Hallo Einbecker,
Also gut, die Antwort ist ein klares: Kommt drauf an. Imho bietet sich fuer die Masse der Web-Entwickler (all diejenigen, die keinen eigenen Server zur verfuegung haben) nur Perl oder PHP an, da die meisten Provider nur diese Sprachen anbieten.
Mittlerweile gibt es allerdings mehr Provider, die nur noch PHP anbieten, als solche, die nur Perl anbieten. Sie folgen damit dem Trend, dass PHP in den letzten zwei Jahren regelrecht explodiert ist, was die Verbreitung fuer serverseitige Web-Anwendungen betrifft, waehrend Perl in diesem Bereich weitgehend stagniert.
Ich sehe die Gruende fuer diese Entwicklung aber nicht nur in der Syntax der beiden Sprachen, sondern auch, wie sich die jeweilige "Geber-Gemeinde" gegenueber Neulingen verhaelt. Und da muss man ehrlicherweise sagen, dass die ganze Perl-Community ein ziemlich eingebildeter Haufen ist, der auf Fragen aller Art nur mit einem nackten "perldoc" antworten kann, und fuer den jede Art von Entgegenkommen gegenueber Neuprogrammierern, das ueber nacktes POD hinaus geht, ueberfluessiger Schnickschnack ist. Das haben die Macher von php.net von Beginn an irgendwie moderner und user-freundlicher angefangen. Man hat sich der Sorgen und Wuenschen der Web-Programmierer angenommen, die Sprache entsprechend optimiert, fleissig dokumentiert und Anwendern abseits des Unix-foobar-Slangs geholfen. Das scheint mir der Hauptgrund fuer den Erfolg von PHP zu sein. Kann natuerlich sein, dass die Perl-Community so einen Erfolg gar nicht will, weil sie es nicht noetig hat - Perl wird ja schliesslich noch in anderen Bereichen als der Web-Programmierung erfolgreich eingesetzt. Aber wer nicht nur die kleine Schar der eingefleischten Programmierakrobaten erreichen will, sondern auch das Heer der Gelegenheitsprogrammierer, die mal eben was fuer die Homepage, das Intranet, einen Web-Shop oder ihre Firmenseiten brauchen, muss eben auch dafuer sorgen, dass er bei solchen Leuten "ankommt".
viele Gruesse
Stefan Muenz