Thomas Schmieder: Red Hat und Userverwaltung über ssh

Hallo, noch eine Frage:

wie kann ich bei RedHat Linux die Userverwaltung über ssh vornehmen? Gibt es da ein Tool ähnlich dem yast bei SuSE? Es darf auch gerne funktionieren. Yasr tuts ja über ssh nicht.

Liebe Grüße aus http://www.braunschweig.de

Tom

--
Intelligenz ist die Fähigkeit, aus Fehlern Anderer zu lernen und Mut die, eigene zu machen.
  1. Hi Tom,

    wie kann ich bei RedHat Linux die Userverwaltung über ssh vornehmen? Gibt es da ein Tool ähnlich dem yast bei SuSE? Es darf auch gerne funktionieren. Yasr tuts ja über ssh nicht.

    Vielleicht hilft dir ja: http://www.redhat.com/training/rhce/courses/rh133_content.html
    Tools benötigst du keine, denn SSH kann ja prinzipeill alles, was du am Rechner an sich auch kannst, sofern du eine Shell vorfindest. Die sich hinter dem Link versteckenden "Trainingseinheiten" sind allesamt in der Shell gemacht, sollten also auch über SSH funktionieren.

    Ich habe das grade mal ausprobiert und kann (auf meinem Debian-System) mit SSH alles, was ich auch in einer Shell kann.

    Fabian

    1. Hi nochmal,

      http://www.redhat.com/training/rhce/courses/rh133_content.html

      War nicht ganz der richtige Link, http://www.redhat.com/docs/manuals/linux/RHL-7-Manual/getting-started-guide/ch-linuxconf.html  oder auch http://www.solucorp.qc.ca/linuxconf/ hilft vielleicht doch besser, ich weiß allerdings nicht, ob linuxconf auf der Console läuft.

      Fabian

      1. Hallo Fabian,

        War nicht ganz der richtige Link,

        IHMO sind diese passender:

        http://www.redhat.com/docs/manuals/linux/RHL-7-Manual/ref-guide/s1-sysadmin-usr-grps.html
        http://man.he.net/?topic=useradd&section=all

        Christian

        --
        Ich bitte darum, dass ein Themenbereich (BARRIEREFREIHEIT) eingerichtet wird.
        1. Hi Christian,

          danke erstmal. Wird mich noch ein paar Nerven kosten, diese Fernadministration. Allerdings machen wir hier im Hause mit den Servern ja auch fast alles über ssh. Nur yast ging eben nie...

          Liebe Grüße aus http://www.braunschweig.de

          Tom

          --
          Intelligenz ist die Fähigkeit, aus Fehlern Anderer zu lernen und Mut die, eigene zu machen.
  2. use Mosche;

    wie kann ich bei RedHat Linux die Userverwaltung über ssh vornehmen? Gibt es da ein Tool ähnlich dem yast bei SuSE? Es darf auch gerne funktionieren. Yasr tuts ja über ssh nicht.

    Warum? Startest du SSH ohne die Option `-X'? Damit kannst du dann jedes X-Programm über SSH starten. Vielleicht hilft dir aber auch 'man useradd', 'man userdel', ...

    use Tschoe qw(Matti);

    --
      Anyone who quotes me in their sig is an idiot. -- Rusty Russell.
    1. Hi!

      Warum? Startest du SSH ohne die Option `-X'? Damit kannst du dann jedes X-Programm über SSH starten.

      Hm? Wie soll das gehen? Wenn ich von einem entfernten Rechner über SSH eine Verbindung herstelle, wie soll dann ein GUI-Programm funktionieren? Angenommen ich stelle die Verbinfung von einem Windows-Rechner her - da _kann_ ja kein Linux-programm drauf laufen, man kann ja nicht die "GUI" an sich über SSH laufen lassen. ich hab eimmer nur die Kommandozeile zur Verfügung.
      Und angenommen ich verwende Linux, auch da, wie soll das funktionieren? Kann ich auf meinemn lokalen Rechner ein X-programm starten, welches aber über SSH - wie auch immer - die Aktionen die es normalerweise im lokalen Dateisystem etc. ausführt, dies im entfernten system macht?

      Viele Grüße
      Andreas

      1. Hallo Andreas,

        Hm? Wie soll das gehen?

