Hi at,
Hallo.
Jein, hier greift eben mein Anspruch an sozialer Kompetenz.
Ich fordere grundsätzlich mal gar nichts.Du hast einen Anspruch, ohne etwas einzufordern? Interessant ;-)
Ja, klingt widersinnig. :-)
Ist es aber nicht.
Ich gehe hier einfach von einem Basislevel aus. Wenn dieser nicht erreicht ist, fehlt es einfach an Beziehungsfähigkeit.
Natürlich, aber wenn du mit jemandem ein Problem erörtern willst, bereitest du dich darauf vor. Wenn du jemanden aber zu einer Diskussion aufforderst, obwohl dieser im Gegensatz zu dir nicht darauf vorbereitet ist, weiß er, dass er nur den Kürzeren ziehen kann -- und blockt ab.
Nein, bzw. Ja, wenn es so laufen würde oder gelaufen ist.
Im Interesse an einer zukünftig für beide zufriedenstellenden Lösung habe ich allerdings bewusst vermieden, eine Adhoc-Konfrontation zu initiieren, um eben meiner Ex-Frau die Gelegenheit zu geben, zu realisieren, daß meinerseits ein erhöhtes Unzufriedenheitspotential besteht und einer Diskussion bedarf. Derart wichtige Gespräche habe ich niemals ohne vorbereitende Einleitungen angezettelt, da ich mir auch damals schon bewusst war, daß eine befriedigende Lösung nur dann erreicht werden kann, wenn sich dabei niemand überfahren vorkommt. Leider endeten die meisten meiner Versuche in einer Verschiebungstaktik und führten höchstselten zu wirklich konstruktiven Lösungsversuchen.
Es mag weit hergeholt klingen, aber eigentlich wendest du die gleichen Mechanismen der Überrumpelung an wie ein offensiver Bettler: Entweder man gibt sofort nach oder man blockt ab.
Ich hoffe, dies nun geklärt zu haben.
Im Grunde bin ich ein eher bequemer Mensch und daher eher versucht, um des lieben Friedens willen nachzugeben. Allerdings kann ich auch sehr ausdauernd und bohrend werden, wenn es um Dinge geht, die mir wirklich wichtig sind und wo ständig ausgewichen wird.
Wenn dies aber von der Gegenseite(ein unpassender Ausdruck in diesem Zusammenhang, ich weiss) mit dem Hinweis auf eigene Interessen ständig abgeblockt wird, bleibt letztendlich nur die Möglichkeit, a)sich selbst bis zur Selbstaufgabe zurückzubehmen, b) sich aus dieser Umklammerung zu befreien.
Ja, wenn so etwas zum Dauerzustand wird, muss man die Konsequenzen ziehen.
Habe ich letztendlich auch, wenn auch nicht ganz freiwillig. Letztendlich hat sich aufgrund der enormen Belastung meine gesundheit verabschiedet, was mich dazu zwang, eine Entscheidung zu treffen.
Nun, ich nehme für mich in Anspruch, erst dreimal nachzudenken, bevor ich einmal handle, und auch, bei Fehlhandlungen immer bereit bin, mich zu korrigieren,bzw. zurückzunehmen.
Im Ernst: So denkt jeder über sich. Das soll keine indirekte Anschuldigung sein, aber hier gibt es einfach keine objektive Wahrheit.
Richtig. Letztendlich kann man immer nur entscheiden, was man für sich selbst als richtig und vereinbar ansieht. Für den Anderen kann nunmal genau das Gegenteil das Richtige sein.
Genau da ist man aber an dem Punkt angelangt, wo man dringend darüber nachdenken muss, ob sich da beider Lebensziele und -wege noch vereinbaren lassen oder ob man sich nicht besser trennt.
Im Idealfall geht das dann ohne Krieg und ohne Vorwürfe vonstatten, was aber bedingt, dass keine großen Verletzungen mehr offen sind.
Dies halte ich für einen grundsätzlich positiven Weg, solange nicht versucht wird, auf diese Weise ständig an Terrain zu gewinnen, um irgendwann die Kompetenz des Anderen völlig zu untergraben und ausgehöhlt zu haben.
Was wäre das auch für eine Beziehung?
Meine ehemalige... ;-)
Ich strebe jedenfall eine Symbiose an, wie hoffentlich die meisten anderen Menschen auch.
Nicht nur du...
