Wie krank kann ein Gesetzentwurf sein?
Kai Lahmann
- meinung
0 xwolf0 K@rl0 Zerbe0 Tom20 Chräcker Heller
hi
da planen doch ein paar liebe US-Amerikaner nicht weniger als das Verbot von OpenSource im jeder Form (selbst M$ "Shared Source" Konzept geht da zu weit) und von wer weiß was noch allem.... (Videorekorder u.ä. eh)
http://www.pro-linux.de/news/2002/4124.html
wie bekloppt muss man sein, um auf solche Gedanken zu kommen? Oder wie Geldgeil?
Hi,
wie bekloppt muss man sein, um auf solche Gedanken zu kommen? Oder wie Geldgeil?
Wie sagte Gorbatschow noch so schön:
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben".
Auch hier in D gibt so solche verkalkten Gehirne, die
irgendwo in den 80ern steckengeblieben scheinen.
Ich sag nur GEZ und Verwertungsgesellschaften.
Ciao,
Wolfgang
Hi,
Auch hier in D gibt so solche verkalkten Gehirne, die
irgendwo in den 80ern steckengeblieben scheinen.
Ich sag nur GEZ und Verwertungsgesellschaften.
GEZ kann ich ja verstehen, aber was (oder wen speziell) meinst Du mit Verwertungsgesellschaften. Wahren diese nicht einfach nur die Interessen von Künstlern etc.? Oder meinst Du wegen Kopierschutz von z.B. Audio-CDs?
Viele Grüsse
Achim
nur zur Ergänzung, was Teleopolis / Heise zu dem Thema schreibt:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/copy/12147/1.html
hi
Hi auch!
da planen doch ein paar liebe US-Amerikaner nicht weniger als das Verbot von OpenSource im jeder Form (selbst M$ "Shared Source" Konzept geht da zu weit) und von wer weiß was noch allem.... (Videorekorder u.ä. eh)
wie bekloppt muss man sein, um auf solche Gedanken zu kommen? Oder wie Geldgeil?
Vorallem wie blöd das im grunde doch ist.
Diese "Profi" (illegal)kopierer kriegen die eh nicht an die kadarre.
Wenn ich eine MusikCD kopieren möchte die ein SUPERUNKNNCKBARENMULTISICHEHEITS Kopierschutz hat dann nehme ich halt das analoge Signal, das an meine HighTech Boxen geht, ab und brenne das wieder auf eine CD (ggf. elektronisch nachbesser).
Die Chinesen werden weiter nur (Raub)Kopien verkaufen und auch auf unseren Flohmärkten wirds dadürch nicht weniger.
Die nerven doch einfach nur die Kunden.
Ich kaufe keine CD´s mehr.
Ich nehms halt wie früher aus dem Radio oder bei Viva & co auf (jetzt halt nur auf CD)
Zerbe
Hi,
Ich kaufe keine CD´s mehr.
Ich nehms halt wie früher aus dem Radio oder bei Viva & co auf (jetzt halt nur auf CD)
dazu fällt der GEZ und Konsorten bestimmt auch noch was ein. Vielleicht kommen Sie irgendwann mal auf den Trichter, dafür auch nochmal extra Gebühren zu verlangen...
Viele Grüsse
Achim
PS: Der freundliche Berater der Gebühreneinzugszentrale, der Dich alle halbe Jahre mal persönlich besucht, hat da bestimmt das passende Paket für Dich... ;-)
Hallo liebe OpenSource-Freunde
"Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten"? Wohl eher das Land der Politiker mit geistig begrenzten Mitteln. Dis hat uns sogar der Präsiden nun auch oft genug bewiesen.
Wie würde unsere Welt wohl aussehen, wenn es ausnahmslos allen nur immer ums Geld ginge? Wenn es keine Leute gäbe, die etwas aus gutem Willen und nicht nur aus purem Egoismus tun würden? Ich möchte nicht in einer solchen Welt leben.
Nun kommt jemand auf die Idee, den guten Willen zu verbieten, um so die Wirtschaft aufzupeppen, um so mehr Profit zu erzielen.
Wie würde unsere Computerwelt ohne OpenSource aussehen? Du würdest das hier wohl kaum lesen können, denn wo währe das Internet ohne OpenSource?
