Hallo.
Von denen, den mal was an diesem Forum lag und die ihm mit ellenlangen Antworten und Diskussionen seinen Ruf als _Fachforum_ erst eingebracht haben, ist kaum noch jemand da.
Das lasse ich so stehen, da ich es nicht beurteilen kann. Aber:
Und diejenigen, die noch da sind, geben nur noch Ein-Satz-Antworten [...]
Nun, das sehe ich etwas differenzierter und in Abhängigkeit von der Fragestellung. Eine Antwort wird in meinen Augen nicht dadurch qualitativ aufgewertet, dass sie aus mehr als einem Satz besteht, denn manchmal ist dieser und im Extremfall sogar nur ein Wort die zielführendste und somit hilfreichste Antwort. Auf die Frage, wie alt man ist, antwortet man einfach mit dem Satz "Ich bin xx Jahre alt." Ein verständlicher Satz, der genau das beinhaltet, was der Frager bzw. die Fragerin wissen will.
Doch nicht jede Frage ist so eindeutig und einfach zu beantworten wie die Frage nach dem Alter. Die eigentliche Schwierigkeit, Fragen zu beantworten, ist oftmals die Entscheidung darüber, in welchem Umfang man sie beantwortet. Geht es dem Gegenüber darum, möglichst viele Informationen zu erhalten oder will er nur eine gezielte Information und ist damit zufrieden. So wie ich dieses Forum kennen- und schätzen gelernt habe, zeichnen sich die Antworten der regelmäßigen Besucher in aller Regel dadurch aus, dass sie mit Hintergrundfakten oder Überlegungen aufwarten, die vielleicht nicht unbedingt gefragt aber trotzdem hilfreich sind - immer mit der Intension, helfen zu wollen. Diese Tatsache ist ein wichtiger Bestandteil dieses Forums, "und das ist auch gut so"[tm].
Darüber hinaus sollte man - nicht nur auf das Forum bezogen - wieder lernen, den Gegenüber als das zu akzeptieren, was er ist. Erkennt man an der Fragestellung bereits, dass jemand auf dem Gebiet, zu dem die Frage gestellt wurde, noch nicht so fit oder ein Anfänger ist, dann sollte man gelegentlich mal von seinem Profiross herabsteigen und helfen. Andererseits sollten auch die Fragesteller akzeptieren, dass man ihre Fragen manchmal nicht versteht oder gar nicht verstehen kann und demzufolge Antworten gibt, die das Thema verfehlen. Um den Bogen zum Forum zurück zu schlagen, einem Forum mangelt es an einer ganz bestimmten in der reellen Kommunikation wichtigen Umstand: dem persönlichen Kontakt zwischen Frager und Antworter. Während man im direkten Gegenüber verschiedene Verhaltensweisen (z.B. Mimik, Gestik oder Tonfall) deuten kann, besteht diese Möglichkeit in einem Forum nicht. Sich dies ins Bewusstsein zu rufen ist eine Verhaltensweise, die nach meiner Meinung etlichen Besuchern dieses Forums mal mehr mal weniger abhanden gekommen ist. Hierüber sollte man sich Gedanken machen.
So, das wollte ich schon länger mal loswerden.
Es grüßt ganz herzlich
Euer Siechfred
PS: nein, ich möchte keine neue Grundsatzdiskussion auslösen, es hat nur gut reingepasst.