        Ultrakurze Erklärung von X-Windows:
        Beim X Windows System unterscheidet man zwischen Client und Server. Client
        ist hier die Anwendung, die ihre Ausgaben grafisch zu Verfügung stellen
        will; der Server stellt das dann grafisch dar. Heutzutage läuft das alles
        auf einem Rechner; es besteht aber kein Grund dafür. Client und Server
        können auch gut über Netzwerke kommunizieren. Sprich: Auf dem Rechner vor
        Dir läuft dann ein X-Server, der Angaben von einem X-Client irgendwo in
        Hintertupfingen entgegennimmt.

        Sehr nett, wenn man zum Arbeiten vor einen kastrierten Rechner gesetzt wird
        aber eigentlich nur Tetris spielen will und zufälligerweise auch einen
        Zugang zu einen Rechner hat, der läuft, am Netzwerk hängt und Tetris
        installiert hat. ;-)

        Das ganze stammt aus der Frühzeit der Rechner STOPP Zentraler Server STOPP
        Dumme Terminals STOPP Rechenzeit STOPP (ich wollte ultrakurz bleiben)

        ;-)

        • Tim
        --
        Zwei Kampagnen:
        (a) Bier schmeckt!
        (b) Ich bin für die Einrichtung eines Themenbereiches (BARRIEREFREIHEIT)
        1. Hi Tim!

          Danke für die Erklärung! Aber was heißt das dann praktisch? Sagen wir mal ich wolle Yast von einem Windows-Rechner aus remote auf einem Linux-Rechner ausführen. Ich habe putty installiert uns kann eine SSH-Verbindung zum installierten SSH-Server herstellen. Ich kann dann doch nicht auf dem Windows-Rechner die grafische Ausgabe von Yast bekommen, oder?  Oder was meint Ihr hier?

          2. Situation, ich habe an Stelle des Windows-Rechners ebenfalls einen Linux-Rechner - habe ich dann andere Möglichkeiten romote programme auszuführen?

          Wonach muß ich hier suchen damit ich ein paar Infos finde?

          Grüße
          Andreas

          1. Hallo Andreas,

            Ich kann dann doch nicht auf dem Windows-Rechner die grafische Ausgabe von
            Yast bekommen, oder?

            Wenn Du unter dem Windows ein X-Server-Programm laufen läßt, sollte das gehen.
            Aber in der Praxis gibt es da höchstwahrscheinlich Problemchen. Unix und
            Windows beißen sich doch etwas. :-)
            Cygwin hat eine Implementierung:

            http://www.cygwin.com/xfree/

            1. Situation, ich habe an Stelle des Windows-Rechners ebenfalls einen
              Linux-Rechner - habe ich dann andere Möglichkeiten romote programme
              auszuführen?

            Übers X-Protokoll geht es natürlich. Aber was meinst Du mit "andere Möglichkeiten"? Noch was anderes? Irgendwelche Terminalserver oder so?

            Wonach muß ich hier suchen damit ich ein paar Infos finde?

            "X Windows System" bzw. "XFree86", der freien Implementierung derselben.
            Da findest Du auch bestimmt kompetentere Informationen als mich. :-)

            • Tim
            --
            Zwei Kampagnen:
            (a) Bier schmeckt!
            (b) Ich bin für die Einrichtung eines Themenbereiches (BARRIEREFREIHEIT)
          2. Hallo,

            Danke für die Erklärung! Aber was heißt das dann praktisch? Sagen wir mal ich wolle Yast von einem Windows-Rechner aus remote auf einem Linux-Rechner ausführen. Ich habe putty installiert uns kann eine SSH-Verbindung zum installierten SSH-Server herstellen. Ich kann dann doch nicht auf dem Windows-Rechner die grafische Ausgabe von Yast bekommen, oder?  Oder was meint Ihr hier?

            Yast ist _nicht_ notwendigerweise eine X-Window-Anwendung. Yast1 ist das ohnehin nicht. Aber auch Yast2 läuft durchaus noch im Textmodus :-)).
            http://sdb.suse.de/de/sdb/html/yast2_ncurses.html

            1. Situation, ich habe an Stelle des Windows-Rechners ebenfalls einen Linux-Rechner - habe ich dann andere Möglichkeiten romote programme auszuführen?

            Du öffnest Dir eine Textkonsole und logst Dich per SSH auf dem remote-Linux-System ein. X-Remote hab ich nie probiert/gebraucht. Mir reichen die Befehlszeile und der Midnight Commander.

            viele Grüße

            Axel

          3. use Mosche;

            Sagen wir mal ich wolle Yast von einem Windows-Rechner aus remote auf einem Linux-Rechner ausführen. Ich habe putty installiert uns kann eine SSH-Verbindung zum installierten SSH-Server herstellen. Ich kann dann doch nicht auf dem Windows-Rechner die grafische Ausgabe von Yast bekommen, oder?  Oder was meint Ihr hier?

