at: Warum der Apfel nicht wollte . . .

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Hallo.

Was ich ohnehin nie verstehen konnte, warum sich ZIP Laufwerke durchgesetzt haben.
Zum einen eine rechte geringe Speicherkapazität von gerade mal 100 MB
dann ein sau teures Laufwerk und noch einen seperaten unförmigen Speicher.

Das ist eine Frage der Relation.

  • Disketten hatten eine geringere Speicherkapazität und waren recht empfindlich.
  • Festplatten im Wechselrahmen und externe Festplatten waren klobig und recht empfindlich.
  • Wechselplatten nach Bernoulli-Bauart waren unhandlich und hatten eine recht geringe Kapazität.
  • Bänder waren teuer und beim Suchen von Daten sehr langsam.
  • Optische Laufwerke waren unerschwinglich und langsam.
  • CD-Recorder und CD-Medien waren sehr teuer und unzuverlässig.

Ich habe mich damals fr das rund 50% günstiger LS Laufwerk entscheiden. 120 MB Speichervolumen, Baugleich mit einem 3 1/2 " Laufwerk. Kam mit allen 3 1/2" Disketten zurecht und konnte die bis zu 5 mal schneller lesen als herkömmliche Laufwerke.

Es kam aber erst, als das Zip bereits einen recht hohen Marktanteil hatte. Und da die meisten Rechner zu dieser Zeit noch über interne Diskettenlaufwerke verfügten, war die Kompatibilität hier kein großer Vorteil. Entweder man benötigte Disketten nicht oder man hatte eben ein entsprechendes Laufwerk. Gleichzeitig hatten zumindest die ersten LS-120 Schwierigkeiten beim Einsatz als Bootlaufwerk -- für viele der einzige Einsatzzweck für Disketten. Außerdem tat sich 3M beziehungsweise die bis dahin weitgehend unbekannte 3M-Marke Imation mit der Lizenzierung deutlich schwerer als Iomega mit seinen Partnern Fuji und Sony.

Mir ist es bis heute nicht verständlich, warum sich dieser exot durchgesetzt hat. Obwohl ich offen gestanden sehr wenige kenne, die wirklich Zip Laufwerke besitzen und nutzen.

In der Mac-Szene, insbesondere im grafischen Bereich, löste das Zip die Bernoulli-Laufwerke von SyQuest ab, die unhandlicher, zueinander oft inkompatibel und in annehmbaren Kapazitäten sehr teuer waren. Auf der PC-Seite profitierte Iomega von der Entscheidung, auch Versionen für IDE- und Parallel-Ports anzubieten, während SyQuest bis dahin auf SCSI setzte. LS-120 war ohnehin kein Thema, weil bei dessen Markteintritt bereits zu viele Zip einsetzten, zu dem man kompatibel sein wollte.
MfG, at