Hallo Matthias,
leider hast Du nur zu Recht, der Arbeitsmarkt ist in diesem Bereich ziemlich eingebrochen, ich merke es an der ANzahl der Bewerbungen, wenn wir mal nen Projektmitarbeiter suchen.
Ich denke, die Marktlage kann man folgendermaßen beschreiben:
Die Softwarefirmen (selbst die Großen, die Kleinen haben den Vorrat versucht zu minimieren oder eliminieren) haben derzeit einen gewissen Vorrat an projektlosen Mitarbeitern, diese werden von den fakturierenden Mitarbeitern durchgefüttert. Daher sind fakturierende Mitarbeiter derzeit noch sicher, nichtfakturierende sollten aber schleunigst versuchen das nicht zu eliminieren, sonst ist irgendwann Ende. Die Firmen können also neue Projekte erstmal aus dem Stack staffen. Reicht der Stack nicht mehr aus, dann werden neue Personalressourcen acquiriert (Vorzugsweise Freelancer oder Konkurrenten, die wird man nämlich schneller wieder los). Wenn alle Stricke reißen, dann stellt man halt einen ein. Gleichzeitig sind gewisse Know-How-Profile immer noch am Markt gefragt (aber in kleinem Umfang), da zum Beispiel Mainframer langsam in die Jahre kommen und sich zur Ruhe setzen. Diese müssen dann aber auch aufgrund der laufenden Applikationen (und in den Dingern stecken u.U. mehr als zwanzig Jahre Entwicklung und Wartung), die ständige Maintenance und User-Support brauchen, weiter gewartet werden. Middleware und CS-Projekte werden derzeit hauptsächlich von Leuten mit mehrjähriger Berufserfahrung durchgeführt, die teilweise auch schon länger auf ihren Stühlen sitzen (und auch versuchen darauf zu kleben). Gleichzeitig ist der Y2K-Boom, der -Boom und der Web-Hipe abgerissen und die New-Economy ist zusammengebrochen. Nun treffen die Kollegen, die im Hype sich von Seifenblasenfirmen haben anstellen lassen und jetzt auf der Straße sitzen auf die Newcomer aus den AA-Maßnahmen und den Unis. Die Kollegen aus den Seifenblasenfirmen können aber im Gegensatz zu den Frischlingen Berufserfahrung vorweisen. (NB.: Und ich denke, Du wirst dann auch den mit Berufserfahrung dem Frischling bei sonst gleichen Konditionen vorziehen.) Gleichzeitig laufen dann auch noch die Jungs mit den Schröder-Green-Cards hier rum und versuchen auch noch Arbeit zu bekommen. Wenn man es in dem ganzen Wust daher nicht rechtzeitig geschafft hat genügend Know-How für sich zu schaffen und in einem guten Projekt zu sitzen, dann sieht die Lage nicht gerade rosig aus.
Danke für den "hilfreichen Tipp"... kannst Du ja gerne mal einem Sachbearbeiter beim A-Amt erzählen
Verlaß Dich bloß nicht nur auf die Jungs vom AA, versuch Dich mal auf den diversen Job-Börsen, erweiter Dein Wissen und sorg für Referenzen. (Eventuell auch Web-Fern im DB-Bereich.)
Wieso, der hat ja auch nix anständiges gelernt, sonst würde er da ja nicht sitzen *gg* (*ahem* gibt natürlich auch Ausnahmen...)
Was immer der Sachbearbeiter gelernt hat, es ist ein Alarmsignal, wenn das Arbeitsamt in einem Bereich verstärkt ausbildet und Massen durch entsprechende Umschulungen schleust. Meist ist der Zug in diesem Bereich dann schon völlig abgefahren.
Wobei die Jungs damit schon 1994 angefangen hatten, aber das Ganze ging halt ein paar Jahre gut.
Wenn Du irgendwo einen Job findest, und es ist noch einer frei, sag Bescheid. Ich komme. Mache alles, wo es nicht stinkt.
Was hast Du vor der Umschulung gemacht, hast Du vielleicht Know-How erworben, was in Kombination mit IT was bringt?
Hast Du Zusatzqualifikationen aus Zivildienst oder Bundeswehr, die Du reaktivieren und kombinieren kannst?
Hast Du eventuell ein ganz besonderes Hobby, was zu Deinem Know-How-Profil eine gute Ergänzung ist?
Das wichtigste aber ist: Analysiere den Markt, versuch herauszubekommen, welche Know-How-Profile gebraucht werden und paß Dich fachlich an diese Profile an (Nutze dazu CBT's etc.).
BTW: Wenn Du eine Handwerks-Qualifikation hast und körperlich fit bist, schau Dir mal (ist zwar nicht IT, aber besser 'nen Job, als gar keine Arbeit) die diversen Berufsfeuerwehren an, die haben oft noch Stellen frei und suchen Leute.
Sorry, dass es Dich erwischt hat. Ich hoffe, es kommen wieder bessere Zeiten. Ich könnte im Moment für meinen Laden auch ein paar gute Aufträge gebrauchen...
Hast Du mal versucht bei einem ganz Großen (diverse Namen kann ich Dir, Matthias {weißt ja, wie Du die Special Addi findest}, mal per Mail nennen, möcht ich aber nicht öffentlich tun) als Subunternehmer Aufträge zu bekommen, da ist Hin und Wieder noch was an Land zu ziehen. Die ganz Großen haben nämlich durchaus den Vorteil, daß sie auch mal dicke Fische an der Angel haben.
Bis denndann
Michael N.