            Die Lösung hier hat Tim die bereits verraten: du brauchst einen XServer für Windows, zB durch Cygwin.

            1. Situation, ich habe an Stelle des Windows-Rechners ebenfalls einen Linux-Rechner - habe ich dann andere Möglichkeiten romote programme auszuführen?

            Du kannst das ganze auch manuell machen, dann ist die X-Übertragung nicht verschlüsselt:

            xhost +' auf dem Rechner, der die Übertragung empfangen soll, export DISPLAY=192.168.2.34:0.0' (oder so ähnlich, IP ändern) auf dem "Server" (auf dem das graphische Programm gestartet werden soll). Das ganze kann aber sehr langsam werden, wenn die Netzwerkanbindung langsam ist.

            Das ganze wird automatisch gemacht, wenn du ssh mit der Option `-X' startest. Probier es zum starten mal von einem Linux-Client aus aus.

            use Tschoe qw(Matti);

            --
              Anyone who quotes me in their sig is an idiot. -- Rusty Russell.
            1. Moin,

              `xhost +' auf dem Rechner, der die Übertragung empfangen soll

              Liebe Kinder: Bitte zu Hause nicht nachmachen, das ist eine ganz schlechte Idee! Dann kann sich nämlich jeder der eine Verbindung zu dem Rechner aufbauen kann, mit dem X-Server verbinden und dort beliebigen Schabernack treiben. Zum Beispiel ist es dann trivial alle Tastendrücke und damit auch die meisten Passwörter mitzuschreiben.

              Lieber richtig machen, dazu gibt es ein Mini-Howto: http://www.tldp.org/HOWTO/mini/Remote-X-Apps.html.

              --
              Henryk Plötz
              Grüße aus Berlin
              1. use Mosche;

                `xhost +' auf dem Rechner, der die Übertragung empfangen soll

                Liebe Kinder: Bitte zu Hause nicht nachmachen, das ist eine ganz schlechte Idee! Dann kann sich nämlich jeder der eine Verbindung zu dem Rechner aufbauen kann, mit dem X-Server verbinden und dort beliebigen Schabernack treiben. Zum Beispiel ist es dann trivial alle Tastendrücke und damit auch die meisten Passwörter mitzuschreiben.

                :-) Tja, in meinem lokalem Netz, in dem ich entsprechende Anfragen _von aussen_ einfach nicht zugelassen haben, spielen derartige Sicherheitslücken (für mich) keine große Rolle.

                Aber vielen Dank für den Hinweis, obwohl ich schon seit langem auf die SSH-Methode umgestiegen bin...

                use Tschoe qw(Matti);

                --
                  Anyone who quotes me in their sig is an idiot. -- Rusty Russell.
  3. hi,

    Hallo, noch eine Frage:

    wie kann ich bei RedHat Linux die Userverwaltung über ssh vornehmen? Gibt es da ein Tool ähnlich dem yast bei SuSE? Es darf auch gerne funktionieren. Yasr tuts ja über ssh nicht.

    mit dem richtigen Terminalprogramm schon ;-) guck mal bei putty

    Rolf

    Liebe Grüße aus http://www.braunschweig.de

    Tom

    1. Hallo!

      mit dem richtigen Terminalprogramm schon ;-) guck mal bei putty

      Wieso? Was soll man da gucken? Ich verwende putty, aber was kann das schon besonderes? Halt SSH, telnet..., SSH-Tunnels, aber damit kann ich doch nur client-Server Anwendungen über eine SSH-Verbindung tunneln, wie soll das bei eine lokalen Anwendung funktionieren? Und dann auch noch bei einem X-Programm?

      Viele Grüße
      Andreas

      1. Also nochmal:

        mit putty als Terminalprogramm können alle funktionstasten von yast genutzt werden.

        Dabei ists egal ob die Verbindung über port 22 oder 23 geht.

        Rolf

        Hallo!

        mit dem richtigen Terminalprogramm schon ;-) guck mal bei putty

        Wieso? Was soll man da gucken? Ich verwende putty, aber was kann das schon besonderes? Halt SSH, telnet..., SSH-Tunnels, aber damit kann ich doch nur client-Server Anwendungen über eine SSH-Verbindung tunneln, wie soll das bei eine lokalen Anwendung funktionieren? Und dann auch noch bei einem X-Programm?

