Linux: Konzept der Druckerverwaltung
Kalle
- sonstiges
0 MichaelB0 Kalle0 MichaelB0 Henryk Plötz
Hi,
brauche mal einen kleinen Denkansatz. Folgendes verstehe ich nicht:
Die Fragen zuerst:
1. Warum kennt StarOffice nicht die Drucker aus YaST2 ?
2. Wie installiert man einen Drucker, den Linux nicht kennt ?
3. Gibt es Probleme, ein ZIP-Laufwerk und einen Drucker an /dev/lp0 zu haben ?
Unter Windows NT4.0 lief das alles zusammen.
Jetzt Details:
Im YaST2 kann man Drucker erkennen/einrichten. Er hat den Epson Stylus Color 740 hinter dem passiven ZIP erkannt und daraufhin folgende Drucker eingerichtet:
best Paralleler Drucker auf /dev/lp0
color Paralleler Drucker auf /dev/lp0
high Paralleler Drucker auf /dev/lp0
lp Paralleler Drucker auf /dev/lp0
photo Paralleler Drucker auf /dev/lp0
Habe schon gedruckt mit "lp"=schnell, aber nur schwarz und "high"=elend langsam, aber farbig.
Gestern habe ich an /dev/lp0 erfolgreich mein ZIP-Laufwerk gemountet UND versucht, den Farblaser Minolta magicolor 2200 DeskLaser anzumelden (d.h. statt des Epson hängt jetzt das passive ZIP und der Minolta an /dev/lp0).
Der Laser wird von YaST zwar TEXTMÄSSIG erkannt (wahrscheinlich sendet er seinen Namen), aber Linux hat ihn nicht in seiner Tabelle. Habe einiges aus der Tabelle ausprobiert (Postscript und so). Beim Testdruck empfängt Laser Daten, aber druckt nicht. Die DATA-Lampe erlischt wieder.
Heute versuche ich, aus StarOffice wie gehabt den Epson anzusprechen, aber StarOffice kennt nur einen Drucker namens "Generic Printer" und kann damit den Epson nicht erreichen. ZIP habe ich nicht gemounted !
Bin für jeden Tip dankbar. Gruß aus Worms, Kalle
Hallo,
aus dem Text konnte ich immerhin erraten das es sich um SuSE Linux handelt. Welche Version blieb mir aber dennoch verborgen.
brauche mal einen kleinen Denkansatz. Folgendes verstehe ich nicht:
Die Fragen zuerst:
- Warum kennt StarOffice nicht die Drucker aus YaST2 ?
Geht es um StarOffice6 oder StarOffice5.x?
Ich kenne nur die Installation von StarOffice 5.2
Siehe dazu auch die SuSE Supportdatenbank http://sdb.suse.de/en/sdb/html/ke_so-print.html
- Wie installiert man einen Drucker, den Linux nicht kennt ?
Auch hier kann ich wiederum auf die hervorragende SuSE Supportdatenbank verweisen.
http://sdb.suse.de/en/sdb/html/jsmeix_print-einrichten-81.html
- Gibt es Probleme, ein ZIP-Laufwerk und einen Drucker an /dev/lp0 zu haben ?
Im Prinzip nein. Näheres dazu im ZIP-HOWTO (was sich sowohl im Internet findet als auch in Deiner Linux-Distribution).
Und natürlich wiedermal die Supportdb: http://sdb.suse.de/en/sdb/html/mantel_1.html
Bin für jeden Tip dankbar. Gruß aus Worms, Kalle
Warum bedienst Du Dich dann nicht zunächsteinmal der elementaren Informationsquellen wie Handbuch, Support-Datenbank, HOWTO's ?
Gerade zum Thema Linux findet sich eigentlich fast immer irgendwie eine Lösung nach kurzer Recherche im Internet (und wenn da nur steht das es nicht geht).
Gruss
MichaelB
Erstmal danke für die Links.
Warum bedienst Du Dich dann nicht zunächsteinmal der elementaren Informationsquellen wie Handbuch, Support-Datenbank, HOWTO's ?
