Moin!
ich bin auch mal wieder hier und möchte Euch nach Euren erfahrungen mit CVS befragen. Gibt es PHP-basierte CVS? oder muss ich auf meinem Linuxserver da eines installieren?
Deine Fragestellung impliziert, dass du davon ausgehst, dass es mehrere CVSsse gibt. Dem ist nicht so. Es gibt genau ein CVS (was schlicht die Abkürzung für "Concurrent Versions System" ist) unter http://www.cvshome.org. Es gibt natürlich andere Systeme, die das gleiche machen - nur heißen die dann anders. Microsofts Lösung nennt sich z.B. VSS - Visual Source Safe (keine Ahnung, warum bei denen immer alles Visual sein muß), und es gibt noch ein paar andere Produkte, deren einziger Lebenszweck es ist, Dateiversionen zu verwalten.
Daraus folgt: Wenn du "das eine CVS" haben willst, mußt du es dir runterladen und installieren. Ich persönlich werd's in der nächsten Zeit (hoffentlich dauert's nicht noch einen ganzen Monat) bei mir in der Firma einführen - als Linux-Server. Bislang hab' ich nämlich nur WinCVS installiert und benutze es als einziger mit der Option, das Repository im lokalen Dateisystem abzulegen. Aber als recht gute Lösung erscheint mir für Windows-Benutzer auch Tortoise CVS zu sein - das integriert CVS-Befehle in das Explorer-Menü, geradewegs so, wie sich auch WinZIP & Co. dort integriert. Könnte wirklich nett sein - ich hab's mangels echtem Server noch nicht selbst ausprobiert.
Welche Erfahrungen habt ihr mit cvs und könnt ihr mir Produkte empfehlen`?
Erfahrungen: Bis jetzt nur gute. Ich denke, es macht viele Aufgaben, die im täglichen Betrieb anfallen, viel einfacher. Alle Projekte, die ich lokal entwickle, lege ich nur noch in CVS an, weil es das Versions-Tracking wesentlich erleichtert - auch wenn meine Versionsbäume derzeit wirklich sehr linear sind. Aber die grundsätzlichen Möglichkeiten, die Entwicklung Schritt für Schritt zurückverfolgen zu können und sich auch einfach mal Zwischenversionen zurückzuholen, sind schon faszinierend. Ich bin gespannt, wenn ich CVS auf dem Server habe, wie sich der Workflow insbesondere auch mit Textdokumenten und Grafikdateien in Verbindung mit gemeinsamem Arbeiten realisiert. Ich habe unlängst schon wieder leichte Anfälle gekriegt, weil Updates eines Dokumentes nicht im Original gespeichert wurden, sondern als neue Datei (mit Datum im Dateinamen) auf dem Fileserver landeten - was man auch erstmal mitkriegen muß. Oder es wird ein grafischer Entwurf gemacht - und mit der Bitte nach Überarbeitungen zurückgegeben - und dann kommt beim zweiten Entwurf die Frage "Hast du den ersten Entwurf noch?" - nein, der ist in den zweiten Entwurf umgearbeitet worden und wurde nicht nochmal extra gespeichert...
Mit CVS muss man zwar immer noch den jeweiligen Stand auf den Server spielen - wenn man sich daran gewöhnt hat, wichtige Entwicklungsstände mal eben schnell zu committen (am besten mit einem sinnvollen Kommentar), dann ist das alles kein Problem mehr. Und Updates erreichen die Mitarbeiter auch fast automatisch.
Und als Bonus gibts auch ein Webinterface zu CVS. Ich kann mir gut vorstellen, dass es sich im Intranet recht gut einfügen lässt, oder zumindest Links von einer Intranetseite zuläßt, so dass eine Art "Dokumentencenter" entsteht, welches immer die neueste, aber gleichzeitig _alle_ Versionen aller Dokumente enthält.
Softwareempfehlung: Siehe oben. WinCVS verbraucht leider ziemlich viele Ressourcen, aber man benötigt es auch nur während des Zugriffs auf den Server (oder das lokale Repository). Wenn man sich eine Datei zum editieren geholt hat, kann man das Programm verlassen. TortoiseCVS habe ich noch nicht getestet. Linuxlösungen kenne ich gar nicht - außer dass es eine Kommandozeile gibt, mit denen man die ganzen Möglichkeiten der grafischen Tools ebenso erledigen kann.
- Sven Rautenberg