Sven Rautenberg: Hat Dreamwaver mittlerweile seine Berechtigung??

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Moin!

Früher war ich der festen überzeugung,
ein Webdesigner soll seine Webseiten in HTML selber
schreiben und dafür braucht er nur ein Notepad.
[...]
Dann kam der Schock - Bei den aufwendigeren Designs
war es mir nicht mehr möglich, das ganze in HTML
so umzusetzen, dass die Funktionsfaehigkeit voll
erhalten bleibt.

Im Grunde genommen beantwortet sich deine Frage ja schon von dieser Position aus: Dreamweaver kocht auch nur mit Wasser und erstellt HTML, welches man genausogut per Hand hätte eintippen können. Beim Dreamweaver wird keinerlei Magie verwendet, um irgendwelche geheimen Wirkungen mit einzubauen.

Meine Frage ist nun:
Sollte der moderne Webdesigner von heute schon
Dreamwaver, Frontpage ... verwenden oder geht es echt noch ohne?

Ich bin sicher, dass es immer noch ohne geht.

Ich geb euch mal Beispiele für Seiten die ich selbst
im Notepad nicht mehr so recht umsetzen könnte:

http://www.eisdomains.com/new_site/

Absolut simples Design. Easy. Oben ein Header, drunter zwei Spalten, links Content, rechts Metainfo. Links später noch mal unterteilt in zwei Spalten. Die Rundungen im Design sind alle per Grafik realisiert, teils als Hintergrundgrafik. Da ist wirklich nichts geheimnisvolles dabei. Das ist im Prinzip ein klassisches Tabellen-Layout.

Kurzer Blick in den Quelltext: Ich habe Recht. <table width="711" border="0" cellspacing="0" cellpadding="0" align="center">... :)

http://www.templatemonster.com/screenshots/2900/2986-b.jpg

Dieses Design ist auf den ersten Blick in der Tat eine Herausforderung. Hier gibts keinerlei gerade Linien, alles sieht furchtbar kompliziert aus. Aber wenn man sich die funktionalen Elemente mal verdeutlicht: In der Mitte gibts (vermutlich als IFrame) ein Rechteck mit Content, links ein Rechteck mit Navigation, oben rechts Metanavigation, und rechts drei Elemente "Last Projects" - fertig. Also nimmt man die grafische Photoshop-Vorlage, blendet alle diese Elemente aus und speichert die Hintergrundgrafik. Dann stückelt man die genannten Elemente als Grafik zusammen und positioniert sie mit Layern absolut auf der Site. Wichtig: Transparenzeffekte nutzen kann helfen, Dinge nahtlos drüberzulegen.

Der Nachteil des Layouts: Scrollen ist absolut verboten, und aufgrund der Vorgehensweise, die Hintergrundgrafik als Bild komplett zu nehmen, muß man leider eine Popupfenster-Site basteln, die nur bei einer einzigen Auflösung funktioniert.

Dieses Design als Tabelle per Hand zusammenzustückeln dürfte jedenfalls wirklich eine Strafarbeit sein - dass man sich da vom Dreamweaver helfen läßt, ist irgendwie klar. :) Muß man aber nicht.

Wenn ich es *irgendwie* hinmachen müsste,
ginge es schon, aber sobald ich mir gedanken mache darüber,
wie dieser oder jene Browser Faxen macht,
und dann irgendwelche Größen-Verhaeltnise nicht einhaelt
oder Abstaende macht und das ganze Design zerhaut,
dann wird mir klar dass das schon ganz arg komplex ist....

Diese Probleme sehe ich bei beiden Beispielen nicht.

Würdet ihr es noch "von Hand" lösen??

Ja.

Oder was anderes:
Dieses Design hier:
http://www.templatemonster.com/screenshots/2900/2991-sp.jpg

Das waere ja noch recht einfach von Hand umzusetzen,
aber was ist bei updates der Webseite?

Genau da faengt es an langwierig zu werden finde ich...
Bei jedem Star wo ein Photo ist muß ja ein Table herum
und wehe ein Tag passt nicht...

Nein, muß nicht. Die Grafiken sind so als Stück fertig - Updates muß der Webgrafiker eben anfertigen. Ist aber auch kein Problem für ihn. Der hat seine Photoshop-Vorlage mit dem Rahmen und legt einfach neue Fotos drunter.

Alternativ kann man diesen Vorgang natürlich durch ein Programm automatisieren lassen. Der Rahmen drumherum läßt sich schließlich auch generieren. Das muß man aber logischerweise individuell programmieren. Und beim Design vorher muß man das eben wissen.

Wenn du mal genau hinschaust: Es ist absolut _unmöglich_, den Rahmen um die Bilder herum mit Tabellen zu realisieren. Außen um die Bilder herum ist, außer was die runden Ecken betrifft, ausschließlich weiß. Der Rahmeneffekt spielt sich jeweils _innerhalb_ der Bilder ab und soll einen 3D-Effekt vortäuschen. Da wirst du mit Tabellen absolut nichts ausrichten können, da muß ohnehin der Grafiker ran.

Und der Rest ist dann wieder absolut simpel vom Prinzip her. Wenn man die Grafiken passens zusammenschnippelt, hat man hier wieder mal ein absolut simples Tabellenlayout.

- Sven Rautenberg

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