Chräcker Heller: Ich teile ja manchmal aus...

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Hallo,

vielleicht doch noch mal, dachte ich mir gerade. Zumal auch das einmal grundsätzlich: ja, diese Art von Diskussion hatten wir schon tausend mal, aber ich finde, sie sollte ruhig immer wieder geführt werden dürfen. Wenn jemand sich mit einem hier geführten Stil unwohl fühlt, und nach reiflicher Überlegung auch einmal sagen möchte, dann sollte er das auch machen können. Ich denke "zwischenmenschliche Kommunkationsprobleme" haben da einen anderen Stellenwert als eine 2-Framefrage. Die eine Lösung für diese Frame-Frage sollte wohl für (fast) immer ausreichen, menschliche Probleme oder unwohlgefühle beim Umgang mit anderen lassen sich aber nicht so einfach aus dem Archiv heraus regeln. Schlieslich hätte sich auch Wilhelm "aus dem Archiv" mit einer Lösung seines Problems "bedienen" können. Leute, die Probleme mit Stammanwtortern haben, gibts da ja zuhauf.....

Auch empfinde ich das, was der Mailschreiber und hier der Angegriffenfühler, an dessen Posting ich mich ja dranhängen, erst einmal die volle berechtigung für Ihre Aussagen haben. Nach nächtlicher Überlegung gilt für mich diese "berechtigung" pauschal unabhängig vom konkreten (@Wilhelm) Wahrheitsgehalt. Erst einmal darf man für sich und auch gerade in diesem Forum konstantieren, das man Schwierigkeiten mit dem Antwortformulierungen mancher hat. Die habe ich auch. Und man darf dies auch mal äussern, wenn man meint, es nicht mehr ignoriereren/abfedern etc zu können. Dazu halte ich sogar eine persönliche Mail als das erst einmal beste Mittel.

Nun gibts da natürlich zwei große Stolperstellen: erst einmal schreibt man nicht selten (hier war es allerdings anders) so eine Mail oder Posting, wenn sich Unmut aufgehäuft hat, entzündet sich nicht selten an einem einzelnen Posting, das für sich betrachtet den Grad der Echaufiertheit kaum erklären mag. Es geht dann dabei auch nicht darum, ob der kritiserte nun fachlich recht hatte oder nicht. Der Krisierende steht meist blöd da. Die zweite Stolperstelle: der Unmut, zum Teil auch meiner, den ich für mich eben selber ernst genug nehme, bezieht sich ja nicht auf sprachlich-sich-schwer-tuende, sondern meistens auf Poster mit einem grundsätzlich hohen Sprachverständnis. Betrachte ich jetzt z.Bsp. die Mail an Wilhelm, so muß ich gestehen, sieht sie gegenüber einer geschliffenen Replik per se alt aus. Das ist immer das Problem bei einem echaufierten "jetzt-reicht-es-mir" Text auf der einen Seite und einer kühl gedrehten Antwort auf der anderen Seite. (Dies jetzt aber bitte nicht explizit auf Wilhelm bezogen!)

Wir sollten also schon versuchen, und den Anspruch darf ein Kritiker auch haben, die Kritik sprachlich und sachlich etwas zu filtern, um zu schauen, ob da nicht doch ein Extrakt Wahrheit drin ist.

Ich habe übrigigens noch nie erlebt, das ein kritisierter einfach einmal irgendwann einfach nur mal so nebenbei erwähnt hätte, "ich seh nicht sofort, was Du meinst, aber ich schau mal selber auf meinen Ton" oder ähnliches. (Dies jetzt wieder nicht speziell an Wilhelm!)

Ich finde es ausdrücklich gut, DAS hier gesagt wird, wenn man mit einem Sprachstil einfach nicht mehr leben möchte, und der Gedanke mancher jetzt "dann sollen die doch woanders hingehen" greift nicht. Die ach so konkreten beweise die wir fordern könnten wir, wenn wir kritisiert werden, auch mal, meinentwegen heimlich, selber suchen gehen. Auch wenn wir "unseren Stil" als vollkommen OK empfinden schadet es nichts, ab und an mal innezuhalten. Das vermisse ich auch manchmal hier.

Chräcker