Leute wie Stefan Münz waren es, die mir HTML, CSS und JavaScript beigebracht haben und mir dadurch zu einer guten Lehrstelle verholfen haben. Leute wie Linus Torvalds waren es, die mir das Tor zu einer neuen Welt geöffnet haben und mir dadurch zu einem guten Job verhelfen werden. Alle Menschen die etwas nicht aus purem Selbszweck tun waren es, die mir gezeigt haben, dass es auf dieser Welt noch Gutes gibt und mich dadurch zu einem besseren Menschen gemacht.
OpenSource verändert die Welt, und desshalb schliesse ich mit den Worten:
"Will God blame America"
MFG
Tom2
Hallo,
einem des Englischen nicht mächtigen Lesers Deiner genanten Quelle wird nicht zwingend ersichtlich, wieso das Gesetzt in Folge freikopierbare digitale Inhalte "verbietet"..... um so erstaunlicher (oder eigendlich auch wieder nicht) ist die pawlische Reaktion, auch mal wieder hier im Forum......
Interesanter fand ich, des Deutschen immerhin mächtig, folgende Stelle von Heise:
___________
Das geplante Gesetz würde die Contentunternehmen, die Hersteller von Geräten und Verbraucherverbände dazu auffordern, sich auf Standards zu einigen, die dann gesetzlich vorgeschrieben würden.
___________
Ich nehme einmal an, daß mit "contentunternehmen" die Menschen gemeint sind, die eben ihr geistiges Eigentum digital verwertet herausgeben, ob gegen bares, einer Gruß-Postkarte, einer Spende oder gegen "nichts".....
Bisher kann ich den Artikel nur entnehmen, daß hier in den Geräten ein Mechanismus eingebaut werden soll, der von der Hardware-Seite den Kopierschutswünschen der eingspeisten Software unterstützen soll. Das begrüße ich sehr. Aber wo lese ich denn nun in Deinem Artikel, daß es laut Gesetz verboten sein soll, daß sich eine eingespeiste Software von der Hardware keinen Schutz erwünscht? Ich wiederhole noch mal Heises Zusammenfassung:
"Das geplante Gesetz würde die Contentunternehmen, die Hersteller von Geräten und Verbraucherverbände dazu auffordern (...)"
Also heist es: setzt Euch an einen Tisch, jammert nicht, einigt Euch, und dann klapst auch mit dem kopieren. Anstatt nun gegen Windmühlen zu reiten (wenn es nicht eh nur Luftschlösser von Hinternbänklern sind) könnte man helfen, in der Hardware eine vernünftige Sicherungstechnik ein zu bauen, die eben die Software schützt, dessen Herausgeber das so wünschen, und jene frei kopierbar läst, dessen Herausgeber eben dieses sich wünschen. DAS würde eben gerade der Opensource-Gemeinde gut tun. Wenn keiner mehr Word klauen kann sondern für viel zu viel Geld kaufen müste, würde man sich vielleicht mal fragen, warum dieses Programm eigendlich so teuer und dazu noch so schlecht sein muß. Und ob es nicht Alternativen gibt....
Chräcker
Hallo Chräcker!
Wenn keiner mehr Word klauen kann sondern für viel zu viel Geld kaufen müste, würde man sich vielleicht mal fragen, warum dieses Programm eigendlich so teuer und dazu noch so schlecht sein muß. Und ob es nicht Alternativen gibt....
Microsofts Produkte, allen voran Windows und Office, sind (nicht nur, aber zum Teil auch) deswegen zu so einer Massenverbreitung gekommen, eben weil sich die User die Softwaren massenhaft kopiert und weitergegeben haben. Deswegen kamen nur selten Klagen (oder sogar nie, man belehre mich eines Besseren, falls ich irre) gegen Privatanwendern wegen Raubkopien sonder gegen solche "Betrüger", die mit den Kopien ihrerseits Geld verdienen wollen.
Also Microsoft-Hasser und Bios aller Weltrichtungen: Setz Euch dafür ein, dass Word, Windows und Konsorten nicht mehr kopierbar sind! Bei den Produktpreisen ist es dann sehr bald das Ende von solchen Programmen (wenigstens für den Heimanwendermarkt) ;-)
Grüße,
Patrick
Tach auch,
einem des Englischen nicht mächtigen Lesers Deiner genanten Quelle wird nicht zwingend ersichtlich, wieso das Gesetzt in Folge freikopierbare digitale Inhalte "verbietet"..... um so erstaunlicher (oder eigendlich auch wieder nicht) ist die pawlische Reaktion, auch mal wieder hier im Forum......