Gerade zum Thema Linux findet sich eigentlich fast immer irgendwie eine Lösung nach kurzer Recherche im Internet (und wenn da nur steht das es nicht geht).
Weil die Kombination der Probleme nicht angesprochen wird. Beispiel: Das Kommando
lpr test.html
sendet an printer1@localhost mit der Fehlermeldung "spool queue ... does not exist ...".
Logisch, habe ich ja zuvor mit YaST gelöscht. Kriegt eine andere Anwendung (hier xterm) das nicht mit oder wie ? Muß ich nach jeder Änderung wieder neu starten ?
Das sind die Fragen, also dieses Feeling, was die schriftlichen Unterlagen nicht vermitteln. Wenn man die Anfänger-Hürde überwunden hat und DIE RICHTIGEN FRAGEN stellen kann, sind Nachschlagewerke o.k. Oder hast du englisch gelernt durch Blättern im Wörterbuch ???
Gruss, Kalle
Hallo,
Erstmal danke für die Links.
kein Problem.
Warum bedienst Du Dich dann nicht zunächsteinmal der elementaren Informationsquellen wie Handbuch, Support-Datenbank, HOWTO's ?
Gerade zum Thema Linux findet sich eigentlich fast immer irgendwie eine Lösung nach kurzer Recherche im Internet (und wenn da nur steht das es nicht geht).
Weil die Kombination der Probleme nicht angesprochen wird. Beispiel: Das Kommando
lpr test.html
sendet an printer1@localhost mit der Fehlermeldung "spool queue ... does not exist ...".
Logisch, habe ich ja zuvor mit YaST gelöscht. Kriegt eine andere Anwendung (hier xterm) das nicht mit oder wie ? Muß ich nach jeder Änderung wieder neu starten ?
Ich weiß nicht was YaST da macht. Aber wenn was an der Konfiguration geändert wird, muss zumindest der Druckerdaemon (ein ständig laufender Prozess der das drucken managed) mitgeteilt bekommen, dass er die Konfiguration neu einlesen soll (im einfachsten Fall durch beenden und starten).
Das sind die Fragen, also dieses Feeling, was die schriftlichen Unterlagen nicht vermitteln. Wenn man die Anfänger-Hürde überwunden hat und DIE RICHTIGEN FRAGEN stellen kann, sind Nachschlagewerke o.k. Oder hast du englisch gelernt durch Blättern im Wörterbuch ???
Wörterbücher sind ja auch nicht die einzigen schriftlichen Unterlagen die man dazu nehmen kann. Dafür würde man ein entsprechendes Lehrbuch nehmen. Analog zu Linux gesehen würde ich auch nicht damit anfangen stumpf alle MAN-Pages durchzulesen. Aber Handbücher wie das von SuSE bieten eigentlich einen guten Einstieg.
Fakt ist man kann nicht erwarten das man ein Betriebssystem wie Linux bis in alle Details bedienen kann, wenn man nicht einmal die Grundkonzepte verstanden hat.
Auf Dein Beispiel übertragen heißt das das Du fragst wie man ein bestimmten Satz ins englische übersetzt ohne Dich vorher mit Satzbau und dergleichen beschäftigt zu haben.
Normalerweise nimmt man Dir (durch YaST oder was auch immer) sowas wie "Drucker einrichten" schon weitestgehend ab. Aber wenn es dann doch nicht funktioniert, dann macht es sich ganz gut sich damit tiefer zu beschäftigen. Gilt nicht nur für Linux.
Und das wird hier gern gesehen. Wenn Du Support in dem Sinne von "Mein Drucker druckt nicht und nu macht mal was" brauchst, dann bist Du bei kommerziellen Supportsystem und Hotlines sicherlich gern willkommen.
Gruss
MichaelB
Moin,
Logisch, habe ich ja zuvor mit YaST gelöscht. Kriegt eine andere Anwendung (hier xterm) das nicht mit oder wie ?