        Viele Grüße
        Andreas

        1. Also nochmal:

          kann Dir leider nicht ganz folgen, sorry!

          mit putty als Terminalprogramm können alle funktionstasten von yast genutzt werden.

          Ich kann ein Programm doch nur benutzen wenn ich es auf meinem Rechner laufen habe. Es sei denn ich habe ein Client-Programm mit welchem ich ien Server-Programm bediene, welches über das Internet erreichbar ist.

          Dabei ists egal ob die Verbindung über port 22 oder 23 geht.

          Port wovon? Vom SSH-Server? Was bringt mir das? Oder kann Yast auch remote über diese Ports verwaltet werden?

          Ich habe da in Verständnis-Problem - ich kann ja schließlich nicht die Oberfläche von Yast auf einem Windows-Rechner laufen haben, also wie soll ich dann von Features dieses Programmes Gebrauch machen können?

          Grüße
          Andreas

          1. Moin!

            mit putty als Terminalprogramm können alle funktionstasten von yast genutzt werden.
            Ich kann ein Programm doch nur benutzen wenn ich es auf meinem Rechner laufen habe. Es sei denn ich habe ein Client-Programm mit welchem ich ien Server-Programm bediene, welches über das Internet erreichbar ist.

            Nein, das Programm muß nicht auf deinem Rechner laufen.

            Denke abstrakt: Wenn du selbst ein Programm schreibst, beispielsweise ein CGI-Skript - wie sorgst du dann dafür, dass die Ausgabe des Skriptes in den Browser gelangt? Direkt eigentlich gar nicht. Du macht einfach die passenden "echo"-Befehle, und fertig. echo schreibt normalerweise auf die Standardausgabe, und eben diese Standardausgabe wird, wenn das Skript als CGI aufgerufen wird, vom Webserver genommen und zum Browser geschickt.

            Du kannst das Skript aber auch von der Konsole aus aufrufen. Dann kriegst du die HTML-Ausgabe (zugegeben etwas unleserlich für das ungeübte Auge) auf deinen Bildschirm. Dabei gibts zwei Varianten:

            1. Du sitzt mit Tastatur und Monitor direkt an deinem Server und rufst das Skript auf. Dann sorgt die Shell dafür, dass die Ausgabe des Skripts, welche auf die Standardausgabe geht, auf deinem Bildschirm dargestellt wird.

            2. Wenn du über ssh eingeloggt bist (oder über Telnet), dann sorgt der ssh-Server auf dem Server dafür, dass sämtliche Bildschirmausgabe über das Netzwerk an deinen ssh-Client gesendet wird. Dieser stellt es dann für dich dar.

            Dasselbe geht auch mit X-Window. Auf dem Server läuft das Programm und generiert irgendeine Art von Bildschirmausgabe. Diese wird an ein weiteres Programm gesendet, welches für die Darstellung der Bildschirmausgabe zuständig ist.

            Ich bin mir nicht sicher, ob in anderen Postings die Bezeichnung Client und Server nicht verwechselt wurden - ich würde meinen, dass auf dem Server ein X-Server läuft, und dass das Programm, welches letztendlich die Pixel auf den Bildschirm zeichnet, der X-Client ist.

            Wenn du lokal arbeitest, dann laufen X-Server und X-Client auf demselben Rechner. So funktioniert auch Windows. Aber die Datenverbindung zwischen X-Server und X-Client muß nicht über das Loopback-Interface laufen, sondern kann auch übers Netzwerk gehen. Und damit niemand mithört, was angezeigt werden soll, wird es verschlüsselt über einen SSH-Tunnel geschickt. Dadurch muß man die Verschlüsselung nicht noch mal extra in X einbauen, sondern nutzt ein bewährtes System gleich zweifach. Und da man Zugriff auf den Server (und den X-Server) ja nur kriegen darf, wenn man sich einloggen kann, regelt SSH das Login-Verfahren auch gleich mit.

            Dabei ists egal ob die Verbindung über port 22 oder 23 geht.
            Port wovon? Vom SSH-Server? Was bringt mir das? Oder kann Yast auch remote über diese Ports verwaltet werden?

