzahl der selfhtml-foren ist nicht eins.
Die Welt besteht aus mehr als HTML und Co.
Ganz richtig. Das Netz besteht allerdings auch nicht nur aus dem SELF-Bereich, sondern bietet durchaus zahlreiche auf solcherlei Fragen "spezialisierte" Netzseiten. Dies hier ist ein Fachforum für Fragen, die - ja! - "HTML und Co." betreffen, und es ist hierbei völlig unerheblich, daß die Welt "aus mehr besteht", als aus "HTML und Co.", hier gehört sowas ganz einfach nicht hin. Wenn jemand nun diskutieren möchte, was denn nun "moralisch vertretbar" sei, und was nicht, so möge er dies doch bitte bei http://prhl.crosswinds.net/ o.ä. tun, aber bitte nicht hier. Achja, die Lounge gibt es hier auch noch, da passt sowas schon eher.
Gez.
Shaddai
Moin,
Dies hier ist ein Fachforum für Fragen, die - ja! - "HTML und Co." betreffen, und es ist hierbei völlig unerheblich, daß die Welt "aus mehr besteht", als aus "HTML und Co.", hier gehört sowas ganz einfach nicht hin.
*dööht* Falsche Antwort http://forum.de.selfhtml.org/faq/#Q-04
--
Henryk Plötz
Grüße aus Berlin
Die Welt besteht aus mehr als HTML und Co.
Ganz richtig. Das Netz besteht allerdings auch nicht nur aus dem SELF-Bereich, sondern bietet durchaus zahlreiche auf solcherlei Fragen "spezialisierte" Netzseiten. Dies hier ist ein Fachforum für Fragen, die - ja! - "HTML und Co." betreffen, und es ist hierbei völlig unerheblich, daß die Welt "aus mehr besteht", als aus "HTML und Co."
Ist es absolut nicht. "OT"-Diskussionen sowie "Menscheleien" hat es immer gegeben und wird es immer geben.
hier gehört sowas ganz einfach nicht hin.
Wenn jemand hier solch ein Thema anspricht, dann interessiert ihn wahrscheinlich, was die Leute denken, mit denen er auch sonst des öfteren Kontakt hat. Also gehört es absolut hier hin.
[...] bitte bei http://prhl.crosswinds.net/
Nach Sichtung dieser Sektierer-Site verprügle ich jeden, der nochmals "Fundi" zu mir sagt ;)
aber bitte nicht hier. Achja, die Lounge gibt es hier auch noch, da passt sowas schon eher.
Damit hast du vielleicht Recht - wenn dir dieses Thema allerdings _hier_ nicht passt, ignoriere es bitte. Solange Threads dieser Art nicht überhand nehmen, sind sie mir allemal lieber als die ewig gleichen Fragen zu "HTML und Co". Wenn man dazu schon nicht posten will, kann man ja interessiert mitlesen.
LG Orlando
--
SELF-TREFFEN 2002
http://www.rtbg.de/selftreffen/
http://www.megpalffy.org/temp/penneninhh.html
use Mosche;
das hat nichts mit Webdesign HTML [... zu tun],
Stimt, hast du gut erkannt.
[das hat nichts mit] SELF zu tun,
Bevor man sich aufregt, sollte man aber die </faq/> gelesen haben: </faq/#Q-04>:
<cite src="/faq/#Q-04">
Zweitens möchte das Forum nicht nur ein Fachpodium sein, sondern ein virtueller "Treff" für alle aktiven Forumsteilnehmer. Deshalb sind im Forum neben dem reinen fachlichen Austausch ausdrücklich auch "Menscheleien" erlaubt und erwünscht. Das können Diskussionen über fachfremde Themen sein oder einfach mal kleine Hakeleien und Liebeleien. Denn es sind Menschen, die das Forum mit Inhalt füllen und die Inhalte lesen, und deshalb sollte das Forum auch eine menschliche, lebendige Atmosphäre haben. Das Forum hat nämlich durchaus eine "Geschichte", und es sind die Teilnehmer, die diese Geschichte gemacht haben und machen. Wichtig ist bei solchen Nachrichten nur, sich vorzustellen, daß im Laufe der Zeit mehrere hundert bis tausend Menschen das Geschriebene lesen werden. Deshalb sollte man sich immer bemühen, so zu schreiben, daß es sich auch für die Allgemeinheit interessant liest.
</cite>
Natürlich hätte die Diskussion auch in die Lounge gepasst, aber warum nicht...
use Tschoe qw(Matti);
Bevor man sich aufregt, sollte man aber die </faq/> gelesen haben: </faq/#Q-04>:
ein hinweis in der faq verbietet den teilnehmern, eine eigene meinung zu haben? beispielsweise die, dass man ethisch sehr anspruchsvolle themen wie abtreibung oder sehr komplexe themen wie genforschung nicht in einem forum wie diesem lesen möchte? es scheint fast so, als würde ein hinweis in der faq auch als grund ausreichen, anderen teilnehmern ihre meinung und deren publikation in diesem forum verbieten.
use Mosche; # Anrede - </faq/>
Bevor man sich aufregt, sollte man aber die </faq/> gelesen haben: </faq/#Q-04>:
ein hinweis in der faq verbietet den teilnehmern, eine eigene meinung zu haben? beispielsweise die, dass man ethisch sehr anspruchsvolle themen wie abtreibung oder sehr komplexe themen wie genforschung nicht in einem forum wie diesem lesen möchte? es scheint fast so, als würde ein hinweis in der faq auch als grund ausreichen, anderen teilnehmern ihre meinung und deren publikation in diesem forum verbieten.