Nun ja, als einer des Englischen maechtigen habe ich mir mal den Artikel auf Wired durchgelesen. Und ihr liegt beide richtig und gleichzeitig falsch.
So vereinfacht wie Kai es ausgedrueckt hat ist es in meinen Augen nicht. Von einem Verbot von Open Source Software habe ich da nirgends etwas entdecken koennen. Aber schon ein Riesenproblem, wenn dieses Gesetz tatsaechlich so durchkommt.
Dann muss naemlich jede neue Software einen Mechanismus beinhalten, der die Weitergabe/Kopie von urheberrechtlich geschuetzten Materialien verhindert. Das wuerde jede Textverarbeitung betreffen, da ja alle moeglichen Texte urheberrechtlich geschuetzt sind. Jedes Bildverarbeitungsprogramm. Jedes File-management System, da man damit ja i.d.R. Kopien von Dateien erstellen kann. Jeder Editor mit dem man irgendwelchen Programmcode lesen kann.
Anscheinend muss dieser Mechanismus von einer staatlichen Stelle abgesegnet werden. Ansonsten darf diese Software nicht weitergegeben werden (entwickelt werden darf sie schon, nur nicht weitergegeben werden). Jetzt ueberleg mal die Auswirkungen auf die ganzen Hobbyprogrammierer die Freeware schreiben. Ulli Meybohm muesste in Phase 5 diesen Mechanismus einbauen und von einer staatlichen Stelle absegnen lassen (ja, auch HTML-Editoren fallen darunter. Der urheberrechtlich geschuetzte Text koennte ja im HTML Format vorliegen). Das wird das ganze fuer die Open-Source und Freeware-Szene ganz schoen schwierig machen.
Gleichzeitig handelt es sich nicht um einen Kopierschutz fuer Programme, zumindest nicht direkt. Indirekt wird dies durch das oben beschriebene natuerlich erreicht.
Unsinn ist es auf jeden Fall und wuerde die Entwicklung der Computerindustrie vermutlich generell ziemlich aufhalten. Die beschwert sich auch ueber diesen Gesetzentwurf.
Gruss,
Armin
Hallo,
....ich kann mir kaum vorstellen, daß der Staat wirklich alle Software sehen will, das würde zu einem enormen Verwaltungs und Kostenaufwand führen. Auch und gerade ein eh überfordeter Verwaltungs-Staat, nach denen auch hier im Forum ja ab und an gerne gerufen wird (Internetführerschein hatten wir erst kürzlich) kann nur ein Interesse haben an "einmal abzusegnende" Routinen, die dann von den Entwicklern eingesetzt werden. Wer die schreibt, offen legt und absegnen läst wäre sicherlich zu klären. Es läge dann an der open-Source-gemeinde, hier mal an einer solchen Routine zu arbeiten und sich das Gütesiegel zu besorgen. Ich glaube kaum, daß der Staat für jedes miniprogramm Überprüfer bereit stellen wird, egal ob das Programm von Kretie und Pletie, oder von MS kommt.
Letztendlich bleibe ich dabei: ein funktionierendes Sicherheitssystem kann der Open-Source-Gemeinde nur gut tun. Was besseres kann ihr kaum pasieren. Vielleicht sollte sie da mit etwas mehr Sachkenntnis und Energie reagieren, als ich bisher zumindest aus den Äußerungen entnehmen kann. (Wobei ich zugebe, daß ich die Materie auch noch kaum kenne, vielleicht ist der Gesetztesvorschlag wirklich Bockmist, aber das wurde von den meisten pawlischen Zuckern kaum nachgewiesen.... ich fürchte eher, hier wird eine Chance vertan....und sei es, einen Gegenvorschlag zu starten....)
Chräcker
Moin!
