Stefan Muenz: <--- Was ist das denn nun?

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Hallo Armin,

Ein Nachdenken darueber was es wirklich fuer Barrieren gibt und ob und wie diese addressiert werden koennen oder sollten? Laesst sich Barrierefreiheit auf Markup, Markupverwandtes und Technologien reduzieren oder gehoert mehr dazu? Geht Barrierefreiheit ueberhaupt, wenn man nicht alles auf den kleinsten gemeinsamen Nenner reduziert?

Ich finde, man sollte ruhig weg von der rein technischen Diskussion, hin zu einer Begriffsphaenomenologie. So sehe ich z.B. einen Spannungszusammenhang zwischen "Barrierefreiheit" und "Zumutbarkeit". Man kann Busse so bauen, dass sie eine ausfahrbare Rampe haben, ueber die Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe in den Bus gelangen koennen. Zumutbar ist dabei allerdings, dass es sich um eine abschuessige Rampe entlang der Einstiegstreppe handelt, d.h. der Rollstuhlfahrer wird viel elektrische oder koerperliche Kraft benoetigen, um in den Bus zu gelangen. Und wenn jemand Probleme mit Webseiten hat, die mit CSS auf 11 Pixel Groesse Standardschrift festzementiert sind, dann besteht die Aufhebung der Barrieren, aber zugleich die Zumutung derzeit darin, sich einen anderen Browser als den meist verbreiteten Internet Explorer zu besorgen, naemlich einen, der echtes Zoomen zumindest von Text erlaubt (Gecko, Opera usw.), oder ein zoom-faehiges Betriebssystem.

Was ich damit sagen will ist: ein "Entgegenkommen" ist beiderseitig notwendig, sowohl von Seiten der Anbieter (egal ob Web-Anbieter, staedtischer Verkehrsbetrieb oder sonstwas), als auch von Seiten Betroffener. Wer etwas fuer die Allgemeinheit anbietet, muss sich mit dem Fakt auseinander setzen, dass nicht alle Leute die gleichen Zugangsvoraussetzungen haben, schon allein aufgrund ihrer koerperlichen Konstitution nicht, aber auch was finanzielle Mittel oder Zeit betrifft. Andererseits aber: wer an einer koerperlichen Behinderung leidet, kann auch nicht erwarten, dass die Welt in jedem Fall auf seine speziellen Beduerfnisse zugeschnitten sein kann, sondern dass der "Zuschnitt" sich in der Regel an der Konstitution der breiten Mehrheit orientiert.

Mir waere es lieb, wenn "Barrierefreiheit" mal aus dem Kontext des moralischen Zeigefingers herausgenommen wird und stattdessen mehr ueber dieses "gegenseitige Entgegenkommen" geredet wird.

viele Gruesse
  Stefan Muenz

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<--- Was ist das denn nun?

Armin G.
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      Barriere, elitaer, cool oder ueberfluessig ;-)

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