Und dann gibt es wiederum welche, die sehr gerne darüber reden möchten, dann diejenigen, die es nur mitlesen wollen, ...
Wenn wir jedesmal, wenn ein OffTopic Thread ansteht, erst abstimmen, ob wir den lesen wollen, kommen wir zu nichts - dazu gibt es die </faq/>, die einen Themenkomplex umreisst, den man hier ansprechen darf - neben HTML/JS/Perl und Co. sind Menscheleien wie diese ausdrücklich erwähnt. Korbinian kann diesen Thread gerne ignorieren, wenn er dies wünscht.
</faq/> schreibt sich hut, oder? </faq/> ?
use Tschoe qw(Matti); # Verabschiedung - </faq/>
Hallo!
ein hinweis in der faq verbietet den teilnehmern, eine eigene
meinung zu haben?
Nein, das doch sicher nicht.
Aber die FAQ hat sich ja nicht einer ausgedacht, weil es ihm soviel
Spaß macht - sie ist gewissermaßen das Ergebnis diverser Überlegungen,
wie das Posten in einem Forum wie diesen für alle angenehmer und
freundlicher gestaltet werden kann, teilweise auf Basis von Erfahr-
ungen aus dem realen Leben, aus jahrzehntelangen Usenettraditionen
oder auch aus dem, was man aus vier Jahren SelfForum gelernt hat, ge-
speist.
beispielsweise die, dass man ethisch sehr anspruchsvolle themen wie
abtreibung oder sehr komplexe themen wie genforschung nicht in
einem forum wie diesem lesen möchte?
Das hat er aber so nicht gesagt. Um ihn zu zitieren:
sorry aber muss den jeder müll hier rein ?
Das ist kein Bedenken darum, dass das Thema nicht erschöpfend behan-
delt werden kann, dass es vielleicht zu heikel ist, dass es vielleicht
auch nicht in dieses Forum passt, sondern eine bloße Abwertung eines
Themas unter dem Deckmantel, das Forum vor sinnlosen Diskussionen zu
schützen.
Ganz abgesehen davon kann ich deine Argumentation nicht ganz verstehen
Oder dürfen in diesem Forum etwa nur Fragenzombies auf Antwortma-
schinen treffen? Das war nie so und wird hoffentlich nie so werden.
es scheint fast so, als würde ein hinweis in der faq auch als grund
ausreichen, anderen teilnehmern ihre meinung und deren publikation
in diesem forum verbieten.
Unsinn. Die FAQ definiert eigentlich selbstverständliche Richtlinien,
wie eine Diskussion zu führen ist, wie man rein von der technischen
Seite postet, welche Themen so weit ausdiskutiert sind, dass eine Neu-
auflage ohne neue Argumente unsinnig wäre.
emu
[...]
HI,
also man kann dazu stehen wie man will das hat nichts mit Webdesign HTML oder gar SELF zu tun,
sorry aber muss den jeder müll hier rein ? ich habe gestern auch eine interessante diskussion mit einem Richter über den sinn und unsinn von Mahngebühren diskutiert, und das mag auch interessan sein gehört hier aber auch nicht hin !!!
mfg
Korbinian Bachl
www.whisykworld.de
Hat deiner Meinung nach das Überthema 'Menschelei' was mit HTML zu tun? Also wird man das Überthema nicht umsonst hier reinsetzen!
mfg
de nixbligger
Moin,
sorry aber muss den jeder müll hier rein ?
Dieses Thema als Muell abzuqualifizieren, alle Achtung!
Warum glaubst Du wohl, herrscht hier eine IMHO bessere Atmosphaere als in anderen Frage/Antwort-Foren?
Warum glaubst Du wohl, herrscht hier ein Gefuehl, dass jeder irgendwie dazu geheoert?
Weil eben auch ueber solche Themen gesprochen wird.
Denke mal darueber nach.
Wenn Du mit solchen Themen Probleme hast, nun denn, dann musst Du Dir wohl oder uebel eine andere Plattform suchen. Das ist legitim und niemand wird Dir nachrufen, Du seiest hier nicht mehr willkommen.
Andererseits ist es eigentlich relativ einfach, einen Link nicht anzuklicken. ;-)
Gruesse
Wilhelm
Hallo Korbinian,
also man kann dazu stehen wie man will das hat nichts mit Webdesign HTML oder gar SELF zu tun,
sorry aber muss den jeder müll hier rein ?
wenn ich auch Deine Formulierung etwas drastisch finde, so bin ich
doch Deiner Meinung, dass dieses Thema vielleicht, noch dazu in dem
Umfang, an einem anderen Platz im WWW besser aufgehoben wäre.
Und damit meine ich nicht nur meine Erwartungshaltung gegenüber den
Inhalten dieses Forums, sondern auch die Chance für den OP, zu dem
Thema konstruktive und fachlich fundierte Meinungen zu bekommen.
Ich möchte niemand zu nahe treten und auch betonen, dass mir selbst
auf vielen Gebieten das Wissen fehlt, aber es ist doch so, dass sich
in einem Forum wie diesen eher selten die Experten zu Themen wie
Abtreibung und Genforschung finden.
Die Sache erinnert mich ein Stück an die Problematik, wenn in der
Tageszeitung Themen angeschnitten werden, bei denen ich mich ganz
gut auskenne, da bin ich auch öfters mal erstaunt über die groben
Fehler oder Wissenslücken der Redakteure, die sich dort zeigen.
Viele Grüße,
Stefan
Hallo!