Letztendlich bleibe ich dabei: ein funktionierendes Sicherheitssystem kann der Open-Source-Gemeinde nur gut tun. Was besseres kann ihr kaum pasieren. Vielleicht sollte sie da mit etwas mehr Sachkenntnis und Energie reagieren, als ich bisher zumindest aus den Äußerungen entnehmen kann. (Wobei ich zugebe, daß ich die Materie auch noch kaum kenne, vielleicht ist der Gesetztesvorschlag wirklich Bockmist, aber das wurde von den meisten pawlischen Zuckern kaum nachgewiesen.... ich fürchte eher, hier wird eine Chance vertan....und sei es, einen Gegenvorschlag zu starten....)
Der Gesetzentwurf _ist_ Bockmist, und ich erkläre das auch gerne:
Der Entwurf fordert offenbar ganz simpel, daß Software künftig das ungenehmigte Kopieren von urheberrechtlich geschützten Werken verhindern muß.
Wie zum Teufel soll solch eine allgemeine Forderung erfüllt werden können? Der Computer ist die gesamte Zeit seines Lebens nur am Kopieren: Von der Festplatte ins RAM, vom RAM in den Cache, vom Cache in die CPU, von der CPU zurück in Cache und RAM, und wieder auf die Festplatte, manchmal auch ins Netzwerk... ohne Kopieren geht da garnichts.
Es gibt nun aber urheberrechtlich geschützte Werke, die genau den gleichen Weg gehen müssen: Von der DVD ins RAM, vom RAM in die CPU, von der CPU wieder ins RAM oder ins Video-RAM. Der Abspielvorgang ist ein absolut erlaubter Vorgang. Das Schreiben der Daten auf eine weitere DVD oder des dekodierten Films auf Festplatte ist aber urheberrechtlich möglicherweise verboten (wobei man sich da ja prima streiten kann: Wenn ich eine gekaufte, ordentliche Kopie habe, warum sollte ich die nicht auf die Festplatte meines Laptops packen, um sie mobil ansehen zu können? Das deutsche Urheberrecht erlaubt es.).
Es muß also programmtechnisch verankert sein, daß das Abspielprogramm von DVD lesen kann, aber ausschließlich auf den Monitor ausgibt, nicht jedoch auf Festplatte.
Und wenn es ein Open-Source-Programm ist, dann kann man im Quelltext nachlesen, wie diese Sperre realisiert ist - und sie eben manuell wieder ausbauen. Man hat dann ein schönes Abspielprogramm, welches den Datenstrom eben zusätzlich auch auf Festplatte ablegen könnte, und so prima zum Kopieren geeignet ist. Genau deshalb gibts derzeit keine Open-Source-DVD-Abspieler, weil dazu der Schutzmechanismus der DVDs allgemein bekannt würde (wenngleich er ja ohnehin schon geknackt ist und praktisch öffentlich verfügbar ist - siehe DeCSS).
Wenn das Gesetzt also Software verbietet, die keine Schutzmechanismen unterstützt bzw. diese unterläuft, und mit Open-Source genau sowas möglich ist - wird dann Open-Source verboten?
Das Problem beschränkt sich nicht auf DVDs. Vor allem sind wohl zuerst CDs im Visier, weil der MP3-Tausch scheinbar zuviel Umsatzeinbußen zur Folge hat. Aber sobald CDs per Gesetz geschützt sind, werden die Hersteller von DVDs (was ja meist die gleichen Firmen sind) nachziehen wollen. Und dann die Hersteller von Büchern und Bildern, womit sich das Problem nicht auf Player beschränkt, sondern auf alle möglichen Anwendungen von Software: Bücher werden mit Textverarbeitungen geschrieben. Also müssen Textverarbeitungen bereits bestehende Texte auch irgendwie urheberrechtlich schützen. Was aber, wenn ich in einem Text einen anderen Text nur zitiere? Darf ich deswegen nicht mehr speichern?
Und was, wenn ich den Text einfach abtippe? Werde ich dann auch am Speichern gehindert, oder erzeuge ich damit womöglich einen eigenen, urheberrechtlich neu geschützten Text? Wer entscheidet eigentlich, wo Urheberrechte entstehen? Schließlich kann ich genauso Autor sein, wie "die Industrie" (was bei der ganzen Geschichte leider ziemlich oft übersehen wird). Wenn also diese Mechanismen mich daran hindern, meine eigenen Werke zu vervielfältigen, weil ich es mir nicht leisten will, einen passenden Schlüssel oder was auch immer zu besorgen (was sicherlich eine Stange Geld kostet), dann könnte ich z.B. meine Urlaubsvideos nicht mehr schneiden (DV-Kameras liefern das Signal digital ab, was sehr schön und ohne teure Hardware auf Festplatte speicherbar ist). Oder Aufnahmen auf CD speichern (ja, manche Leute erzeugen immer noch eigene Inhalte - das muß keine Musik sein, Sprache reicht vollkommen aus).
