Raik: Hurrah Deutschland

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Hallo, volker!

damit sagst du eigentlich schon alles. um das problem mal abseits irgendwelcher okönomischer theorien anzugehen: _jedes_ gesellschaftliche/politische system muss letzten endes am menschen scheitern.

nein, es muss nicht scheitern, es muss sich aber daran ausrichten.

wir können also nur versuchen, ein system zu finden welches die macht möglichst breit verteilt und da scheint mir das unsere noch das kleinste der möglichen übel zu sein. traurig aber wahr.

widerspruch, euer ehren!
das unsere system täuscht nur vor, die macht zu verteilen. die schweizer sind mir da eher ein vorbild. und wer jetzt behauptet, mit den deutschen wäre so etwas nicht zu machen, des behauptet auch, das sinti und roma das stehlen angeboren ist. der behauptet auch, dass afrikaner von natur aus faul sind und ihr elend verdient haben. der behauptet auch, dass es juden im blut liegen würde, in banken zu arbeiten, zu feilschen, dabei zu betrügen (klar, was auch sonst :-/) und geld und gold zusammenzuraffen. der behauptet auch, dass russen kinder fressen und die deutschen das zur herrschaft über die welt geborene volk sind.

aber demokratie ist nun mal nicht nur eine frage der organisation, sondern auch der umsetzung. es muss dem volk die möglichkeit gegeben werden, macht auszuüben, aber das volk muss auch lernen, dass demokratie _arbeit_ bedeutet. dazu gehört nun mal, das sich _jeder_ mit zusammenhängen und vorgängen auf der welt selber auseinandersetzt und darauf seine entscheidung aufbaut. wer glaubt, man könne demokratie haben, bei der man durch "fachleute" vertreten wird, der wird bald ver_treten_.
auch demokratie (um es nochmal zu sagen: die herrschaft des volkes) muss man sich erarbeiten, jedentag wieder aufs neue.
wer macht möglichst breit verteilen will, der ist auch gezwungen, die _auszuüben_. alleine die möglichkeit dazu zu haben, reicht nicht.
der erste, der sagt: "ach, lass die mal machen, die wissen das besser.", der ist der erste nagel in sarg der demokratie.
demokratie bedeutet harte arbeit. sie bedeutet, sich über den eigenen tellerrand hinaus mit dieser welt auseinanderzusetzen und seine entscheidungen in _jedem_ entscheidungsprozess des volkes _selber_ zu treffen.

ich denke, menschen sind vernünftig genug, freiwillig auf egoistisches tun zu verzichten, _wenn_ man rahmenbedingungen dafür schafft, die für alle gelten. sowas nennt man "gesetze".
wenn kein gesetz gegen das schwarzfahren besteht, die bezahlung also _nur_ eine sache von moral und des anstand ist, dann sind die anständigen letzten endes immer die dummen.
allerdings werden die, die heute nutznieser solcher unregulierten möglichkeiten zu persönlichem egoismus, zur persönlichen bereicherung sind, nicht die ersten sein, die dort auf veränderung drängen, im gegenteil: sie sind reich und damit mächtig und jede menge leute an den schalthebeln der macht agieren aus egoismus in ihrem interesse.

wenn es um das thema geld geht, dann gibt es zwei lager.

_die_einen_ behaupten, dass das geld als hilfsmittel für den warenaustausch erfunden wurde.
dafür spricht, dass in allen alten, grossen weltreligionen ein zinsverbot formuliert ist.
in streng muslimischen staaten werden kredite heute noch über eine beteiligung der bank am gewinn der firma finanziert, statt über gewinnunabhängige zinsen.
dafür spricht, dass ein solches, rein als tauschmittel dienendes geldsystem im alten ägypten vor dem einmarsch julius cäsars existiert hat und dem land sagenhaften reichtum beschert hat.
dafür spricht der noch heute sichbare reichtum und die reich verzierten gebäude der hansestädte, die im 11. bis 13. jahrhundert ebenfalls ein geldsystem ähnlich dem ägyptischen hatten.

_die_anderen_ vertreten die meinung, dass das geld zum zwecke des zins nehmens überhaupt erst erfunden wurde und der zins notwendiger bestandteil eines funktionierenden geldsystems ist.

warum sie dann aber amok laufen, wenn die andere gruppe parallel ein geldsystem einführen will, das umlaufgesichert ist, dem warentausch dient und nicht der hortung und dem zins nehmen, das können sie nicht erklären.
sollen sie doch ihr geld an der börse rauf und runter bewerten, es lagern und zinsen dafür verlangen und darauf sitzen.
wenn es wirklich das bessere geldsystem ist, wird es sich über kurz oder lang durchsetzen. aber davon wollen sie nichts wissen. sie bestehen darauf, dass ihr system das bessere sein soll, ohne den beweis antreten zu wollen.

so, ich hoffe, dich mit diesen überlegungen nicht gelangweilt und evtl. sogar neugierig gemacht zu haben.

freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

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Hurrah Deutschland

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