Hallo,
sicherlich spricht nichts dagegen, dass MS zu seiner Software ein weiteres Produkt beilegt, wogegen etwas spricht ist der Umstand, dass MS den InternetExplorer beim hochfahren des Betriebsystems, wo sie unbestritten Monopolist sind, mithochfährt, so dass das Starten eines jeden Konkurenzproduktes während des Gebrauchs beim User den Eindruck hinterlassen muss, dieses benötige mehr Zeit als der InternetExplorer und sei nicht genauso "schlank" geschrieben (ein Adjektiv, das in Kombination mit dem IE wohl eher selten verwendet wird).
Im Wesentlichen handelt es sich um shdocvw.dll, welche auch fuer das eigene HTML Help-System verwendet wird. Netscape 6.x ist extrem unperformant und das schnellere Laden des IE halte ich nicht fuer einen Nachteil. Da gibt es ja wohl einen anderen Browser, der von sich behauptet, "the fastest on earth" zu sein (davin habe ich aber noch nichts bemerkt) ...
Weiter zeugte das Einführen von JScript von dem Willen, die eigene Marktstellung durch proprietäre Erweiterungen auszubauen und -nutzen und hat nicht gerade zur Standartisierung im Web beigetragen.
Wer benutzt im Web JScript? Wenn der IE meine Standard-JavaScript-Codes intern in JScript umsetzt, kann ich wenig dagegen sagen, sofern alles funktioniert.
(Gleiches gilt für die IE-speziefischen Überblendeffekte) Hier hat MS also den Internetuser direkt geschadet.
Auch diese muss niemand verwenden. Wer der Internet-Gemeinde wirklich geschadet hat, war doch Netscape, die ernsthaft glaubten, CSS in Form von JSSS umsetzen zu muessen und damit bis heute (Netscape 4.79) CSS an JavaScript gekoppelt haben. Das hat die Verbreitung von CSS extrem gehemmt und ich befasse mich damit nun schon seit 5 Jahren ...
Ueber proprietaere CSS-Features in Mozilla beschwert sich uebrigens niemand.
Die fehlerhafte Unterstützung von Java dürfte auch nicht von Ungefähr kommen. Neben Lizenzstreitigkeiten mit Sun kommt sicherlich die .net-Strategie von MS dazu.
Nunja, Webseiten mit Java fand ich noch nie besonders attraktiv.
Und ein süffisantes "Grinsen" unterstelle ich MS einfach mal, als sie im IE 6 voll auf ActiveX-Controlls gesetzt haben und Programme wie der QT-Player nicht mehr liefen, ohne neues PlugIn und entsprechende Änderung im Quelltext der Internetseiten. Wäre dies der einzige Vorfall in der Richtung würde ich eine rein technische Begründung (das ActiveX-Controll läuft wirklich besser) glauben, so denke ich, dass MS diese Nettigkeit gegenüber Drittherstellern zumindest billigend in Kauf genommen hat.
Dieser gesamte PlugIn-Kram ist doch schon immer ein einziger Krampf gewesen und das multimediale Wettruesten hat dem Netz am meisten geschadet, da haben irgendwie alle Hersteller mit ihrem proprietaeren Zeugs 'ne Aktie dran.
Dies spricht also etwas gegen die Praxis einen Browser mit dem Betriebssystem zu bundeln, auch wenn ich trotz Netscape 6.2 und Opera 6 selbst das MS-Programm zu surfen verwende.
Nix dagegen einzuwenden, denn selbst das Linux-Magazin befand den IE als (technischen) Sieger aller Klassen ... ;-).
MfG, Thomas