Moin!
Nur mal so als These: ich bin heute ernsthaft in eine Debatte verwickelt worden, ob IPv6 den ganzen Krimskrams mit den virtuellen hosts vielleicht überflüssig machen könnte. Zwar habe ich zunächst sehr überzeugt reagiert und ein absolutes "Nein" geäußert, aber im Nachhinein beschleichen mich ein paar Zweifel.
Ich würde mit menschlichen Faktoren argumentieren: Faulheit und Einfachheit.
Es ist wesentlich aufwendiger, einer einzelnen Maschine, die man für mehrere Hosts konfigurieren soll,
1. mehrere IP-Adressen zuzuordnen,
2. basierend darauf mehrere Dann-eben-nicht-virtuelle Hosts einzurichten, und
3. für exakt diese Hosts dann den Nameserver korrekt mit den passenden IPs zu füttern.
Mit virtuellen Hosts ist das alles viel simpler:
1. Die Maschine hat exakt eine IP.
2. Die Hosts werden basierend auf ihren Namen konfiguriert, und
3. Der Nameserver wird per Wildcard so konfiguriert, dass er für *.example.com immer dieselbe IP auswirft. Wer neue Subdomains eröffnen will, muß nur noch einen neuen <VirtualHost> einfügen, und das Ding läuft sofort.
Ok, das Argument zieht vielleicht nicht mehr unbedingt, wenn sowas bei einem darauf eingerichteten Provider für diverse Kundendomains zu regeln ist - dann aber bleibt immer noch die Problematik, dass bei einem Server, der zweihundert Domains hosten soll, dann auch zweihundert IP-Adressen konfiguriert werden müssen - sowas könnte durchaus performancerelevant sein.
- Sven Rautenberg