            Port 23 ist für Telnet, Port 22 für SSH. Beide Ports können zum Login auf einen Server verwendet werden und leisten dasselbe (wobei SSH eben verschlüsselt ist, Telnet nicht). Das hat mit YaST gar nichts zu tun.

            Ich habe da in Verständnis-Problem - ich kann ja schließlich nicht die Oberfläche von Yast auf einem Windows-Rechner laufen haben, also wie soll ich dann von Features dieses Programmes Gebrauch machen können?

            Du brauchst eine Terminal-Emulation, die mit der Ausgabe von YaST zurecht kommt. Putty ist da ziemlich gut, es gibt aber auch kaufbare Software, die das gleiche leistet. Die spannende Frage ist: Welche Tastatureingaben kommen wie am Server an, und welche Bildschirmausgaben werden wie umgesetzt.

            Wenn du lokal arbeitest, ist diese Umsetzungsarbeit einfacher: Die Tastatur geht zu 100% und 1:1 an den Rechner, und die Bildschirmausgabe kann auch zu 100% direkt beeinflußt werden.

            Wenn du remote arbeitest, dann gibt es möglicherweise (bzw. ganz sicher) Tastaturkombinationen, die das Client-System für sich benötigt (beispielsweise Alt+TAB unter Windows). Die lassen sich also nicht übertragen. Deswegen gibt es eine Tabelle, in der verzeichet ist, welche Taste mit welchem Tastencode übertragen werden soll. Außerdem kann man einstellen, welche Terminalemulation (das ist ein Standard für die Bildschirmausgabe) benutzt werden soll. Wenn sich die beiden Partner (Client und Server) da uneins sind, gibts Murks.

            - Sven Rautenberg

            --
            "Bei einer Geschichte gibt es immer vier Seiten: Deine Seite, ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist." (Rousseau)
            1. Hi Sven!

              Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Theoretisch hab eich es denke ich verstanden, nur praktisch nicht wirklich. Wie nutze ich das jetzt? Welche Voraussetzung muß das x-Programm erfüllen? Geht das mit jedem?
              Was muß ich z.B. im Putty einstellen? Ich habe zwar schon einen SSH-Tunnel zum Server hergestellt um auf eine bestimmte Server-Software zuzugreifen, nämlich mysql, aber IMHO ging das über TCP/IP, halt über localhost, so eine Schnittstelle hat sicher nicht jedes Programm.
              Wohin muß ich den Tunnel herstellen? ZU welchem Programm auf dem Server? Und wo definiere ich auf welches Programm ich dann zugreifen will?

              Vielen Dank und viele Grüße
              Andreas

              1. Moin!

                Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Theoretisch hab eich es denke ich verstanden, nur praktisch nicht wirklich. Wie nutze ich das jetzt? Welche Voraussetzung muß das x-Programm erfüllen? Geht das mit jedem?

                Ich hab's noch nie praktisch gemacht, aber ich krame mal mein Wissen zusammen:

                Erstens: Auf dem System, an dem du arbeitest, muß X-Window laufen. Und zwar der Teil, der die Bildschirmausgabe realisiert. Frag mich nicht, was da unter Windows so zur Verfügung steht. Ich vermute, es gibt nur Payware - jedenfalls war das vor ein paar Jahren noch so.

                Zweitens: Wenn du dir den Dialog für SSH-Tunnel in Putty mal ansiehst, dann kannst du dort die X display location einstellen. Default ist "localhost:0". Klingt logisch: Das X auf Windows stellt ein Display zur Verfügung, welches auf Zeichenbefehle wartet. Putty kann zu diesem Display connecten und dann die Zeichenbefehle vom Server durchreichen. "localhost" dürfte damit klar sein, und die Null bezeichnet das erste Display - man kann mehrere haben, wobei damit wohl nicht zwingend Bildschirme gemeint sind, sondern möglicherweise auch virtuelle Desktops (?) - ich hab' keine Ahnung.

                Was muß ich z.B. im Putty einstellen? Ich habe zwar schon einen SSH-Tunnel zum Server hergestellt um auf eine bestimmte Server-Software zuzugreifen, nämlich mysql, aber IMHO ging das über TCP/IP, halt über localhost, so eine Schnittstelle hat sicher nicht jedes Programm.

                Jedes X-Programm kannst du nutzen. Du mußt unter Windows "nur" X laufen haben. Ohne X nützt dir der beste Tunnel nichts.

                - Sven Rautenberg

                --
                "Bei einer Geschichte gibt es immer vier Seiten: Deine Seite, ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist." (Rousseau)
                1. Moin!