Leider muss ich mir ebenfalls eingestehen, daß sich meine Sicht von Beziehungen im Allgemeinen erst durch die Geschehnisse in meiner Ehe geklärt hat, was zu dem Schluss führt, ich habe das, was ich erlebtze, gebraucht, um zu einer vernünftigen und klaren Vorstellung zu kommen.
Insofern müsste ich meiner Ex-Frau doch dankbar sein für die Fallstricke, die sie mir errichtet hat und, mag es auch pervers klingen, in gewisser Weise bin ich das auch.
Wäre das alles nicht passiert, ich wäre nicht der Mensch, der ich heute bin. ;-)
Der Bereich Kindererziehung war ein glänzendes Beispiel dafür.
Sagte ich a, meinte sie partout b. Nicht um der Wahrheit willen, sondern und des Rechthabens willen.Wäre dem so gewesen, täte mir dies sehr leid für euch. Wenn allerdings zumindest ein Basis-Konsens besteht, kann es hilfreich sein, gar nicht mehr zu argumentieren, also seinen Standpunkt zu vertreten und sich selbst kaum Raum für einen Rückzug zu lassen, sondern stattdessen die grundsätzlichen Übereinkünfte als Prämissen zu sehen und alles andere zu erlauben ("Das Kind darf alles tun, sofern unsere Übereinkünfte dadurch nicht verletzt werden.") Nach und nach lernt man aus diesen Erfahrungen und verbreitert seinen Basis-Konsens immer weiter. -- Aber ich denke das führt jetzt zu weit.
Ja, wenn es denn eine funktionierende Übereinkunft gegeben hätte. Die gab es allerdings nur, solange es in den Kram passte...
Aus heutiger Sicht der Dinge bereue ich diesen Schritt keinesfalls, mein Verhältnis zu meinen Kindern ist besser, als es je zu Zeiten aufrechter Ehe war.
Das freut mich sehr für dich und deine Familie.
Mich auch, besonders deshalb, da meine Exfrau aus Ihrer Verletztheit heraus immer versucht hat, die Kinder gegen mich aufzubringen.
So schwer mir das auch manchmal gefallen ist, ich habe stets versucht, die Kinder aus diesem Geschehniss herauszuhalten und habe auch konkrete Fragen immer nur global beantwortet, um zu vermeiden, daß persönliche Remeniszenzen die Kinder beeinflussen.
Heute sind die beiden älteren schon 19 und 20 Jahre alt und wir unterhalten uns des öfteren über diese Geschichte, wobei sie mir immer wieder ungewollt bestätigen, wie richtig es von mir war, sie nicht zu beeinflussen zu versuchen. Genau diesen Punkt kreiden sie meiner Ex-Frau nämlich am meisten an.
Wobei dazu zu bemerken ist, dass die beiden Älteren die damaligen Geschehnisse bewusst miterlebt haben und somit für Verfälschungen sowieso nicht so anfällig waren.
Es hat natürlich einige Jahre gedauert und ich habe zwischenzeitlich den Kontakt mit Ihnen verloren, aber heute freue ich mich immer wieder, wie offen und gelöst unser Verhältnis ist.
Ich nehme keinesfalls für mich in Anspruch, perfekt zu sein. Insbesondere die ersten beiden Jahre nach der Scheidung haben mir viele Fehler, die ich machte und bis dahin nicht als Fehler begriffen habe, bewusst. Nichtsdestotrotz habe ich mich immer bewusst in die Pflicht genommen und bei Konflikten immer versucht, beide Seiten zu beleuchten, um auch die Beweggründe des Gegenparts zu verstehen.
Inwieweit nun dieses Verständnis in ein Nachgeben mündete oder in Widerspruch, war abhängig von den Erkenntnissen, die ich daraus gewann.
Aber, trotz allem, ich möchte im Grunde nicht eine Minute meines Lebens missen, macht es doch alles aus, was ich bin.
So schmerzhaft es auch manchmal war, so schön war es auch oft und wird es hoffentlich auch weiterhin sein. Es gibt kein Licht ohne Schatten, keine Nacht ohne Tag.
Gruß
Kurt
> Nein, ich beantworte keine Anfragen per e-mail.
"Die Erfahrung laesst sich ein hohes Schulgeld zahlen, doch sie lehrt wie niemand sonst." (Thomas Carlyle; engl. Schriftsteller; 1795-1881)
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