Sup!
Zuerst einmal: Irgendwie geht mir dieses ewige Monopolgelaber langsam auf den Senkel, bitte benutzt doch endlich mal die Begriffe richtig: Wenn ueberhaupt hat Google eine marktbeherrschende Stellung, genauso wie Microsoft in gewissen Bereichen. Bei einem Monopol gibt es nur einen einzigen Anbieter, was in beiden Faellen nicht zutrifft.
Wie man es nimmt. Die Situation auf dem Betriebssystemmarkt ist so: Entweder Windows (== Microsoft) oder Unix (== diverse Anbieter).
Auf dem Markt für Windows-Betriebssysteme ist Microsoft Monopolist.
Durch geschicktes Agieren hat Microsoft den vollkommenen Markt auf dem Betriebssystemmarkt zerstört, und sich in eine monopolartige Stellung erhoben.
Ich zitiere Wöhe, Einführung in die allgemeine BWL, 20te Auflage, Seite 517, 2. Absatz: "Gelingt es einem Anbieter, die Bedingungen des vollkommenen Marktes im einen oder anderen Punkt auszuhebeln, verschafft er sich also ein akquisitorisches Potential, gewinnt er, - in Grenzen - einen autonomen Preisspielraumn und steigt damit in eine monopolartige Stellung auf."
Dieser autonome Preisspielraum ist vorhanden, trotz enormer Preise will kaum jemand das _kostenlose_ Linux oder das günstige Star-Office kaufen bzw. kopieren.
Das ist der Beweis, daß M$ eine monopolartige Stellung hat; Microsoft ist zudem auch nur einer "Substitutionskonkurrenz" ausgesetzt - der Kunde kann nur Windows oder etwas anderes kaufen, aber kein Windows-kompatibles Betriebssystem von einem anderen Hersteller. Es ist so, als ob man Laster nur von Benz kaufen könnte, Tieflader und Sportwagen aber von zig Herstellern. Du kannst doch nicht verleugnen, daß man auch auf einem Segment eines Marktes Monopolist sein kann, z.B. Monopolist für blaue Laserdioden (da würdest Du dann vielleicht sagen, daß man ja auch rote Laserdioden kaufen kann, darum sei der blaue-Laserdioden-Hersteller kein Monopolist für Laserdioden).
Wenn sich sonst hier die Informatiker darueber auslassen dass HTML keine Programmiersprache ist und fein zwischen Tags, Elements, Attributes etc unterscheiden muss ich ja doch mal ein BWL'er rauslassen (ja, so einer bin ich).
Tja, nur haben die Informatiker recht, und der Unterschied zwischen Tags, Elementen und Attributen ist klar ersichtlich, notwendig und logisch.
Deine These, daß Microsoft eigentlich kein Monopolist sei, da es ja auch andere Betriebssysteme gebe, erscheint mir hingegen unhaltbar. Zwar hast Du das Glück, daß die BWL die einzige Wissenschaft ist, in der jeder Jahr etwas anderes richtig sein kann (was ist z.B. mit dem Lean Management passiert?) - aber das Du mit dieser Meinung durchdringen könntest, glaube ich dennoch nicht.
Gruesse,
Bio
Nebenfach-BWLer & Informatiker