Michael Schröpl: Auf Nimmerwiedersehen?

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Hallo Uschi,

Was meinst du, wie vielen in ihrer Zeit eher
unbedeutenden KÃnstlern wir heute posthum
Aufmerksamkeit zukommen lassen?
Insofern ist es keineswegs von vornherein
irrelevant, ob eine Information eine
Ãberlebenschance bekommt oder nicht.

der wesentliche Unterschied zwischen Deinem Szenario und der heutigen Zeit liegt in den Kosten für die Vervielfältigung von Informationen.

Zu Zeiten des "Name der Rose", in dem besagtes Buch ja eine zentrale Rolle spielt, war das Kopieren von Büchern eine Kunst: Man mußte schreiben können, man brauchte Materialien, man mußte die entsprechenden Sprachen verstehen - und man brauchte viel Zeit, um dieses Wissen zu erwerben, zu pflegen und anzuwenden.

Im Zeitalter der CD-Brenner und einer sehr viel höheren Aufklärung (mangels der politischen Dominanz einer Kirche, die ihre Macht auf Verdummung des Volkes gründete - sehr stark vereinfacht, ich weiß ...) ist es sehr viel einfacher, Leute zu finden, die
a) die Bewahrungswürdigkeit eines Werkes bejahen (weil sie es überhaupt erst mal verstehen!) und
b) die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Vervielfältigung besitzen.

Insofern würde es meiner Meinung nach heute ausreichen, eine Fan-Gemeinde aufzubauen. (Wie viele Kopien von SelfHTML sind Deiner Meinung nach in Umlauf?)

Daß dies nicht der _einzige_ gangbare Weg ist, da stimme ich Dir natürlich zu.

Viele Grüße
      Michael