                  Um mal etwas praxis in die Sache zu bringen...

                  Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Theoretisch hab eich es denke ich verstanden, nur praktisch nicht wirklich. Wie nutze ich das jetzt? Welche Voraussetzung muß das x-Programm erfüllen? Geht das mit jedem?

                  Ich hab's noch nie praktisch gemacht, aber ich krame mal mein Wissen zusammen:

                  Erstens: Auf dem System, an dem du arbeitest, muß X-Window laufen. Und zwar der Teil, der die Bildschirmausgabe realisiert. Frag mich nicht, was da unter Windows so zur Verfügung steht. Ich vermute, es gibt nur Payware - jedenfalls war das vor ein paar Jahren noch so.

                  Die Cygwin-Umgebung gibt es auch inklusive XFree - Google ist Euer Freund. Das ganze ist Open Source und voellig kostenfrei.

                  Zweitens: Wenn du dir den Dialog für SSH-Tunnel in Putty mal ansiehst, dann kannst du dort die X display location einstellen. Default ist "localhost:0". Klingt logisch: Das X auf Windows stellt ein Display zur Verfügung, welches auf Zeichenbefehle wartet. Putty kann zu diesem Display connecten und dann die Zeichenbefehle vom Server durchreichen. "localhost" dürfte damit klar sein, und die Null bezeichnet das erste Display - man kann mehrere haben, wobei damit wohl nicht zwingend Bildschirme gemeint sind, sondern möglicherweise auch virtuelle Desktops (?) - ich hab' keine Ahnung.

                  Nein, die Nummer steht iirc fuer die laufenden XServer - man kann ja beispielsweise unter einem Unix fuer unterschiedliche Benutzer jeweils eigene XServer am laufen haben. Unter Windows wird dies jedoch selten praktiziert, da dessen Multi-User-Funktionen sagen wir mal duerftig sind.

                  Was muß ich z.B. im Putty einstellen? Ich habe zwar schon einen SSH-Tunnel zum Server hergestellt um auf eine bestimmte Server-Software zuzugreifen, nämlich mysql, aber IMHO ging das über TCP/IP, halt über localhost, so eine Schnittstelle hat sicher nicht jedes Programm.

                  Du gehst immer noch von etwas falschen vorraussetzungen aus: Ja, SSH geht ueber TCP/IP, aber der Rest ist so, als ob Du lokal vor dem Rechner sitzen wuerdest. Die Programme, die Du auf dem Rechner ausfuehrst, wissen nicht, dass das ganze dann durch SSH geht usw - der einzige Unterschied ist die DISPLAY-variable, die halt auf deinem lokalen Rechner liegt. Jedes Komandozeilen-Programm kann ueber ssh ausgefuehrt werden, und jedes X-Programm kann durch ssh getunnelt werden, wenn lokal ein XServer vorhanden ist.

                  Ich mache das beispielsweise, um meine Mails auch bequem auf dem Notebook mit WLAN zu betrachten (KMail) - ich habe zur Zeit leider keinen Provider, der IMAP unterstuetzt.

                  Viele Gruesse,

                  Einbecker

                  --
                  ... auch wenn ich eigentlich ja Dresdener bin...
                  1. Hallo!

                    Die Cygwin-Umgebung gibt es auch inklusive XFree - Google ist Euer Freund. Das ganze ist Open Source und voellig kostenfrei.

                    Hatte ich glaube ich schonmal kompilieren von c++ verwendet, war aber noch ne Menge dabei, muß ich mich wohl mal mit beschäftigen, aber da ich sowieso auch Linux habe wäre das vielleicht der einfachwere Weg, oder? Bei Linux, was verwende ich da? Sagen wir mal ich verwende Gnome, womit verbinde ich mich hier remote mit einer anderen Maschine? Also als äquivalent zu putty? Das normale ssh-Kommandozeilen-tool? Sorry das ich mich so schwer tue, wie gesagt habe ich das theoretisch verstanden, aber ich weiß immer noch kein Stück wie ich das in der Praxis machen könnte. Mal als Beispiel - Mozilla ist doch ein x-Programm, welches ich remote ausführen können sollte, oder? Jetzt gehe ich mal davon aus das auf beiden Seiten (Client/Server) Linux läuft. Da läuft halt der Server mit gestartetem x-Server, gnome(oder hat das nichts damit zu tun?), mit laufender Internetverbindung, laufendem sshd und mit installiertem Mozilla. Lokal habe ich dasselbe, ebenfalls Internet, x-Server, gnome und Mozilla, dazu den ssh-client. Was muß ich Mozilla auf meinem lokalen Linux-Rechner verwende, damit(mit der Oberfläche) aber Mozilla auf dem entfernten Linux-Server bediene. Welche Schritte sind auf beiden Seiten notwendig?

