Hallo Axel,
- Dank 1.,2. und 3. wird Microsoft die OpenSource-Bewegung nicht kaufen können.
Das müssen sie nicht. Sie müssen nur _auch_ eine Distribution anbieten. Außerdem wäre ich vorsichtig mit dem Glauben, die MS-Entwickler wären alle unfähig. Sie sind halt nur in den Konventionen einer großen Unternehmung gefangen. Die Vorteile einer solchen sind allerdings auch nicht zu verachten. Das Marketing-Konzept von Microsoft war schon immer _nicht_ auf die Betriebssysteme fixiert. Es heißt etwas vereinfacht: "Wenn Du, Hardwarehersteller, einen PC mit unserem Betriebssystem vorinstalliert vertreiben willst, musst Du auch mindestens eines unserer Office-Produkte mit vertreiben." Bei Linux würde ich, wäre ich MS-Manager, das auf: "..., musst Du unser X-Window-System _und_ unser Office mit vertreiben." erweitern.
Dann bin ich gespannt, was an jener Distribution besser sein sollte, als an anderen?
- Wie erklärt Microsoft seinen Kunden, dass es zwei völlig verschiedene Betriebssysteme anbietet?
MS-Windows für Windows-Fans und MS-Linux für Linux-Fans? Es soll jeder nach seiner Fasson selig werden.
Und .NET?
- Wie erklärt Microsoft seinen Kunden, dass MS Linux 200$ kostet, Debian aber nur 2$ (und zwar für die sieben Rohlinge)?
Warum sollte MS Linux gerade 200 Dollar kosten? Ich denke MS Linux wird genauso offen und kostengünstig sein, wie alle anderen Linux-Distributionen, mit Ausnahme der kostenpflichtigen Teile natürlich ;-)).
Und wieviel kosten die kostenplichtigen Teile deiner Meinung nach? Wenn wir nur von einem X-Server und Office ausgehen sind das allein schon _über_ 200$.
btw: Liefert Debian die Distribtion wirklich auf "Rohlingen" gebrannt aus? ;-))
Nein, Debian liefert die Distribution garnicht aus. (Wie und warum: http://www.debian.org/distrib/) Bei Weiterverkäufern bezahlst du um die 5-10 EURO für die selben aktuellen CD-Images fertig auf sieben CDs gebrannt. Wenn du dir die Images selbst ziehst und brennst bist du bei ca. 2 EURO.
- Wie erklärt Microsoft seinen Kunden, dass sie, obwohl es die (Kernel-)Lizenzbedingungen _verbindlich_ vorschreiben, MS Linux bitte nicht kopieren sollen?
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Es steht aber nicht in den Lizenzbedingungen, dass _alle_ unter Linux laufenden Anwendungen, Open Source sein müssen.
Korrekt. Linux selbst muss aber OpenSource sein.
Ich glaube, wenn Microsoft wirklich in's Linux-Geschäft einstiege, würde uns allen das eher Nutzen als Schaden bringen können. Was sie machen können, wie Siechfred richtig sagt, ist eine Distribution ähnlich der von SuSE herauszubringen - das heißt aber auch, dass sie alle Kernel-Änderungen offenbaren müssen, und war da nicht was mit Betriebsystemkernen...? ;-)
Grüße aus Barsinghausen,
Fabian