Ich möchte niemand zu nahe treten und auch betonen, dass mir selbst
auf vielen Gebieten das Wissen fehlt, aber es ist doch so, dass sich
in einem Forum wie diesen eher selten die Experten zu Themen wie
Abtreibung und Genforschung finden.
In Fragen der Moral hilft Schulbildung nicht viel.
- Albert Einstein
Ich würde gerne mehr dazu lesen - auch hier. Mitdiskutieren kann ich
leider nicht - irgendwie habe ich mir zu diesem Thema trotz einiger
Überlegungen und Diskussionen noch keine richtige Meinung bilden
können.
Ich weiß nicht, irgendwie gehört das für mich zum SelfGedanken, auch
etwas abseits vom eigentlichen Kernthema über Themen, zu denen einige
Leute etwas zu sagen haben, zu reden, nicht nur in der Lounge. Mag
sein, dass es für die meisten Themen auch Fachforen gibt, aber macht
nicht gerade dieses Abschweifen, die berühmten Menscheleien, der
Umgang mit Themen, wo man hinter den Antwortmaschinen auch noch mehr
entdeckt, gerade den Flair, den der SelfRaum zweifellos hat, aus?
Nicht umsonst sind Threads, die sich mit Politik, Wehrpflicht, Gleich-
berechtigung, allgemeinem Ignorieren, Gedanken, persönlichen Dingen
beschäftigen oft besonders lang.
Im Chat ist die Rate für Zeilen mit technischen Belangen so tief, dass
regelmäßig Leute kommen und nach zehn Minuten verängstigt fragen, ob
denn hier nicht der SelfChat sei :-)
Die Sache erinnert mich ein Stück an die Problematik, wenn in der
Tageszeitung Themen angeschnitten werden, bei denen ich mich ganz
gut auskenne, da bin ich auch öfters mal erstaunt über die groben
Fehler oder Wissenslücken der Redakteure, die sich dort zeigen.
Manchmal frage ich mich auch, mit welchen Leuten der Redakteur ge-
sprochen hat oder was er gelesen hat - gewisse Artikel lassen sich
eigentlich nur mit der reinen Lust an der Falschinformation erklären
:-)
emu
[...]
Manchmal frage ich mich auch, mit welchen Leuten der Redakteur ge-
sprochen hat oder was er gelesen hat - gewisse Artikel lassen sich
eigentlich nur mit der reinen Lust an der Falschinformation erklären
:-)
emu
[...]
Moin,
ich hab nie mine Meinung dazu abgegeben, nur meinen stetigen Standpunkt dargelegt! Ich habe hier nur Informationen dargelegt, die ich gefunden habe. Ich halte von der Argumentation auch nur bedingt etwas. Allerdings ist dies definitiv keine Falschinformation!
mfg
de nixbligger
Hallo!
Manchmal frage ich mich auch, mit welchen Leuten der Redakteur ge-
sprochen hat oder was er gelesen hat - gewisse Artikel lassen sich
eigentlich nur mit der reinen Lust an der Falschinformation erklären
:-)
Moin,
ich hab nie mine Meinung dazu abgegeben, nur meinen stetigen Standpunkt dargelegt! Ich habe hier nur Informationen dargelegt, die ich gefunden habe. Ich halte von der Argumentation auch nur bedingt etwas. Allerdings ist dies definitiv keine Falschinformation!
Dieser Absatz beziegt sich *ausschließlich* auf
Die Sache erinnert mich ein Stück an die Problematik, wenn in der
Tageszeitung Themen angeschnitten werden, bei denen ich mich ganz
gut auskenne, da bin ich auch öfters mal erstaunt über die groben
Fehler oder Wissenslücken der Redakteure, die sich dort zeigen.
Ich habe weder implizit noch explizit etwas anderes gemeint. Falls das anders verstanden wurde, bitte ich, das zu entschuldigen.
emu
[...]
use Mosche;
wir machen grade in Ethik eine ja immernoch heikle Angelegenheit durch, die Abtreibung!
Ach ja, die Schule (hab grad Ferien *bääh* :-))
Zu dem Absatz, den ich jetzt gnadenlose rausgekürzt habe, schreibe ich morgen was...
diejenigen, die gegen Abtreibung protestieren, sich regelmäßig das Fleisch von Hünern, Schweinen und Kälbern verspeisen, nur ein verdergründiges Interesse am Leben derer, die zu unserer Spezies gehören. Denn bei jedem fairen Vergleich moralisch relevanter Eigenschaften, wie Rationalität , Selbstbewußtsein, Bewußtsein, Lust- und Schmerzempfindung ect. haben das Kalb, das Schwein und das viel verspottete Huhn einen guten Vorsprung vor dem Fötus in jedem Status der Schwangerschaft - und wenn
wir einen weniger als drei Monate alten Fötus nehmen, so würde sogar ein Fisch, ja eine Garnele mehr Anzeichen von
Bewußtsein zeigen!
-> Deswegen sollte man einem Fötus nicht mehr Wert zubilligen, als dem Leben eines nichtmenschlichen Lebewesens nauf einer ähnlichen Stufe der Rationalität, des Selbstbewußtseins, der Wahrnehmungsfähigkeit, der Sensibilität, ect.
Es geht meines Erachtens weniger um etwas, was wirklich _ist_, sondern was werden _kann_. Ein Fötus entwickelt sich im Großteil aller Fälle zu einem "Bürger" (bewusst so genannt, ohne die Frage zu tangieren, ob ein Fötus ein Mensch ist). Das Kalb bspw. wird höchstwahrscheinlich immer ein Kalb bleiben, ohne etwas, was ich hier mal Vernunft nenne. Deswegen halte ich dieses Argument für falsch, da es von falschen Voraussetzungen ausgeht.
