Hi at,
Interessanterweise meint jeder von sich, der kompromissbereite Part zu sein, der nur ein Mindestmaß an Entgegenkommen des anderen fordert.
Jein, hier greift eben mein Anspruch an sozialer Kompetenz.
Ich fordere grundsätzlich mal gar nichts.
Wenn ich zum Schluss komme, daß unsere Interessen derart kollidieren, dass ein halbwegs reibungsloses Miteinander nicht mehr möglich ist, fordere ich hingegen die Bereitschaft, über das Problem zu diskutieren und eine Lösung auszuarbeiten.
Wenn dies aber von der Gegenseite(ein unpassender Ausdruck in diesem Zusammenhang, ich weiss) mit dem Hinweis auf eigene Interessen ständig abgeblockt wird, bleibt letztendlich nur die Möglichkeit, a)sich selbst bis zur Selbstaufgabe zurückzubehmen, b) sich aus dieser Umklammerung zu befreien.
Zuerst habe ich ersten Weg versucht, zu gehen, bis ich bemerkte, das dies ein Weg ist, der mit ständigen Wiederholungen der Ausgangsparameter gepflastert ist und mich zuviel an Substanz kostete, wodurch dann schlagartig Weg Nr.2 zur Ausführung kam. :-)
Häufig ist es wohl aber auch so, dass man meint, genug Kompromisse eingegangen zu sein, um dies jetzt auch in Fällen vom anderen einzufordern, in denen dies nicht angemessen ist.
Nun, ich nehme für mich in Anspruch, erst dreimal nachzudenken, bevor ich einmal handle, und auch, bei Fehlhandlungen immer bereit bin, mich zu korrigieren,bzw. zurückzunehmen.
Dies halte ich für einen grundsätzlich positiven Weg, solange nicht versucht wird, auf diese Weise ständig an Terrain zu gewinnen, um irgendwann die Kompetenz des Anderen völlig zu untergraben und ausgehöhlt zu haben.
Der Bereich Kindererziehung war ein glänzendes Beispiel dafür.
Sagte ich a, meinte sie partout b. Nicht um der Wahrheit willen, sondern und des Rechthabens willen.
Sowas untergräbt nicht nur die Autorität des Einzelnen, sondern auch ganz massiv die so nötige Kontinuität in der Kindererziehung.
Immerhin habe ich es 13 Jahre lang versucht, erst als noch ein Mitspieler ins Kickoff kam, habe ich die Konsequenzen gezogen. ;-)
Aus heutiger Sicht der Dinge bereue ich diesen Schritt keinesfalls, mein Verhältnis zu meinen Kindern ist besser, als es je zu Zeiten aufrechter Ehe war.
Gruß
Kurt
> Nein, ich beantworte keine Anfragen per e-mail.
"Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut." (Kurt Tucholsky; dt. Schriftsteller u. Satiriker; 1890-1935)
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