Fabian Transchel: Linux-Kiddies!?

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Hallo Axel,

  1. Dank 1.,2. und 3. wird Microsoft die OpenSource-Bewegung nicht kaufen können.

Das müssen sie nicht. Sie müssen nur _auch_ eine Distribution anbieten. Außerdem wäre ich vorsichtig mit dem Glauben, die MS-Entwickler wären alle unfähig. Sie sind halt nur in den Konventionen einer großen Unternehmung gefangen. Die Vorteile einer solchen sind allerdings auch nicht zu verachten. Das Marketing-Konzept von Microsoft war schon immer _nicht_ auf die Betriebssysteme fixiert. Es heißt etwas vereinfacht: "Wenn Du, Hardwarehersteller, einen PC mit unserem Betriebssystem vorinstalliert vertreiben willst, musst Du auch mindestens eines unserer Office-Produkte mit vertreiben." Bei Linux würde ich, wäre ich MS-Manager, das auf: "..., musst Du unser X-Window-System _und_ unser Office mit vertreiben." erweitern.

Dann bin ich gespannt, was an jener Distribution besser sein sollte, als an anderen?

  1. Wie erklärt Microsoft seinen Kunden, dass es zwei völlig verschiedene Betriebssysteme anbietet?

MS-Windows für Windows-Fans und MS-Linux für Linux-Fans? Es soll jeder nach seiner Fasson selig werden.

Und .NET?

  1. Wie erklärt Microsoft seinen Kunden, dass MS Linux 200$ kostet, Debian aber nur 2$ (und zwar für die sieben Rohlinge)?

Warum sollte MS Linux gerade 200 Dollar kosten? Ich denke MS Linux wird genauso offen und kostengünstig sein, wie alle anderen Linux-Distributionen, mit Ausnahme der kostenpflichtigen Teile natürlich ;-)).

Und wieviel kosten die kostenplichtigen Teile deiner Meinung nach? Wenn wir nur von einem X-Server und Office ausgehen sind das allein schon _über_ 200$.

btw: Liefert Debian die Distribtion wirklich auf "Rohlingen" gebrannt aus? ;-))

Nein, Debian liefert die Distribution garnicht aus. (Wie und warum: http://www.debian.org/distrib/) Bei Weiterverkäufern bezahlst du um die 5-10 EURO für die selben aktuellen CD-Images fertig auf sieben CDs gebrannt. Wenn du dir die Images selbst ziehst und brennst bist du bei ca. 2 EURO.

  1. Wie erklärt Microsoft seinen Kunden, dass sie, obwohl es die (Kernel-)Lizenzbedingungen _verbindlich_ vorschreiben, MS Linux bitte nicht kopieren sollen?
    »»
    Es steht aber nicht in den Lizenzbedingungen, dass _alle_ unter Linux laufenden Anwendungen, Open Source sein müssen.

Korrekt. Linux selbst muss aber OpenSource sein.

Ich glaube, wenn Microsoft wirklich in's Linux-Geschäft einstiege, würde uns allen das eher Nutzen als Schaden bringen können. Was sie machen können, wie Siechfred richtig sagt, ist eine Distribution ähnlich der von SuSE herauszubringen - das heißt aber auch, dass sie alle Kernel-Änderungen offenbaren müssen, und war da nicht was mit Betriebsystemkernen...? ;-)

Grüße aus Barsinghausen,
Fabian