                    • ich muß also einen SSH-Tunnel herstellen - wohin? localhost:0, das ist dann der standardmäßige x-Server.
                    • Aber wenn ich auf meinem lokalen Rechner Mozilla starte, dann verwendet der ja nicht den Tunnel, wie kann ich das lokale Programm an den Tunnel koppeln
                    • und wie ist das auf der Serverseite? Muß ich da nichts machen? Wenn ich den Tunnel dann verwende, reagiertr der x-server dann automatisch so als sei das ganze von lokal ausgestartet worden?

                    Ich mache das beispielsweise, um meine Mails auch bequem auf dem Notebook mit WLAN zu betrachten (KMail) - ich habe zur Zeit leider keinen Provider, der IMAP unterstuetzt.

                    Du verwendest also dienen "normalen" email-Client als Imap-Server? Nicht schlecht ;-)

                    Grüße
                    Andreas

                    1. Moin!

                      Die Cygwin-Umgebung gibt es auch inklusive XFree - Google ist Euer Freund. Das ganze ist Open Source und voellig kostenfrei.

                      Hatte ich glaube ich schonmal kompilieren von c++ verwendet, war aber noch ne Menge dabei, muß ich mich wohl mal mit beschäftigen, aber da ich sowieso auch Linux habe wäre das vielleicht der einfachwere Weg, oder?

                      Es gibt Cygwin mit und ohne XServer, iirc. Ob es der einfachere Weg waere? Naja, beides ist nicht sonderlich schwer. Cygwin installiern, die cygwin-bash ausfuehren und /usr/X11R6/bin/startxwin.sh ausfuehren ist alles, was man zum starten des xservers braucht. In beiden Faellen (Windows oder Unix) reicht es dann aus, den SSH Client inclusive X-Forwarding zu starten. Unter FreeBSD sieht es dann so aus (ich schaetze, dass es unter Linux die gleichen Parameter sind):

                      ssh -X rechnername

                      (rechnername kann auch IP-Adresse sein)
                      Danach bestaetigst Du das Zertifikat, gibst Usernamen und Passwort ein und hast eine Loginshell. Dann gibst Du einfach "mozilla" ein und schon startet, lokal auf deinem XServer, der remote-Mozilla.

                      • ich muß also einen SSH-Tunnel herstellen - wohin? localhost:0, das ist dann der standardmäßige x-Server.

                      localhost:0 muss man nur unter Windows einstellen, da die Anzeige dort ja nicht ueber X laeuft und DISPLAY nicht gesetzt ist - unter UNIX entfaellt selbiges.

                      • Aber wenn ich auf meinem lokalen Rechner Mozilla starte, dann verwendet der ja nicht den Tunnel, wie kann ich das lokale Programm an den Tunnel koppeln

                      Du brauchst dafuer lokal gar keinen Mozilla, du fuehrst ja das Mozilla auf dem anderen Rechner aus...

                      • und wie ist das auf der Serverseite? Muß ich da nichts machen? Wenn ich den Tunnel dann verwende, reagiertr der x-server dann automatisch so als sei das ganze von lokal ausgestartet worden?

                      Der leitet das an das Display weiter, was unter DISPLAY eingetragen ist, und dass ist dein lokaler Rechner.

                      Ich mache das beispielsweise, um meine Mails auch bequem auf dem Notebook mit WLAN zu betrachten (KMail) - ich habe zur Zeit leider keinen Provider, der IMAP unterstuetzt.
                      Du verwendest also dienen "normalen" email-Client als Imap-Server? Nicht schlecht ;-)

                      Nein, das hat damit nichts zu tun. Ich nutze KMail halt sehr gerne, und da ich eh nicht "mal eben so" ueber IMAP an meine Postfaecher komme, lasse ich KMail (das auf dem FreeBSD-Rechner laeuft) halt hier auf meinem Win-Schleppi anzeigen. Ich koennte zwar auch nen imapd zum laufen bringen, aber das waer mir ehrlich gesagt zu aufwaendig.