Abgesehen von all den Schwierigkeiten: Würde es überhaupt funktionieren, dann hätte die Industrie mittlerweile schon einen wirksamen Kopierschutz gebaut. Alle Mechanismen basieren aber darauf, daß eine Software einfach etwas nicht tut, was technisch locker möglich wäre, aber eben illegal. Statt aber denjenigen, der illegales tut, mithilfe der bisherigen Gesetze zu verfolgen und zu bestrafen, wird einfach das Programmieren von Software, welche tut, was möglich ist, als illegal gebrandmarkt, ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein, die aus solch einer allgemeinen Forderung ergeben.
Hier stoßen einfach zwei Welten aufeinander: Die traditionelle Closed-Source-Geschäftswelt, die daran glaubt, daß es geistiges Eigentum gibt, welches man anderen Leuten zur Nutzung verkaufen kann, ohne ihnen das Wissen zu geben (was leider nicht funktioniert: Ich kann ja nicht eine Information benutzen, ohne sie zu wissen, ein Musikstück hören, ohne es kennenzulernen, einen Text lesen, ohne ihn zu verstehen und zu behalten), und die Open-Source-Gemeinde, welche zumeist nicht an geistiges Eigentum glaubt, sondern vielmehr daran, daß es verschiedene Wege gibt, um ein Problem zu lösen, daß aber niemand, der zuerst solch eine Lösung gefunden hat, diese für sich beanspruchen kann, weil eben tausend andere Leute auch auf diese Lösung gekommen wären, bzw. eben auf andere, bessere Lösungen, und die dadurch, daß jemand einen Mechanismus allein benutzen darf (die anderen nur gegen Bezahlung), den Fortschritt beeinträchtigt sehen.
Ich hoffe, die Problematik wird jetzt klarer. :)
- Sven Rautenberg
Hallo,
laut
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/copy/12147/1.html
soll, ich zitiere:
"(...) in allen Geräten von Fernsehapparaten über Settop-Boxen oder CD-Spielern bis hin zu Computern ein gesetzlich vorgeschriebener Kopierschutz eingebaut werden."
wenn Heise recht hat, dann ist dies ein anderer technischer Ansatz als der von Dir beschriebene, der sich auf die Software bezieht. Warum sollte es nicht andenkenswert sein, in eben den Geräten einen Kopierschutz einzubauen, der dann von der Software scharfgeschaltet wird oder eben nicht? Open-Source schaltet die dann eben nicht scharf, andere Software macht dies eben. Ob dies nun technisch möglich ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber wenn dies technisch möglich ist, dann sehe ich nicht ein, wieso das nun open Source behindern soll oder gar verbieten soll. Vielleicht sollte die open-Source-Gemeinde, anstelle stellenweise ihre Meinung zu geistigem Eigentum alls allgemeingültig zu proklamieren, einfach aktzeptieren, daß es dazu auch andere Meinungen geben kann und dahin arbeiten, das beide Eigentumsmodelle nebeneinader existieren können. Und zwar, wenn man zusammenarbeitet, auch in einer technische Geräteseitigen Lösung, denn es sollen, ich wiederhole mich und zitiere noch einmal aus dem Artikel, alle Seiten sich einfach einmal einigen, also zusammen arbeiten:
" Das geplante Gesetz würde die Contentunternehmen, die Hersteller von Geräten und Verbraucherverbände dazu auffordern, sich auf Standards zu einigen(...)"
Wenn man sich jetzt schon verweigert, dann wird man nacher auch übergangen. Jetzt kann ich das aber noch in keinster weise erkennen....
Chräcker
PS. der immer noch glaubt, daß ein vernünftiger kopierschutz nicht nur für mein Eigentumverständnis was gutes ist, sondern auch der Open-Source-Gemeinde einen Bärendienst erweisen würde....
