Hallo Calocybe,
Ich denke eher, dass die Unterbewertung von typischen Frauenberufen primaer nichts damit zu tun hat, dass sie hauptsaechlich von Frauen ausgefuehrt werden. Der Knackpunkt ist vielmehr, dass gewisse Berufe in unserer Gesellschaft prinzipiell unterbewertet sind, z.B. weil diese Berufe keine direkt in Geld messbaren Werte schaffen. Gerade die Wichtigkeit der Berufe auf dem sozialen Gebiet ist praedestiniert fuer solche Unterbewertung. Das hat aber noch nichts mit Frauen zu tun, sondern das ist ein inhaerentes Problem unserer veralteten Gesellschaftsform, dem Kapitalismus.
Soweit ich weiss, stehen Leute in sozial orientierten Berufen in sozialistisch orientierten Ländern auch nicht besser da - aber ich lasse mich da von dir gern eines besseren belehren.
Nun kommt aber dazu, dass eben solche sozial orientierten Berufe gerade von Frauen ergriffen werden (die ja immer wieder gern darauf verweisen, dass sie eine so hohe soziale Kompetenz haben).
Dafür, dass _Frauen_ darauf verweisen, eine so hohe soziale Kompetenz zu haben, hätte ich rasend gern Belege. Soweit ich das weiss, sind es hauptsächlich Männer, die Frauen eben dieses nachsagen. Ohne tatsächliche Untefütterung dieses Arguments nehme ich das als deinen persönlichen Eindruck, den ich als sooo repräsentativ nicht ansehen möchte.
Und erst durch das Zusammentreffen dieser beiden Probleme entsteht die Benachteilgung von Frauen (an dieser Stelle). Das ist imho aber als Symptom einzustufen, nicht als ursaechliches Problem. Du hast ja schon Beispiele fuer Berufe gebracht, bei denen es die Maenner trifft, aber nicht, weil sie Maenner sind, sondern weil diese Berufe prinzipiell schlecht bezahlt werden.
Achja - das übliche Märchen. Hier mal ein Link zum statistischen Landesamt Baden-Württemberg: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Pressemitt/074.asp?ProdGew (wird wieder wegen des Fragezeichens nicht funktionieren - aber ich weiss die Maskierung jetzt echt nicht auswendig).
Danach ist nicht nur der Frauenanteil in Führungspositionen (die ja wirklich hohe soziale Kompetenz erfordern) extrem gering, nein, auch der Anteil von Frauen in Branchen mit vergleichsweise niedrigen Verdiensten ist sehr hoch - die Damen arbeiten beispielsweise in der Bekleidungs- und Textilindustrie oder im Einzelhandel. Männer mit ähnlichen Voraussetzungen arbeiten dann vorzugsweise als Maurer, Gas- und Wasserinstallateure, Tischler, etc.; es gibt sie noch, die gute alte Rollenverteilung, da kannst du sagen, was du willst; wobei ich mir habe sagen lassen, dass es für einen Mann weit leichter ist, beispielsweise Schneider zu werden als es für eine Frau ist, Tischlerin zu werden. Findest du das in Ordnung? Ich nicht.
Aeh... bei aller Ungleichberechtigung ist es meines Wissens ja schon noch so, dass auch Frauen sich ihren Beruf selber aussuchen koennen.
Grau ist alle Theorie. Selbstverständlich darf sie das. Aber nun geh' hin und finde einen Ausbildungsplatz für eine Automechanikerin und dann einen für einen Automechaniker - wenn du's nicht wesentlich leichter hast, den Platz für den Automechaniker zu finden, fress' ich meinen Hut.
Lediglich Bauarbeiter und Müllabfuhr, da hält man die Frauen für zu schwach..... (auch fällt denen das Stehenpinkel im Pixiklo wahrscheinlich schwerer....)
Achtung, Klischee!
Widerleg's!
File Griese,
Stonie