Da kein Fötus eine 'Person' ist (siehe oben), hat er auch kein Recht, auf Leben, wie eine 'Person'. Ferner ist es sehr unwahrscheinlich, daß Föten von weniger, als 18 Wochen überhaupt fähig sind, etwas zu empfinden, da ihr Nervensystem allem Anschein nach, noch nicht weit genug entwickelt ist. Wenn das so ist, dann beendet die Abtreibung bis zu diesem Datum eine Existenz, die keinerlei Wert an sich hat. "
Da ein minderjähriger Jugendlicher kein 'Wähler' ist, hat er auch kein Recht, auf wählen, wie ein 'Wähler'. Ferner ist es sehr unwahrscheinlich, dass minderjährige Jugendliche von weniger, als 18 Jahren überhaupt fähig sind, etwas zu entscheiden, da ihr politisches Bewusstsein allem Anschein nach, noch nicht weit genug entwickelt ist. Wenn das so ist, dann beendet die Einführung der Dikatur bis zu diesem Datum eine Existenz, die keinerlei Wert an sich hat.
Dieser Absatz sollte ohne Kommentar logisch genug sein...
use Tschoe qw(Matti);
Hallo razycons
wir machen grade in Ethik eine ja immernoch heikle Angelegenheit durch, die Abtreibung!
Dazu habe ich grade etwas gefunden, was sicherlich auch von öffentlicherem Interesse ist. Um den Text zu verstehen, ist es allerdings von Vorteil, sich mit der Materie 'Moral' auseinanderzusetzen:
weißt du, was ich an all diesen Dikussionen immer so deprimierend finde?
Da wird sonstwer zur Begründung herangezogen aber niemals die Betroffenden selbst, die schwangerschaft unterbrechenden Frauen.
Für die Vielzahl der betroffenden Frauen ist die Beantwortung einiger einfachen aber grausamen Fragen ausschlaggebend:
Kann ich meinem Kinde den Lebensstandard, die Ausbildung und die Chancen die ich habe oder die meinen anderen Kinder haben geben?
Wird die Geburt eines Kindes mich und meine anderen Kinder in die Armut treiben? Werde ich von Sozialhilfe abhängig sein oder werde ich diskriminiert?
Behalte ich langfristig den Arbeitsplatz?
Kann ich die nächsten 20 Jahre angemessen für das Kind sorgen?
Steht der Vater zum Kind oder stehe ich alleine da?
Genau das sind die Fragen, die die meisten Frauen bewegen. Da zählt nicht was irgend jemand erforscht hat oder zu glauben meint. Mit theoretischen Ansätzen kann sich eine Frau in dieser Situation nicht beschäftigen. Sie nutzt sie allenfalls zur Begründung, um mit dem eigenen Gewissen und den Selbstvorwürfen klar zu kommen.
Geredet werden kann viel. Entscheidend ist aber immer nur der konkrete Augenblick und die Zukunft, die man für sich und sein Kind sieht. Sieht man keine oder eine schlechte, dann entscheidet man sich gegen das Kind.
Bringe in eurem Unterricht ruhig mal die Frage ein, ob sich die Anzahl der Abtreibungen nicht reduzieren würde, wenn die Gesellschaft kinderfreundlich wäre?
Hi
Für die Vielzahl der betroffenden Frauen ist die Beantwortung einiger einfachen aber grausamen Fragen ausschlaggebend:
[..]
Da fehlt für mich eine Frage:
Schaffe ich das überhaupt, halte ich das durch, fühl ich mich in der Lage für ein Kind
zu Sorgen und die Verantwortung zu übernehmen.
Was nützt es dem Kind wenn seine Mutter zusammenbricht weil sie nicht mehr kann und die
Situation nicht mehr aushält?
Gruss Daniela
Hi
Für die Vielzahl der betroffenden Frauen ist die Beantwortung einiger einfachen aber grausamen Fragen ausschlaggebend:
[..]
Da fehlt für mich eine Frage:
Schaffe ich das überhaupt, halte ich das durch, fühl ich mich in der Lage für ein Kind
zu Sorgen und die Verantwortung zu übernehmen.
Was nützt es dem Kind wenn seine Mutter zusammenbricht weil sie nicht mehr kann und die
Situation nicht mehr aushält?
Was wenn sich der zukünftige Mensch gern Inkarnieren möchte und es im Geisterland nicht mehr aushält? Wer fragt denn den?
Und warum das Kind nicht zur Adoption freigeben? Ich habe jedenfalls einen adoptierten Bruder.
Gruss und gute Nacht
Thomas N == Neu-User
:-)
Hi Antje,
Da wird sonstwer zur Begründung herangezogen aber niemals die Betroffenden selbst, die schwangerschaft unterbrechenden Frauen.
Ich glaube schon, dass sich viele Frauen bewusst und wirksam zu dem Thema geäußert haben. Ich habe den alten Singer-Text auch schonmal mit Studenten diskutiert, einfach weil er die radikalste Position zur Abtreibung vertritt, und so den üblichen Denkrahmen sprengt, nicht weil ich die Argumentation überzeugend fand.
Für die Vielzahl der betroffenden Frauen ist die Beantwortung einiger einfachen aber grausamen Fragen ausschlaggebend:
Kann ich meinem Kinde den Lebensstandard, die Ausbildung und die Chancen die ich habe oder die meinen anderen Kinder haben geben?
Wird die Geburt eines Kindes mich und meine anderen Kinder in die Armut treiben? Werde ich von Sozialhilfe abhängig sein oder werde ich diskriminiert?