Moin!
laut
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/copy/12147/1.html
soll, ich zitiere:
"(...) in allen Geräten von Fernsehapparaten über Settop-Boxen oder CD-Spielern bis hin zu Computern ein gesetzlich vorgeschriebener Kopierschutz eingebaut werden."
Richtig. Und als Lösung schwebt das hier vor:
"Das geplante Gesetz würde die Contentunternehmen, die Hersteller von Geräten und Verbraucherverbände dazu auffordern, sich auf Standards zu einigen, die dann gesetzlich vorgeschrieben würden. Sollte es zu keiner Einigung kommen, werde die Federal Communications Commission (FCC) in Absprache mit den Unternehmen nach technisch machbaren Lösungen suchen. Die Software sollte Open Source sein, zudem billig, verlässlich, nicht zu knacken, erweiterbar und verbesserbar, die Leistung dürfe nicht beeinträchtigt werden."
So, und nun erkläre mir mal einer, wie man einen nicht knackbaren, via Open Source realisiertes Rechtemanagement mit Kopiersperre realisieren will.
Man könnte zwar sagen: Unknackbar - das gibts doch schon, heißt PGP oder GnuPG und ist Open Source. Richtig, aber das ist auch nur unknackbar für Nichtberechtigte. Die Schlüsselinhaber können eine Nachricht selbstverständlich dekodieren und dann logischerweise massenhaft kopieren.
Wenn man die Dekodierung per Software erledigt, und die Software ist Open Source, weiß jeder, wie man an dekodiertes Material gelangen kann, und der Kopierschutz war einmal.
Wenn man die Sache einer Hardware überlassen möchte, die einen kodierten Datenstrom entgegennimmt und keine Ergebnisse mehr herausrückt (Black Box), dann sind die Daten vielleicht vor direktem Abgreifen sicher, aber zum Einen gibts immer noch analoge Kopierverfahren, zum anderen kann die Black Box kaum Open Source sein, weil dann ja wieder jeder weiß, wie er den Datenstrom dekodieren muß, um ihn dann irgndwohin zu speichern.
Wie man es auch dreht und wendet: Es gibt keinerlei Möglichkeit, einen unknackbaren Kopierschutz zu realisieren. Das würde nur funktionieren, wenn man die Daten garnicht dekodieren müßte, sondern unser Gehirn den Code direkt verstehen könnte... ähm, naja, selbst dann könnte man ja einfach das codierte Datenmaterial kopieren, weil das ja dann jeder Mensch verstehen müßte, sonst kann man ja keine Massenmedien (der gleiche Inhalt auf vielen Datenträger als Kopie) mehr produzieren.
Kopierschutz funktioniert nur dann relativ ordentlich, wenn es keine Software gibt, die ihn umgeht.
Die Frage ist also: Was geschieht mit Software, die die angeblich sicheren Kopierschütze aushebeln könnte. Open Source zählt potentiell dazu, weil dort jedermann den Kopierschutz ausbauen könnte. Oder den Datenstrom umlenken. Alle bisher verwendeten Kopierschütze basierten auf der Idee, daß Software etwas tut, was man als Mensch nicht nachvollziehen kann, und so die Daten geschützt sind. Das letzte Mal, wo dieses Geheimsystem super aufsehenerregend versagt hat, war das Content Scrambling System der DVD.
Wenn auch der Vorwurf, das Gesetz würde Open Source Software illegalisieren, vielleicht auf den ersten Blick nicht haltbar ist, so ist aber dennoch substantiiert der Vorwurf zu machen, daß sich das Gesetz der Illusion hingibt, man können einen Kopierschutz realisieren. Alles, was der Mensch sieht und hört, kann man aufzeichnen und abspeichern. Die Technologie nennt sich im Zweifelsfall Mikrofon und Kamera. Wer es darauf anlegt, kommt so an seine Kopie - und diese meist schlechten qualitativen Ergebnisse werden jetzt schon im Internet gut verbreitet. Es werden Kameras in Kinopremieren (teilweise auch in Presse-Vorführungen vor der Premiere) geschmuggelt, um aktuelle Filme von der Leinwand abzufilmen. Wie viel besser wird das Bild und der Ton erst sein, wenn man unter idealen Bedingungen (Stativ, Top-Monitor, keine Nebengeräusche, totale Abdunklung) mehrfach an den Parametern für ein optimales Ergebnis herumspielen kann.
