at: Cooles Zitat, KD-one!

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Hallo.

Jein, hier greift eben mein Anspruch an sozialer Kompetenz.
Ich fordere grundsätzlich mal gar nichts.

Du hast einen Anspruch, ohne etwas einzufordern? Interessant ;-)

Wenn ich zum Schluss komme, daß unsere Interessen derart kollidieren, dass ein halbwegs reibungsloses Miteinander nicht mehr möglich ist, fordere ich hingegen die Bereitschaft, über das Problem zu diskutieren und eine Lösung auszuarbeiten.

Natürlich, aber wenn du mit jemandem ein Problem erörtern willst, bereitest du dich darauf vor. Wenn du jemanden aber zu einer Diskussion aufforderst, obwohl dieser im Gegensatz zu dir nicht darauf vorbereitet ist, weiß er, dass er nur den Kürzeren ziehen kann -- und blockt ab. Es mag weit hergeholt klingen, aber eigentlich wendest du die gleichen Mechanismen der Überrumpelung an wie ein offensiver Bettler: Entweder man gibt sofort nach oder man blockt ab.

Wenn dies aber von der Gegenseite(ein unpassender Ausdruck in diesem Zusammenhang, ich weiss) mit dem Hinweis auf eigene Interessen ständig abgeblockt wird, bleibt letztendlich nur die Möglichkeit, a)sich selbst bis zur Selbstaufgabe zurückzubehmen, b) sich aus dieser Umklammerung zu befreien.

Ja, wenn so etwas zum Dauerzustand wird, muss man die Konsequenzen ziehen.

Häufig ist es wohl aber auch so, dass man meint, genug Kompromisse eingegangen zu sein, um dies jetzt auch in Fällen vom anderen einzufordern, in denen dies nicht angemessen ist.

Nun, ich nehme für mich in Anspruch, erst dreimal nachzudenken, bevor ich einmal handle, und auch, bei Fehlhandlungen immer bereit bin, mich zu korrigieren,bzw. zurückzunehmen.

Im Ernst: So denkt jeder über sich. Das soll keine indirekte Anschuldigung sein, aber hier gibt es einfach keine objektive Wahrheit.

Dies halte ich für einen grundsätzlich positiven Weg, solange nicht versucht wird, auf diese Weise ständig an Terrain zu gewinnen, um irgendwann die Kompetenz des Anderen völlig zu untergraben und ausgehöhlt zu haben.

Was wäre das auch für eine Beziehung? Ich strebe jedenfall eine Symbiose an, wie hoffentlich die meisten anderen Menschen auch.

Der Bereich Kindererziehung war ein glänzendes Beispiel dafür.
Sagte ich a, meinte sie partout b. Nicht um der Wahrheit willen, sondern und des Rechthabens willen.

Wäre dem so gewesen, täte mir dies sehr leid für euch. Wenn allerdings zumindest ein Basis-Konsens besteht, kann es hilfreich sein, gar nicht mehr zu argumentieren, also seinen Standpunkt zu vertreten und sich selbst kaum Raum für einen Rückzug zu lassen, sondern stattdessen die grundsätzlichen Übereinkünfte als Prämissen zu sehen und alles andere zu erlauben ("Das Kind darf alles tun, sofern unsere Übereinkünfte dadurch nicht verletzt werden.") Nach und nach lernt man aus diesen Erfahrungen und verbreitert seinen Basis-Konsens immer weiter. -- Aber ich denke das führt jetzt zu weit.

Sowas untergräbt nicht nur die Autorität des Einzelnen, sondern auch ganz massiv die so nötige Kontinuität in der Kindererziehung.
Immerhin habe ich es 13 Jahre lang versucht, erst als noch ein Mitspieler ins Kickoff kam, habe ich die Konsequenzen gezogen. ;-)
Aus heutiger Sicht der Dinge bereue ich diesen Schritt keinesfalls, mein Verhältnis zu meinen Kindern ist besser, als es je zu Zeiten aufrechter Ehe war.

Das freut mich sehr für dich und deine Familie.
MfG, at