Nein, da ist das Prinzip ganz anders: Die Anwendung muss nichts mitkriegen. Bei Linux gibt es ausserdem nicht _das_ Konzept, es gibt mehrere. In der Regel bekommst du einen Druckserver installiert, der mehrere Druckerwarteschlangen und die entsprechenden Filter verwalten kann. In der (prähistorischen) Vergangenheit war der nur für einfache Textdrucker zuständig (daher der Name Line Printer Daemon: lpd) später hat sich dann PostScript durchgesetzt. Da du mit sehr geringer Wahrscheintlichkeit einen PostScript-Drucker hast, gibt es einen Filter dazwischen, der aus den PostScript-Eingabedaten Rasterdaten für deinen Drucker macht, in der Regel wird das Ghostscript sein. In neuerer Zeit kamen dann noch mehr Filter dazu, die direkt diverse andere Formate (hauptsächlich Grafikdateien) entgegennehmen können. (Wenn du ein ganz neues System hast, dann wird wohl CUPS eingerichtet sein. Das ist noch mal etwas anders, hält aber Kompatibilitätsteile bereit. Die Konfiguration läuft da über ein Webinterface und ist relativ einfach.)
Also: lpd kriegt die Druckdaten, schleust sie durch diverse Filter (u.a. meist ghostscript) und sendet sie an den Drucker. Jetzt wird's interessant: Damit lpd die Daten zwischenspeichern kann, hat er Warteschlangen. Mit jeder Warteschlange ist ein Name, ein Kommando das eine Reihe von Filtern aufruft und ein Ausgabegerät verbunden. Das Kommando legt zum Beispiel fest, dass Ghostscript mit bestimmten Parametern aufgerufen werden soll, und hierüber wird dann eventuell auch die Druckqualität bestimmt. SuSE war (zumindest in der Vergangenheit) ausserdem so freundlich dir einen automatischen Filter einzurichten, der das Eingabeformat erkennt und geeignete Konvertierungen vornimmt, du musst dir darüber also keine Gedanken machen.
Was bedeutet das: Du musst jedem Programm wenn es drucken will mitteilen, welche Warteschlange (Queue) es benutzen soll, damit es seine Daten an die richtige Stelle sendet. Wenn du das nicht angibst, ist IIRC soetwas wie "lp" die Standardeinstellung (eine Warteschlange kann übrigens mehrere Namen haben, schau einfach mal in die /etc/printcap). Von der Kommandozeile druckst du mit dem Kommando lpr dateiname und kannst dort auch noch optional -Pwarteschlangenname angeben, um eine Warteschlange auszuwählen.
Anwendungen unterstützen in der Regel nur die Ausgabe von PostScript-Daten entweder in eine Datei (die du dann per Kommandozeile drucken kannst) oder direkt an eine Warteschlange bzw. Kommando. Das ist das, was du in Star Office beobachtet haben wirst: SO braucht deinen Drucker nicht zu kennen, es muss nur PostScript-Daten ausgeben, die dann vom lpd schon zurechtgewurschtelt werden; siehe auch http://sdb.suse.de/de/sdb/html/ke_so-print.html. (Einige Programme wie GIMP können den Drucker zusätzlich auch direkt ansprechen.)
Muß ich nach jeder Änderung wieder neu starten ?
Nein. Grundsätzlich gibt es so gut wie keine Einstellungsänderung unter Linux die einen Neustart des gesamten Systems erzwingt. Natürlich mit Ausnahme von neukompilierten Kerneln (das kann man im Prinzip auch ohne Neustart machen, aber das ist eher kompliziert ;) und einigen Hardwarekonfigurationen die einen Hardwarereset erfordern (ISA-PNP etwa). Du musst nur das Teilsystem neu starten (bzw. es anweisen seine Konfigurationsdateien neu zu lesen), an dessen Konfiguration du etwas geändert hast. Für den Druckserver wäre das lpd, unter SuSE kannst du den mit dem Kommando rclpd reload (als root ausführen!) anweisen, seine Konfiguration neu zu lesen.
Oder hast du englisch gelernt durch Blättern im Wörterbuch ???
Nein, aber man lernt faszinierende Wörter dabei kennen.
--
Henryk Plötz
Grüße von der Ostsee
*** Windows hat festgestellt, dass der Mauszeiger bewegt wurde. Sie
*** müssen Windows neu starten, um die Änderung wirksam werden zu lassen.