Behalte ich langfristig den Arbeitsplatz?
Kann ich die nächsten 20 Jahre angemessen für das Kind sorgen?
Steht der Vater zum Kind oder stehe ich alleine da?
Genau das sind die Fragen, die die meisten Frauen bewegen.
Du hast Recht, das sind wichtige Fragen. Fragen, die gestellt werden sollten.
Aber trotzdem stimmt die These: "soziale Not erzeugt Kinderlosigkeit" häufig nicht. Es sind eher die sozial Bessergestellten, die ohne Kinder durchs Leben reisen, in Deutschland und international, und da stellen sich andere Fragen.
Ich habe selbst mal ganz außerhalb der Statusfragen vor so einer Situation gestanden im Zusammenhang mit der modernen Medizin: Bei einer Fruchtwasseruntersuchung stellte der Arzt uns die Frage, ob wir das Kind wirklich abtreiben lassen wollten, wenn Mongolismus oder dergleichen festgestellt würde, sonst wäre die Untersuchung und ihre Risiken schließlich sinnlos. Ich habe das als ziemliche Schocksituation erlebt.
Inzwischen werden solche Untersuchungen zu tausenden gemacht, und Du siehst dabei auf einem extrem genauen Ultraschallapparat das kleine Lebewesen und es stellen sich viele Fragen plötzlich sehr viel konkreter.
Ich würde Dir insofern Recht geben, als die betroffenen Frauen und Ärzte entscheiden sollten, was sie machen wollen und was nicht, aber die abstrakte Diskussion finde ich doch sinnvoll, wann der Respekt vor dem Leben einsetzen muss. Irgendwie scheinen mir die Experimente mit embryonalen Stammzellen gerechtfertigt zu sein, wenn man damit wirklich etwas medizinisch Sinnvolles erreichen kann, was ich nicht beurteilen kann, aber wo genau ist die Grenze? Mir scheinen alle Beschlüsse, die den Wert des menschlichen Lebens graduell herabsetzen, äußerst schwierig und folgenreich zu sein, und ich glaube, in der heutigen Diskussion geht es weniger um das Abtreibungsproblem, das für die meisten Frauen irgendwie lösbar ist, wenn auch mit harten psychischen Belastungen, als darum, was man medizinisch machen kann oder nicht. Es ist so eine Art individuelles Euthanasie-Programm, wenn man ganz individuell plötzlich vor der Aufgabe steht zu beurteilen, welches Leben man für lebenswert hält und welches nicht.
Manchmal denke ich, dass die medizinische Totalüberwachung von Schwangerschaft und Geburt trotz aller Erfolge etwas sehr Zerstörerisches hat, das Leben zu einem technischen Vorgang macht, menschliches Leben in Qualitätsstufen kategorisiert.
Bringe in eurem Unterricht ruhig mal die Frage ein, ob sich die Anzahl der Abtreibungen nicht reduzieren würde, wenn die Gesellschaft kinderfreundlich wäre?
Stimmt genau, und sie ist nicht kinderfreundlich. Und obwohl ich Dir Recht gebe, dass die betroffenen Frauen oder Paare die Entscheidung treffen sollten, so bin ich doch für eine Ethik, die den Wert menschlichen Lebens hoch ansetzt.
Viele Grüße
Mathias Bigge
Hi!
Ich habe keine richtige Meinung zu dem Thema. Aber ich muss sagen, wenn oftmals gerade diejenigen, die einen Scheissdreck auf das geborene Leben geben, sich dann so ruehrend fuer das ungeborene Leben einsetzen, dann finde ich das schon ein bisschen grotesk, aber nur ein bisschen.
So long
--
Seit man begonnen hat, die einfachsten Behauptungen zu beweisen, erwiesen sich viele von ihnen als falsch.
-- Bertrand Russell
Hallo crazycons,
Vom australischen Forscher Peter Singer (geb 1946), Leiter des "Centers für Human Bioethics" in Clayton (Australien).
So, dann sind die analytischen Schmierfinken also auch schon bis in den Ethikunterricht vorgedrungen. Kein Wunder, daß das mit Pisa nix wird, wenn man den Schülern nicht mal da was vernünftiges beibringt (Plato, Kant?) ;-)
Seine Meinung zum Thema Abtreibung auf Grund bewiesener Forschungsergebnisse lautet:
Genau das ist es, eine Meinung, kein begründetes Wissen, wie es sich in solchen Diskussionen eigentlich gehören sollte. Empirische Forschungsergebnisse spielen für moralische oder sonstige philosophische Diskussion nur eine Rolle, insofern man ausgehend von moralischen Prinzipien, die man auf vernünftigen philophischen Wegen ausgeknobelt hat, Einzelfälle beurteilen will. Leider beschränkt sich Herrn Singers moralische Theorie aber auf eine Spielart des Utilitarismus, die er, soweit ich weiß, nicht näher metatheorisch begründet. (Utilitarismus ist die schöne und einfache Vorstellung, daß Moral darin besteht, Nutzen, Glück oder etwas ähnliches aller Beteiligten zu maximieren. Schön und einfach deswegen, weil es so menschenfreundlich klingt, und die meisten (modernen) Utilitaristen sich deswegen weitere Begründungen sparen).
Erste Prämisse: Es ist falsch, ein unschuldiges, menschliches Wesen zu töten.
