Orlando: + (SPRACHE) sowie deren Kennzeichnung (2b)

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Wenn du die Bayern mit berücksichtigst, muss ich dir hier widersprechen, denn deren Dialekt gehört zur selben Sprachfamilie wie der der Österreicher, die Alemannen aus Vorarlberg ausgenommen.

Müsste also die Schriftsprache von einem in Bayern lebenden und einen dortigen Dialekt sprechende Menschen mit de-AT ausgezeichnet werden...?

Nein, aber "de-BAI" wäre ein guter Kompromiss, eventuell "de-BAI-AT-VIE-15" ;)

Siehe oben, die Kategorisierung de-(AT|DE|CH) ist bei näherer Betrachtung unsinnig. Eine allgemeingültige Definition gibt es wohl nicht.

Wir werden uns diesbezüglich nicht so recht einig...

[...] eine Kennzeichung "für alle deutsch sprechenden Netzbürger" [...]

Das hielte ich für genauso falsch, wie "en-US" und "en-GB" zusammenzuwerfen. [...]

Ja, aber für Webseiten erscheit es mir sinnvoll, auf die Benutzung aufmerksam zu machen, sofern es nötig ist, diese aber nicht zu verabsolutieren und sich das eigene Sprachverhalten vor Augen zu führen und vor allem darüber zu reflektieren, in wieweit das Verständnis eingeschränkt wird.

Das Verständnis wird wohl nicht eingeschränkt, wenn ich von Zeit zu Zeit die "falsche" Zeitart wähle, die viel mehr meinem Sprachempfinden entspricht.

Es ist hingegen nicht klug, dass man bewusst Abweichungen von der allgemein verständlichen konventionellen Sprache wählt, diese dann mit de-AT auszeichnet und nun denkt, dass die Probleme durch die Auszeichnung weniger werden.

Du scheinst mich bisher valsch ferstanden zu haben ;) also bringe ich es auf den Punkt: Ein Text, der in korrektem Schriftdeutsch verfasst wurde, kann in Österreich anders aussehen als in Deutschland, es muss dabei keineswegs auf Dialekt/Mundart zurückgegriffen werden.

Nicht umsonst ist die Sprache ein Kriterium der Benutzbarkeit und Zugänglichkeit einer Webseite, vergleiche auch die WCAG ("Verwenden Sie für den Inhalt einer Site die klarste und einfachste Sprache, die angemessen ist" [...]

Könnten nicht eventuell viel mehr Leute diesem Thread folgen, verwendeten wir keine dreifach verschachtelten Sätze, die desweiteren auf der Kenntnis der vermeintlich korrekten Sprachdefinition von Dokumenten beruhen? Man kann sich eben nicht ausschließlich "nach unten" orientieren, vieles ist mit einfachen Worten gar nicht zu erklären. Es besteht sogar die Gefahr, dass Leser meinen, man hielte sie für einen Trottel... ;) Insofern halte ich die Zugänglichkeitsrichtlinien für etwas weltfremd. Du selbst übersetzt surfen mit "wellenreiten" - glaubst du, jemand mit weniger ausgeprägtem Intellekt kann dir da folgen?

Im Grunde genommen finde ich es kontraproduktiv, im WWW Dokumente in einem bestimmten Sprachdialekt zu veröffentlichen.

Kommt ganz darauf an, an wen du dich wendest.

ACK. Aber ich persönlich hatte noch nie das Bedürfnis, im Web Informationen für eine derartig klar umzeichnete Zielgruppe zu veröffentlichen.

Das habe ich ja nicht gemacht...

Selbst dein Linkverzeichnis österreichischer Webseiten ist für mich ebenso interessant wie für jeden deutsch sprechenden Menschen, vielleicht sogar auch für unkundige der deutschen Sprache. [...]

Nur hat ein Linkverzeichnis gemeinhin keine großartigen Essays zu bieten, dieses Beispiel ist also für unsere Diskussion nicht so recht geeignet.

WWW ist immer weltweit, und ich möchte wenn überhaupt nur indirekt Menschen ausschließen, aber dies durch eine "Sprachenuntergattung" zu tun, ist für ich genauso verwerflich als wenn ich proprietäre Hypertextsprachenbestandteile verwende, womit ich erneut eine Selektion vornehme.

Jetzt fährst du schweres Geschütz auf - also nochmal: Mir geht es lediglich um die Unterschiede in der Schriftsprache, die du nicht so einfach unterschlagen kannst. So nicht, junger Mann!!1 ;)

Dies mag bei literarischen Texte oder solchen, die man bewusst in der regionalen Mundart verfasst, sinnvoll sein, aber bei nüchternen, sachlichen und an alle Menschen mit Kenntnis der deutschen Sprache im Allgemeinen gerichteten Texen sollte man zumindest so schreiben, dass der Dialekt das Verständnis nicht untergräbt.

<rapunzel>Aber das habe ich ja nie vorgehabt...</rapunzel> Akzeptiere doch bitte, dass es auch im Schriftdeutsch Unterschiede gibt.

Ich beziehe mich ja auch nur auf die kleinen, aber feinen Unterschiede.

...deren Auszeichnung imho nur eine lokalpatriotische Gründe haben kann, ;) für den Kontext HTML/WWW aber nachrangig ist.

Du glaubst also, mich "erwischt" zu haben? Ich sehe das viel pragmatischer: ich schreibe österreichisches Deutsch und kennzeichne es auch als solches, da ist keine Zauberei im Spiel ;)

LG oder besser noch "Servas"

Scheißen wir doch einfach auf Formalismen. ;))

Ach deswegen hast du mich in diesem Zweig kein zweites Mal gegrüßt :))

Wobei "Servus" (oder anscheinend in Lautschrift "Servas") wohl noch das authentischte wäre.

Aber ist es auch verständlich? "Servus" kann sowohl Begrüßung als auch Verabschiedung sein...

Aber ehrlich, "guten Tag" und so ein Quark kann man sich schenken, man wird aber schon gleich schief angeschaut, wenn man Fremde informal mit "Hallo" o.ä. begrüßt, und wenn man in manchen Regionen nicht den Lieben Gott[tm] auch noch grüßt, wird man als Landesverräter gebrandmarkt, wie ein Bundeskanzler, der kein Eid auf die Bibel schwört.

Jetzt hast du dich endgültig als Nicht-Angehöriger der bairischen Sprachfamilie geoutet ;)

Baba,  ([ugs.] für "Tschüß", das es in de-AT nicht gibt...)
 Roland