Einbecker: Red Hat und Userverwaltung über ssh

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Moin!

Um mal etwas praxis in die Sache zu bringen...

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Theoretisch hab eich es denke ich verstanden, nur praktisch nicht wirklich. Wie nutze ich das jetzt? Welche Voraussetzung muß das x-Programm erfüllen? Geht das mit jedem?

Ich hab's noch nie praktisch gemacht, aber ich krame mal mein Wissen zusammen:

Erstens: Auf dem System, an dem du arbeitest, muß X-Window laufen. Und zwar der Teil, der die Bildschirmausgabe realisiert. Frag mich nicht, was da unter Windows so zur Verfügung steht. Ich vermute, es gibt nur Payware - jedenfalls war das vor ein paar Jahren noch so.

Die Cygwin-Umgebung gibt es auch inklusive XFree - Google ist Euer Freund. Das ganze ist Open Source und voellig kostenfrei.

Zweitens: Wenn du dir den Dialog für SSH-Tunnel in Putty mal ansiehst, dann kannst du dort die X display location einstellen. Default ist "localhost:0". Klingt logisch: Das X auf Windows stellt ein Display zur Verfügung, welches auf Zeichenbefehle wartet. Putty kann zu diesem Display connecten und dann die Zeichenbefehle vom Server durchreichen. "localhost" dürfte damit klar sein, und die Null bezeichnet das erste Display - man kann mehrere haben, wobei damit wohl nicht zwingend Bildschirme gemeint sind, sondern möglicherweise auch virtuelle Desktops (?) - ich hab' keine Ahnung.

Nein, die Nummer steht iirc fuer die laufenden XServer - man kann ja beispielsweise unter einem Unix fuer unterschiedliche Benutzer jeweils eigene XServer am laufen haben. Unter Windows wird dies jedoch selten praktiziert, da dessen Multi-User-Funktionen sagen wir mal duerftig sind.

Was muß ich z.B. im Putty einstellen? Ich habe zwar schon einen SSH-Tunnel zum Server hergestellt um auf eine bestimmte Server-Software zuzugreifen, nämlich mysql, aber IMHO ging das über TCP/IP, halt über localhost, so eine Schnittstelle hat sicher nicht jedes Programm.

Du gehst immer noch von etwas falschen vorraussetzungen aus: Ja, SSH geht ueber TCP/IP, aber der Rest ist so, als ob Du lokal vor dem Rechner sitzen wuerdest. Die Programme, die Du auf dem Rechner ausfuehrst, wissen nicht, dass das ganze dann durch SSH geht usw - der einzige Unterschied ist die DISPLAY-variable, die halt auf deinem lokalen Rechner liegt. Jedes Komandozeilen-Programm kann ueber ssh ausgefuehrt werden, und jedes X-Programm kann durch ssh getunnelt werden, wenn lokal ein XServer vorhanden ist.

Ich mache das beispielsweise, um meine Mails auch bequem auf dem Notebook mit WLAN zu betrachten (KMail) - ich habe zur Zeit leider keinen Provider, der IMAP unterstuetzt.

Viele Gruesse,

Einbecker

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... auch wenn ich eigentlich ja Dresdener bin...