Hallo, Utz,
Dachte nur, dass es doch eine Möglichkeit geben muss, das festzulegen... dass der Befehl gar nicht mehr zum HTML 4.01-Standard gehört, macht mir jetzt mein Weltbild kaputt :-P ;-)
HTML-Dateien können ja nicht nur auf einem Browser angeschaut werden, sondern auch vorgelesen werden oder ausgedruckt...
...oder mit XML-Werkzeugen verwaltet, umgewandeln und geändert werdern.
für andere Ausgabemedien als den allseits bekannten Browser macht die Angabe von target keinen Sinn. Strict dient dazu, eine Datei so auszuzeichnen, dass sie vollkommen unabhängig vom Ausgabemedium funktioniert
Ich habe immer noch Seiten, welche Transitional nutzen (warum wohl... wegen Netscape 4 natürlich... leidiges Thema), aber dennoch funktionieren sie unabhängig von Ausgabemedien, denn eine nichtvisuelle Ausgabetechnik lässt diese Attribute einfach außer Acht.
Von vollster Zugänglichkeit kann man natürlich nicht reden, aber ein align-Attribut stellt keine Barriere dar.
Transitional steht für die nicht ganz so reine Lehre - für Leute, die eben auch Sachen festlegen wollen, die nur mit der reinen Lehre nicht machbar sind.
Strict heißt in erster Linie nichts anderes, als dass man HTML dazu benutzt, wozu es gedacht ist. Im Vordergrund steht die Überlegung, Stylesheets anstatt HTML-Formatierungen zu benutzen - das hat bis dahin nichts mit "reiner Lehre" zu tun, da man auf nichts verzichtet oder sich einschränkt, im Gegenteil, CSS vervielfältigt die Gestaltungsmöglichkeiten.
Es wäre aber falsch zu glauben, dass Dinge, die "nur" in Transitional stehen, nicht zum Standard gehören.
Wer sagt das? Die Browserhersteller, die willkürlich neue Präsentationselemente und -Attribute in ihre Browser implementieren? Jeder Netzautor definiert für sich alleine fest, was HTML ist und sein darf und was nicht? Nein, es ist ein Konsens, dass die Elemente und Attribute und die nachlässige Syntax *nicht* zu HTML als Hypertextauszeichnungssprache gehören, eine solche Sprache ist (wenn überhaupt) HTML 4.01 Strict und alles weitere ist entweder eine auf Hypertext aufsetzende Zusatztechnik, welche aber mit dem Ursprungssinn nicht vereinbar ist (Frames, mit target neue Fenster öffnen), oder ein Relikt aus der grauen Urzeit, der Zeit des Browserwars (font, bgcolor usw.). HTML Transitional ist alles, aber keine Hypertextauszeichnungssprache, auch wenn der Name es vorgibt.
Das alles ändert jedoch nichts daran, dass (X)HTML Transitional geschrieben wird und ein anscheinend Verlangen (von Seiten der Autoren) besteht. Aber zu behaupten, dass Transitional im Grunde auch HTML ist, nur nicht ganz die "reine Lehre" ist, finde ich unangebracht. ("Reine Lehre" ist hier m.E. völlig unangemessen, das impliziert dass das Verwenden der Transitional-DTD ein Akt ds Ungehorsams ist. :))
Und target ist noch nicht mal als deprecated ausgewiesen, also hätte ich da an Deiner Stelle keine Hemmungen, es zu verwenden.
target ist nicht als deprecated ausgewiesen, weil das W3C weiterhin an Frames, wie sie in HTML 4 in den Standard übernommen wurden, beibehalten möchte und diesen weiterentwickelt, siehe XFrames. Da müsste das ganze Framekonzept verleugnet werden, wenn target deprecated sein sollte. XHHTML 2 benennt m.E. bedauernswerterweise ausdrücklich, dass das target dazu genutzt werden kann, neue Fenster zu öffnen - völlig unabhängig davon, ob Frames benutzt werden: http://www.w3.org/TR/xhtml2/mod-target.html#s_targetmodule. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Grüße,
Mathias