Clemens: Links zu anderen Webseiten

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Hi Oliver!

(...) Meiner Meinung nach ist die Adresse einer Webseite (vor Allem bei Seiten von Firmen oder Instituten) kaum etwas Anderes als die Hausanschrift der Firma, des Instituts etc., nämlich eine Möglichkeit für Andere, sich über die Firma... zu informieren. Soweit ich weiß unterliegt das Veröffentlichen von (realen) Adressen Regelungen. So bedarf z.B. die Eintragung in ein Telefonbuch der Erlaubnis durch denjenigen, dessen Name, Anschrift und Telefonnummer in das Telefonbuch eingetragen werden sollen. Ebenso halte ich auch entsprechende Regelungen für URLs, vor Allem was Querverweise auf anderen Seiten betrifft, für sinnvoll.

Also, die Adresse im Internet (URL) ist analog die Hausanschrift, aber _nicht_ der Content! Und hier (für die Adresse/URL) gibt es Reglen. Man muss ja nur bei der Denic vorbeischauen, hier sind z.B. die Personendaten hinterlegt. Oder die Anbieterkennzeichnungspflicht bei gewerblichen Seiten ist ein klarer Fall von sinnvoller "Reglementierung".

Die Sache mit der Telefonnummer ist etwas ganz anderes. Hier geht es um den Schutz der Privatsphäre. Eine Info im Web ist eine Veröffentlichung, wenn ich aber nicht will, das etwas veröffentlicht wird, dann tue _ich_ das einfach nicht. Anders ist es mit einer Telefonnummer, die eine andere (evtl. "nur" juristische) Person veröffentlicht.

Ich kann ja auch nicht sagen, ich setze in eine Zeitung eine Annonce, verbiete aber dann meinem Nachbarn zu erzählen, dass ich meine alten Rechner verscherbeln will, wie es in der Zeitung steht.

Kommen wir zum Content. Hier steht es ja jedem offen, Content, der nicht für eine breite Masse bestimmt ist mit einem Zugangsschutz zu versehen und so den Gebrauch einzuschränken.

Aber warum soll es einer Zustimmung bedürfen, wenn ich auf andere Infos verweise? Ich verstehe das wirklich nich! Das wäre ja so, wie wenn ich in einer wissenschaftlichen Arbeit erst den Kollegen fragen müsste, ob ich seinen Artikel/Monografie in meinem Literaturverzeichnis erwähnen dürfte!! Stelle Dir das mal vor.

Aber es hört sich so an, als ob Du einen konkreten Fall im Kopf hast? Erzähl doch mal!

In meinem konkreten Fall geht es darum, dass ich auf meiner privaten Webseite (die leider noch im Aufbau ist) einen Link setzen möchte zu einem Institut, bei dem ich vor einiger Zeit beschäftigt war. Da auf der Seite des Instituts hauptsächlich speziell wissenschaftliche Daten veröffentlicht werden, sollte meiner Meinung nach die Besucherschaft vor Allem aus Personen bestehen, die mit diesen Informationen auch etwas anfangen können.

Aber das regelt doch "der freie Markt" :-) oder hast Du Angst, dass da Infos "missbraucht" werden?

Natürlich wird daran ein unbedeutenden Link auf einer unbedeutenden privaten Seite nicht viel ändern, aber prinzipiell leite ich Leute auf die Institutsseite, für die diese Seite nicht gedacht ist.

Ja und, wenn es nicht für sie gedacht ist (z.B. Datenschutz) dann ist es Sache des Instituts dies zu regeln. Die technischen Möglichkeiten sind ja da, ist überhaupt kein Problem, die haben ja sogar die _Pflicht_ z.B. Krankendaten zu anonymisieren, wenn sie im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit veröffentlicht werden, usf. Geschieht dies nicht ist das ein Fall von Fahrlässigkeit gegenüber dem Datenschutz.

Wenn Du einfach die Befürchtung hast, Deine LeserInnen zu überfordern, dann lass den Link weg und wenn ich eine Seite finde, die ich nicht verstehe dann klicke ich eben weiter, auch kein Problem. 100%ig kannst Du sowieso nicht vorhersagen wer das liest, und ob für den jenigen oder diejenig das gedacht ist.

Was würde es denn nun bringen, wenn Du vorher z.B. das Institut um Erlaubnis fragen müsstest?

Mir ist klar, dass durch solche Reglementierungen das Internet in Schranken gepresst wird, die nicht unbedingt in der Natur des Internets liegen. Aber besitzt den das Netz inzwischen nicht solch eine Bedeutung, das auch eine Reglementierung nötig ist?

Nein, sorry, nicht wenn es um den Kern des webs geht, nämlich Querverbindungen zu schaffe. Warum soll das Reglementiert werden. Und noch eimal die Analogie: Das wäre, wie wenn ich im Literaturverzeichnis meiner eigenen Arbeit nur Quellen aufführen dürfte, von denen mir es erlaubt wurde. Dies wäre der Tod jeder wissenschaftlichen Fortentwicklung!

Clemens