Aus dieser Prämisse wird bei Singer, auch wenn das in dem zitierten Absatz nicht direkt angesprochen wird, mehr oder weniger:
a) Grundsätzliches Ziel der Moral ist es, Schmerzen o.ä. in bewußten Lebewesen zu verhindern, bzw. ihr Glück zu maximieren. moralisch Falsch==weniger Glück in der Welt
b) Falls es zu Konflikten kommt, ist nach Maßgabe der relevanten Eigenschaften des Lebewesens eine gewichtete Abwägung zu treffen, d.h. es ist Summe, Durchschnitt o.ä. des Glücks zu maximieren.
Prämisse a) ist das schöne am Utilitarismus, Prämisse b) führt aber dummerweise zu recht merkwürdigen Behauptungen, die allerdings von Vertretern des Utilitarismus recht selten ausbuchstabiert werden, das ist Singer immerhin "anzurechnen", er ist mutig genug, auch die weniger populären zu nennen, wie Euthanasie. Aber die Abwägung des "Glückslevels" verschiedener Lebewesen gegeneinander, gewichtet nach "relevanten Eigenschaften", führt zu recht merkwürdigen Ergebnissen:
Ein Baby ist nach der Geburt wohl nicht sehr viel rationaler als der Embryo. Nehmen wir also an, das "Relevanzverhältnis" des Baby zu einem Erwachsenen ist 1:10. Wenn jetzt das Balg die ganze Zeit rumkreischt, und 10 Erwachsenen Ihre Lebensfreude verdirbt, wäre es nach dieser Theorie unter Umständen moralisch gut!!!, es zu nehmen, und aus dem Fenster zu werfen. (Utilitaristen entledigen sich solcher Gegenbeispiele dann gerne mit: "aber die Mutter wird sehr unglücklich sein" - aber das ist offensichtlich kein guter Weg, zum einen ist das nicht die Begründung, die man dafür erwartet, daß Kind ist ja kein Spielzeug, außerdem: was, wenn nicht?)
Oder, etwas passender zum Forum hier: wenn es die Masse sehr glücklich macht, alle Zwei-Frames-Frager auf den elektrischen Stuhl zu setzen, wäre es nach dieser Theorie moralische Pflicht, das auch zu tun (hoffentlich treibe ich damit jetzt nicht den Utilitaristen Anhänger in die Arme ;-).
Irgendwas muß da also in der Theorie falsch sein, oder die Vorurteile unserer "jüdisch-christlich-metaphysischen" Weltanschauung" sind in meinem Geist noch zu sehr verwurzelt. (Für Singer sind solche Gegenargumente ja genau daß, ein Relikt dieser zu überwindenden Weltsicht).
So, etwas lange Polemik, aber jetzt komme ich gleich zur Frage zurück... Aber ich finde es auf jeden Fall bedrohlich, daß, wenn von Philosophie und Ethik in unserer Gesellschaft noch die Rede ist, immer mehr ein technokratisch-naturwissenschaftlicher Diskurs um sich greift, während die klassische Philosophie verschwindet. Scheint wohl besser zu unserer Gesellschaftsform zu passen. Da sehnt man sich fast schon nach einem "Zauberberg"...
In der Tat ist in einer Gesellschaft, in der weit entwickeltere Formen des Lebens um den Geschmack ihres Fleisches willenabgeschlachtet werden, eine Abtreibung selbst dann noch, wenn sie bei fortgeschrittener Schwangerschaft aus auch oberflächlichen Gründen vorgenommen wird schwerlich zu verurteilen!
Ja, wenn Du die Prämisse übernimmst, daß moralisches Subjekt zu sein, etwas graduelles ist. Die für meinen Begriff plausiblere Vorstellung (und begründetere), verknüpft moralische Ansprüche mit Lebewesen, die wir für fähig halten, diese Ansprüche selbst zu verstehen, und da fallen Tiere raus. Und wer moralisches Subjekt ist, kann eben nicht einfach gegen andere verrechnet werden.
Embryonen sind insofern Grenzfälle, als sie beim Zeitpunkt der Abtreibung diese Ansprüche natürlich nicht verstehen, aber das ist sozusagen ja nur eine "temporäre Schwäche".
So, und wer jetzt erwartet, daß ich für ein Abtreibungsverbot plädiere, den muß ich enttäuschen:
In einem liberalen Gemeinwesen wie unserem ist der Staat für die Dinge zuständig, für die ein moralischer Konsens herrscht, und die das Gemeinwesen regeln, und die deswegen unter die Gesetzgebung fallen. Wie gesagt, Abtreibung ist in meinem Verständnis durchaus ein Grenzfall, aber das ist rechtlich auch so gelöst worden - der Embryo wird als Person anerkannt, allerdings mit der Sonderstellung der Mutter, wenn es zu einem (außer durch Abtreibung) unauflöslichen Konflikt beider Personen kommt.
Dann kann man natürlich immer noch die moralische Frage stellen, aber da halte ich es für eine gute Empfehlung, bei Gelegenheit mal die Bibelstelle mit dem Splitter und dem Holzbalken zu konsultieren, ich denke, die Betroffene entscheidet da immer noch am besten.
Ich bin nach, wie vor kein Vegetarier und stehe positiv zu der Abtreibung.
Ich bin immer noch Vegetarier - auch wenn es mit obiger Argumentation nicht durch Tierrechte zu rechtfertigen ist, aber, wie gesagt, liberaler Staat, ist meine persönliche Entscheidung. Und deswegen bin ich auch nicht für Abtreibung (ich denke das ist keiner, am wenigsten die betroffenen Frauen), aber für das Recht auf freie Selbstbestimmung über den eigenen Körper.
Viele Grüße
Stephan
hallo.
ich hab mich jetzt nicht gross eingelessen in den thread, aber ich wollte eigentlich auch nur ein statement loslassen:
adoption ist moralisch vertretbar!
lg aw.