Das Gesetz macht aus diesem Grunde einfach keinen Sinn. Da soll viel Geld in etwas gesteckt werden, was mit Sicherheit nie 100% funktionieren wird. Und der bestehende DMCA verbietet dann einfach, Kopierschütze zu umgehen (und darüber zu reden) - fertig ist der Kopierschutz, und die Industrie ist glücklich? Ich denke nicht, daß es so einfach ist.
- Sven Rautenberg
Hallo,
es geht doch einfach nur darum, daß die Hardwarehersteller die Softwarehersteller bei dem meinentwegen vergeblichen Versuch, einen 100% sicheren Kopierschutz zu entwickeln, unterstützen sollen. Wenn aber durch eine solche Software-Hardware-Lösung das kopieren von gekaufter Software erschwert wird, dann wäre das schon ein Weg in die gewünschte Richtung, geistiges Eigentum zu schützen und der Opensource-Gemeinde einen Bärendienst zu erweisen. Jeder "jetzt-noch-Word-Klauer" hat eine "technikhemmschwelle", ab dem es ihm zu kompliziert ist, die Programme zu klauen. Vor allem, wenn es dann um Eingriffe in seine eigene Hardware geht.
Die Frage ist also: Was geschieht mit Software, die die angeblich
sicheren Kopierschütze aushebeln könnte. Open Source zählt
potentiell dazu, weil dort jedermann den Kopierschutz ausbauen
könnte.
warum zum Teulfel sollte denn in einem open-Source-Programm überhaubt der Kopierschutz drin sein???? Das ist der Punkt, den ich einfach nicht verstehe. Oder besteht die Open-Source-Gemeinde wirklich darauf, jetzt auch Software-Kopier-Schutzprogramme zu schreiben, weil die auch open-Source sein sollen?
Ich kann einfach dieses "die wollen uns wieder was"-gezappel der openSource Gemeinde nicht nachvollziehen. (Außer, es wird Pflicht, in jeder Software diesen Mechanismus einzubauen, aber das habe ich nirgends lesen können, und Armin hat auch keine entsprechende Stelle in den mir nicht zugänglichen englischen Texten gefunden... Wenn dem so doch ist, dann zappel ich mit....)
Chräcker
hi
Also heist es: setzt Euch an einen Tisch, jammert nicht, einigt Euch, und dann klapst auch mit dem kopieren. Anstatt nun gegen Windmühlen zu reiten (wenn es nicht eh nur Luftschlösser von Hinternbänklern sind) könnte man helfen, in der Hardware eine vernünftige Sicherungstechnik ein zu bauen, die eben die Software schützt, dessen Herausgeber das so wünschen, und jene frei kopierbar läst, dessen Herausgeber eben dieses sich wünschen. DAS würde eben gerade der Opensource-Gemeinde gut tun. Wenn keiner mehr Word klauen kann sondern für viel zu viel Geld kaufen müste, würde man sich vielleicht mal fragen, warum dieses Programm eigendlich so teuer und dazu noch so schlecht sein muß. Und ob es nicht Alternativen gibt....
es heißt auch, dass die Software keine Möglichkeit bieten darf daran vorbei zu kommen. Und das kann man bei OpenSource nicht sicherstellen.
gruss Kai
Tach auch,
es heißt auch, dass die Software keine Möglichkeit bieten darf daran vorbei zu kommen. Und das kann man bei OpenSource nicht sicherstellen.
Kannst Du das irgendwie belegen? So wie Du das beschreibst habe ich das in keinem der Artikel die ich gelesen habe finden koennen. Du darfst sogar Software entwickeln die diese Mechanismen nicht enthaelt, Du darfst sie nur nicht weitergeben.
So steht es in einem der Artikel von Wired, auf die sich der von Dir verlinkte Artikel bezieht.
Gruss,
Armin
Hallo,
Du darfst sogar Software entwickeln die diese Mechanismen nicht
enthaelt, Du darfst sie nur nicht weitergeben.
äh, was darf er nicht weitergeben... die Software ohne den Mechanismus (was ja dann doch das wäre, was er meint) oder den (offengelegten) mechanismus?
Chräcker