                      Viele Gruesse,

                      Einbecker

                      --
                      ... auch wenn ich eigentlich ja Dresdener bin...
                      1. Hallo!

                        ssh -X rechnername

                        (rechnername kann auch IP-Adresse sein)
                        Danach bestaetigst Du das Zertifikat, gibst Usernamen und Passwort ein und hast eine Loginshell. Dann gibst Du einfach "mozilla" ein und schon startet, lokal auf deinem XServer, der remote-Mozilla.

                        das ist alles? Schade das ich das jetzt gerade nicht testen kann, aber  wenn das so ist... nicht schlecht!

                        Danke Euch allen sehr, wieder was dazu gelernt!

                        Viele Grüße
                        Andreas

                    2. use Mosche;

                      Da läuft halt der Server mit gestartetem x-Server, gnome(oder hat das nichts damit zu tun?), mit laufender Internetverbindung, laufendem sshd und mit installiertem Mozilla.

                      Noch eine Sache: du brauchst auf dem Server keinen X-Server laufen lassen, denn das Programm (hier jetzt mozilla) wird durch `-X' bzw '$DISPLAY' davon abgehalten, ihn zu fragen, ob er etwas darstellen darf.

                      use Tschoe qw(Matti);

                      --
                        Anyone who quotes me in their sig is an idiot. -- Rusty Russell.
            2. Hallo Sven,

              Ich bin mir nicht sicher, ob in anderen Postings die Bezeichnung Client und
              Server nicht verwechselt wurden - ich würde meinen, dass auf dem Server ein
              X-Server läuft, und dass das Programm, welches letztendlich die Pixel auf
              den Bildschirm zeichnet, der X-Client ist.

              Das wäre auch die Bezeichnungsart, die mir logischer erscheinen würde, da es
              zur klassischen Vorstellung vom Client-Server-Prinzip passen würde. Aber
              Google hat mich dann vor Abfassen meines Postings (Du darfst mich ruhig beim
              Namen nennen *g*) recht gegeben.

              • Tim
              --
              Zwei Kampagnen:
              (a) Bier schmeckt!
              (b) Ich bin für die Einrichtung eines Themenbereiches (BARRIEREFREIHEIT)
              1. use Mosche;

                Ich bin mir nicht sicher, ob in anderen Postings die Bezeichnung Client und
                Server nicht verwechselt wurden - ich würde meinen, dass auf dem Server ein
                X-Server läuft, und dass das Programm, welches letztendlich die Pixel auf
                den Bildschirm zeichnet, der X-Client ist.

                Das wäre auch die Bezeichnungsart, die mir logischer erscheinen würde, da es
                zur klassischen Vorstellung vom Client-Server-Prinzip passen würde.

                Denke mal andersherum: Der Server ist derjenige "Rechner", der alle Aktionen "sammelt", zB ein Webserver, der Client stellt die Anfragen an den Server. Und genauso ist es hier: ein beliebiges Programm fragt einen "Dienst" an (Den X-Server), der diese Frage beantwortet, indem er dies abweist oder eben anzeigt. Der X-Server steht (bildlich gesprochen) hierbei in der Mitte, und "verwaltet" die Graphikkarte.

                use Tschoe qw(Matti);

                --
                  Anyone who quotes me in their sig is an idiot. -- Rusty Russell.
            3. Moin,

              Ich bin mir nicht sicher, ob in anderen Postings die Bezeichnung Client und Server nicht verwechselt wurden - ich würde meinen, dass auf dem Server ein X-Server läuft, und dass das Programm, welches letztendlich die Pixel auf den Bildschirm zeichnet, der X-Client ist.

              Nein ist schon richtig: Der X-Server ist das Programm was letztendlich die Pixel zeichnet und der Client ist das Programm das ihn auffordert das doch bitte zu tun. Stell' dir einfach vor, dass der Server Pixelzeichendienste (und Maus/Tastaturereignisabfangdienste) bereitstellt.

              Um die Verwirrung komplett zu machen gibt es das auch noch einmal andersherum: Bei VNC ist derjenige der letztenendes für das Zeichnen verantwortlich ist, der Client und derjenige der die Pixel gerne gezeichnet haben möchte, der VNC-Server. (Das trifft sich übrigens gut: Der VNC-Server ist in der Regel ein X-Server und der VNC-Client ist in der Regel ein X-Client - wenn man von exotischen Plattformen wie Windows mal absieht.)

              --
              Henryk Plötz
              Grüße aus Berlin