Sven Rautenberg: Lernt gerade LAN

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MoiN!

Also... es kommt natürlich darauf an, wie das Netz mit Coax-Kabel verbunden ist. Wenn es das 10BaseT-BNC-Billig-10MBit-Netz ist, dann stimmt das schon so, wie es die anderen gesagt haben, wenngleich IMHO nur ein SWITCH dafür sorgt, daß die Bandbreite sich erhöht, denn ein Hub ist eigentlich nur ein Multiport-Repeater, und erhöht IMHO die Bandbreite eher nicht.

Wenn es denn bloß 10Base-T-BNC geben würde. 10Base-T steht für Twisted Pair. :) BNC bzw. Thin Ethernet heißt auch 10Base-2, und Thick Ethernet dürfte 10Base-5 heißen.

Beim RJ-45-STP-Kabel sind 2x2 Adern in einem Kabel, so daß jede Karte gleichzeitig senden und empfangen kann.

Naja, eigentlich hat ein vernünftiges Kabel 4 Adernpaare, von denen aber bei 10BaseT und 100BaseT nur zwei verwendet werden. Theoretisch könnte man zwei Rechner über ein Kabel anschließen, aber davor würde ich extrem warnen: Das ist nur was für arme Irre, die sich nicht zwei Kabel leisten können, und es erfordert, daß man sich die Stecker selbst ans Kabel anmontiert. Ein zweites Kabel ist da mit Sicherheit billiger, als Stecker und Crimpzange zu besorgen. Und es ist auch nirgendwo im Standard so vorgesehen. Wer irgendwann mal Gigabit-Ethernet haben will: Da werden alle 4 Adernpaare benutzt.

Ein Netz mit einem ganz billigen Hub ist fast genau so schlecht wie die Bus-Topologie von 10BaseT-BNC-Netz, wenngleich die RJ-45 verkabelten Netze in aller Regel heutzutage 100MBit machen. Natürlich gabe es aber vorher auch 10MBit-Netze mit sternförmiger Topologie.

Der Hub kann ruhig auch gern teuer gewesen sein, daß ändert an der Performance nichts. ;)

Üblicherweise haben moderne Hubs heute aber mindestens einen Switch eingebaut, nämlich dann, wenn sie sowohl 10 als auch 100MBit vertragen. Dann bilden alle Netzwerkkarten mit 10 MBit ein Netzwerksegment, und alle 100MBit-Karten auch (diese beiden stören sich nicht gegenseitig, sind logisch erstmal getrennt), und der Switch verbindet das langsame und das schnelle Segment miteinander. Das löst aber keinerlei Performanceprobleme.

Das negative an Koax-Kabel ist auch der grössere Biege-Radius und die schwierigere Montage der Stecker.

Naja, ordentliches Cat5-Kabel ist so leicht auch nicht zu biegen. Und die Steckermontage ist so oder so ein Fummelkram. :)

Wenn man was richtig tolles machen will, dann nimmt man sowieso gleich ATM (Asynchronous Transfer Mode) oder DQDB (Distributed Queue Dual Bus - das ist eigentlich so ähnlich wie ATM in zwei Richtungen).

ATM hat sich nur irgendwie nicht durchgesetzt im LAN-Bereich. Klar ist es toll, hat geringe Latenzzeiten, super Features wie garantierte Bandbreite und QoS, aber das zählt scheinbar alles nur bei Langstreckenverbindungen. Im LAN ist 100MBit-Ethernet Standard, die Kabel dafür liegen schon Ewigkeiten, jeder kennt es, und wenn's sein soll, ist es aufrüstbar bis Gigabit-Ethernet. Da kommt ATM AFAIK mit 622 MBit noch nicht hin. Und die Ethernet-Entwicklung für (nur noch per Glasfaser mögliche) 10 Gigabit ist schon voll im Gange. Das ist dann aber zwangsweise eine Vollduplex-Verbindung ohne irgendwelche Kollisionsmöglichkeit - ansonsten müßten die minimalen Paketgrößen riesengroß sein, oder die Reichweite würde 1 Meter deutlich unterschreiten. ;) Gigabit-Ethernet auf Cat5-Kabel funktioniert ja auch nur deshalb mit praxisnahen Entfernungen, weil man die minimale Paketgröße von 64 Byte auf 512 Byte angehoben hat.

- Sven Rautenberg