Hallo crazycons,
hui, da hast du dir aber was vorgenommen.
Herrn Singers Bogen von der Abtreibung zum Verzehr von Fleisch kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Wenn der Mann den Unterschied zwischen einer Abtreibung und einem Stück Fleisch auf dem Teller nicht sieht, tut er mir wirklich sehr leid. Nichtsdestoweniger ist die Frage an sich bedenkenswert, denn hier gilt es, eine Menge Dinge in Betracht zu ziehen, die Herr Singer bedauerlicherweise ausser acht lässt:
1.) Die "Leibesfrucht" an sich und die Mutter
Er hat recht, wenn er sagt, dass ein Embryo vermutlich noch nicht sensibel ist. Das heisst, in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft wächst das Kind hauptsächlich und bildet die ersten Organe und die Gliedmassen aus. Nichtsdestoweniger lebt es - sonst wüchse es nicht. Die Mutter merkt das durchaus, weil sich ihr Körper verändert und sie entwickelt ein Verhältnis zu dem kleinen Wesen, das da in ihr ist. Meistens ist es ein gutes Verhältnis, sie freut sich, ein Kind zu bekommen, sie freut sich, dass ihr Körper tatsächlich so funktioniert, wie vorgesehen und sie staunt über das kleine Wunder, das durch sie möglich wird.
Ungefähr ab dem 4. Monat der Schwangerschaft ist der Embryo ein Fötus. Allein der Wechsel der Bezeichnung zeigt an, dass wir es hier rein wissenschaftlich mit einem Wandel des Wesens zu tun haben. Das Kind bewegt sich jetzt mehr, nuckelt am Daumen, macht schon ein paar Tröpfchen Pipi und entwickelt sich von Tag zu Tag mehr in Richtung eines Wesens mit Bewusstsein. Spätestens hier können wir zwar nicht von Intelligenz an sich aber von der Fähigkeit, zu fühlen und zu leben sprechen. Die Mutter weiss das normalerweise dann, wenn sie merkt, wie ihr Kind im Bauch erschrickt, wenn eine Tür zugeschlagen wird oder wenn sie den Bauch streichelt und das Kind sich unter ihrer Hand wohlig dreht. Die Mutter nimmt Wohlbefinden oder Unwohlsein des heranwachsenden Kindes in ihrem Bauch also wahr - und in der Folge dürfen wir gern davon ausgehen, dass das Kind durchaus in der Lage ist, solches zu verspüren.
2.) Soziale Konflikte
Eine schwangere Frau lebt immer in irgendeinem sozialen Kontext. Der Normalfall ist, dass die Menschen, die um sie herum sind, sich mit ihr freuen. Dies führt normalerweise nicht zu Konfliktsituationen. Anders ist es, wenn die Mutter Angst haben muss, dass das Kind sie in eine unerträgliche Situation bringt (da hat Antje einige Punkte angesprochen). Was eine schwangere Frau in solchen Fällen braucht, ist Hilfe, Unterstützung und guter Rat, denn es gibt nur wenige Fälle, in denen die Entscheidung für eine Abtreibung "mal so eben" getroffen wird. Nichtsdestoweniger ist es die Frau, die die Entscheidung treffen muss - und diese Entscheidung ist beileibe schwer.
Du siehst also, Herr Singer greift einfach zu kurz, wenn er den Embryo oder den Fötus losgelöst von seiner Mutter betrachtet, denn sie ist definitiv ein vernunftbegabtes Tier und unter Umständen diejenige, die ihr Leben lang mit Einschränkungen fertigwerden muss - und zwar sowohl dann, wenn sie abtreibt als auch dann, wenn sie's nicht tut, von daher nützt es nichts, wenn Herr Singer den Frauen einredet, sie würden ein gefühlloses Stückchen Fleisch, einer Zyste gleich, aus ihrem Körper entfernen lassen. Denn es ist nicht so.
Was es jetzt zu diskutieren gilt, ist der moralische Aspekt der Abtreibung unter Einbeziehung der Mutter, damit wir dahinterkommen, ob die Gesellschaft überhaupt ein Recht hat, in einem solchen Fall einzugreifen - ob in Form einer moralischen Instanz (z. B. Kirche) oder in Form einer gesetzgebenden Instanz.
Also bewegt uns hauptsächlich die Frage: In welchen Fällen ist eine Schwangerschaft überhaupt ablehnenswert und welche Bedeutung hat das für die schwangere Frau, ihre Familie und ihre nähere soziale Umgebung?
