Michael Jendryschik: Was macht der Validator?

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Hallo Jasmin!

Ich beschäftige mich seit kurzer Zeit mit html und höre
hier immer wieder von dem validator, was macht der eigentlich?

Ein Validator validiert gegen den formellen Part von allem, was in der Dokument Typ Deklaration einer Dokument-Instanz maschinenlesbar steht. Umgangssprachlich und auf (X)HTML bezogen, heißt das: Er überprüft, ob ein Dokument den gegebenen syntaktischen Konventionen entspricht. Dabei prüft er die Dokumente streng nach der im DOCTYPE angegebenen Version und deren Spezifikation. Fehler wie das Verwenden von nicht spezifizierten Elemente und Attributen oder (bei XHTML) aus mangelnder Wohlgeformtheit resultierende Probleme werden erkannt und angezeigt, so dass ein Autor diese Fehler korrigieren kann.
Ein vollständig validiertes, das heißt fehlerbereinigtes und korrekt geschriebenes (X)HTML-Dokument, verdient das Attribut "valide".

BTW: Natürlich kann man "validieren" auch über das maschinell mögliche hinaus als eine Auseinandersetzung des Autors mit einem gegebenen Text innerhalb mehr oder weniger präzise formulierter syntaktischer, semantischer und auch sigmatischer und pragmatischer Grenzen verstehen. Aber das kann ein Validator allein nicht mehr erfüllen.

OK, die Seiten sind dann richtig nach den Regeln, aber was
bedeutet das in Wirklichkeit? Oder was hat das für Auswirkungen
wenn die Seite nicht richtig ist?

Beim Schreiben eines Dokumentes schleichen sich sehr leicht kleinere oder größere Fehler ein. Zwei Arten von Fehlern sind dabei zu unterscheiden:

* Fehler in Syntax und Semantik
  Mir passiert es auch heute noch oft, dass ich zum Beispiel bei Absätzen
  das abschließende '</p>' vergesse oder statt dessen '<p>' schreibe. Oder aber
  es fehlt das schließende Anführungszeichen eines Attributwertes. Derartige
  Fehler fallen bei als "text/html" ausgelieferten Dokumenten oft nicht weiter
  auf, zumindest nicht auf den ersten Blick, es sei denn natürlich, man bemerkt
  fehlende Inhalte in der Darstellung. Dennoch bringen sie eine Reihe von
  Problemen mit sich:

- Sind Seiten fehlerhaft geschrieben, muss der Browser die falschen Stellen
    interpretieren und deren Bedeutung im Kontext erraten. Das bläht die Anwendungen
    auf und macht sie langsam.
  - Ein solches Verhalten ist nicht genormt. Wer syntaktisch falsches (X)HTML
    verwendet, kann sich nicht darauf verlassen, dass aktuelle und zukünftige
    Browser die Dokumente richtig verarbeiten können.
  - Einige Browser teilen das dem Benutzer mit, dass die Seite fehlerhaft ist,
    woraufhin eine Seite und somit deren Autor ein schlechtes Image bekommen.

Bei als XHTML ausgelieferten Dokumenten werden Verstöße gegen die Wohlgeformtheit
  sofort angezeigt. Das macht auf einen potentiellen Kunden natürlich auch einen
  denkbar schlechten Eindruck.

* Das Verwenden proprietärer Erweiterungen
  Als "proprietär" bezeichnet man Elemente und Attribute, die in keiner HTML-
  oder XHTML-Spezifikation enthalten, also nicht genormt sind. Dabei handelt es
  sich um Erweiterungen einzelner Browserhersteller, die oft auch nur in Browsern
  dieser Hersteller interpretiert werden. Von dem Gebrauch solcher Erweiterungen
  ist abzuraten, da sehr wahrscheinlich ist, dass sie in späteren Generationen des
  Browsers, in anderen Browsern oder auf anderen Plattformen nicht oder zumindest
  nicht wie gewünscht dargestellt werden.

Entspricht ein Dokument allen syntaktischen und semantischen Anforderungen, gilt es als wohlgeformt. Beachte: Das Konzept der Wohlgeformtheit gibt es nur bei XHTML, nicht bei HTML. Wurden zusätzlich nur die Elemente, Attribute und Attributwerte verwendet, die in der entsprechenden HTML- oder XHTML-Version erlaubt sind, gilt das Dokument als valide.

Des weiteren empfehle ich dir die Lektüre von http://www.mywebresource.de/html/guides/validhtml.html.

Weil, die Seiten sehen in
Netscape und Explorer trotzdem nicht gleich aus.

Dann hast du Glück gehabt.

Gruß,

MI

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: Michael Jendryschik : michael@jendryschik.de  :  http://jendryschik.de/ :
: Einführung in XHTML, CSS und Webdesign  :  http://jendryschik.de/wsdev/ :
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