Da gibt es zunächst den "üblichen" Fall: Nicht aufgepasst. Da kann man der Frau natürlich die Frage stellen, warum das so ist - schliesslich leben wir in einer Gesellschaft, in der bereits im sehr jungen Alter darüber aufgeklärt wird, wie eine Schwangerschaft entsteht und wie der Körper funktioniert und auch sehr junge Mädchen wissen bereits, wie sie eine Schwangerschaft verhindern können. Allerdings ist das müssig und die Frage kann man sich in dem Moment sparen, in dem Tatsachen vorhanden sind. Wenn die Frau grundsätzlich gesund und kräftig genug ist, eine Schwangerschaft und die Geburt durchzustehen, dann könnte sie eigentlich die Kosequenzen ihres Handens tragen. Dachte ich jedenfalls früher. Inzwischen habe ich ein bisschen mehr Lebenserfahrung und auch ein bisschen mehr Mitleid. Wenn also so eine Situation eintritt, sollte man zunächst Klarheit darüber erlangen, ob die Frau das Kind haben möchte oder nicht. Wenn sie sagt, sie wollte es nicht, sollte man herauszufinden versuchen, ob das in der Tat ihre Entscheidung ist oder ob sie sich, wie es heutzutage immer noch der Fall ist, dem sozialen Druck von aussen beugt. Wieviele Väter in spe haben schon der Frau, der sie im Moment der Zeugung ihre Liebe geschworen haben, kalt lächelnd erklärt, sie könnten ja wohl nicht wissen, ob das Kind tatsächlich von ihnen ist oder ihr gesagt, sie solle "es loswerden", damit die Zukunft der "Väter" gesichert bleibe; wieviele Eltern haben schon einer jungen Frau die bittersten Vorwürfe gemacht, die dunkelsten Zukunftsvisionen gemalt und jegliche Hilfe für den Fall des Austragens schon im Vorhinein verweigert? Und wie oft geschieht das bis auf den heutigen Tag? Andererseits wird der Frau oft genug erklärt, sie mache sich moralisch eines Mordes schuldig, wenn sie dieses kleine Leben, das ihre Zukunft und die des Mannes, der zweifellos an der Entstehung beteiligt war, zerstört oder doch in völlig unvorhergesehene Bahnen lenkt und obendrein ihren Ruf zunichte macht, aus ihrem Leben verbannt und tut, als sei nichts gewesen. Vor diesem Hintergrund, der heute immer noch existiert, ist eine freie Entscheidung für oder gegen ein Kind wohl kaum möglich. Also denke ich, dass man, bevor man überhaupt über ein Recht, der Schwangeren das Austragen eines Kindes zu befehlen oder zu verbieten oder ihr auch nur zu dem einen oder anderen zu raten, diskutieren muss, wie man der Mutter, die sie nach der Schwangerschaft sein wird, ihr Leben weiterhin lebenswert und gut machen kann.
Und das heisst, dass viele noch immer vorhandene soziale Denkstrukturen aufgebrochen werden müssen. Es ist einfach schizophren, wenn einerseits das Leben an sich mit solcher Vehemenz verteidigt wird und andererseits das Leben eines oder mehrerer bereits existierender und durchaus denkender Menschen bei dieser Verteidigung so geringe Beachtung findet. Wer sich also moralinsauer hinstellt und sagt, dass eine Schwangerschaft gefälligst zur Geburt eines Kindes zu führen hat, der wird nicht umhinkönnen, die Verurteilung der Schwangeren als "unbeherrschte Frau" und ihren sozialen Abstieg durch Einschränkungen im Berufs- wie auch im Privatleben zu verhindern. Das kann man aber nur erreichen, wenn die Gesellschaft im engeren und weiteren Sinne ein Kind freudig begrüsst und nicht als Last empfindet. Will heissen: Kinder müssten dann willkommener sein als sie es heutzutage sind und Mütter weit selbstverständlicher Mitglied der Gesellschaft sein, als sie es bisher sind.
Ich selbst bin generell dagegen, ein ungewolltes Kind abzutreiben - weil es in der Seele der Frau in den allermeisten Fällen durchaus Schaden anrichtet und weil sie ihr Leben lang daran zu tragen hat. Das Bewusstsein, dass man ein Kind hätte haben können, das aber nicht zur Welt kommen durfte, weil es nicht opportun war, hinterlässt in sehr vielen Frauen ein Schuldgefühl dem Kind gegenüber, das sie in ihren eigenen Augen über lange Zeit abwertet. Und selbst wenn sie später noch einmal ein Kind bekommt, wird es nie das Kind sein, das sie damals hätte haben können. Leichtfertig sollte man also mit dem Thema Abtreibung meiner Ansicht nach nicht umgehen - es hängt zuviel emotionales Schadenspotential daran, als dass man einen Embryo oder einen Fötus als simples Fetzchen überflüssiges Fleisch betrachten könnte, auch wenn das für gewisse Menschen ein sehr praktischer Standpunkt ist.
Dagegen geht mir jedesmal der Hut hoch, wenn gewisse männliche Rockträger sich hinstellen und eine Moral predigen, die so ganz einfach nicht haltbar ist, Männer im strahlenden Glanz des zeugungsfähigen Zuchtstiers stehen lässt und Frauen in den Abgrund der Morallosigkeit und Verwerflichkeit stürzen, wo sie zusehen können, wie sie das Ergebnis der Zeugungsfähigkeit besagten Zuchtstiers am Leben erhalten oder wie sie's möglichst unauffällig loswerden. So geht's nun auch wieder nicht.
Fazit: Bevor überhaupt über die moralische Bewertung einer Abtreibung gesprochen werden kann, müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, die eine freie, wirklich freie Entscheidung der Frau für oder gegen ein Kind möglich machen. Ich sehe da bisher noch keine grossen Fortschritte, Paragraph 218a StGB hin oder her.
Es gibt noch weitere Fälle, in denen eine viel, viel eingehendere Diskussion des Themas erfolgen müsste: Behinderung des Kindes, zum Beispiel oder Schwangerschaft durch Vergewaltigung. Das würde meiner Ansicht nach hier aber doch zu weit führen - ich habe sowieso den Verdacht, dass mal wieder kaum jemand bis hierher liest. ;o)
File Griese,
Stonie
Ja Monne!
Das würde meiner Ansicht nach hier aber doch zu weit führen - ich habe sowieso den Verdacht, dass mal wieder kaum jemand bis hierher liest. ;o)
So so, meinst Du. ;-) Na wenigstens weiss ich jetzt, *warum* ich zu dem Thema keine Meinung habe. *g*
So long
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