Siechfred: Schiller und Goethe

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Hallo CK.

Und 1773 ist es dann weiter nach Stuttgart in eine Militaerschule
gegangen.

Zur Ergänzung, das war die Carlsschule in Stuttgart-Solitude. Und er verließ die Militärakademie (die IIRC mittlerweile zerstört ist) 1780 mit einem abgeschlossenen Medizinstudium (!) und arbeitete als Militärarzt (?) in Stuttgart.

zuerst nach Jena und dann nach Weimar gegangen, sondern umgekehrt.

Nicht ganz, da gab es noch jede Menge vorher. Nachdem er 1781 hochherzoglich das Komödienschreiben untersagt bekam, ging er von Württemberg nach Frankfurt/Main. Als der Verfolgungsdruck zu groß wurde, floh er nach Thüringen, wo ihm eine Freundin seiner Mutter ein Gutshaus in Bauerbach (http://www.bauerbach-naturtheater.de/neu/html/ort.html) zur Verfügung stellte. Nach einer recht produktiven Zeit (er schrieb u.a. "Kabale und Liebe") und 1 Jahr als Theaterdichter in Mannheim lebte er zunächst von 1785 bis 1787 bei Freunden in Leipzig und Dresden und ging dann erst nach Weimar. Nach Jena zog es ihn 1788, als man ihm dort eine Professur für Geschichte anbot.

Bis hierhin mochten Schiller und Goethe sich nicht besonders, sie kannten sich ja schon seinerzeit aus Jena, wo Goethe noch ein ziemlich eingebildeter und ekelhafter Klotz gewesen sein muss

Ja, Goethe und Schiller waren sich bereits 1788 begegnet. Während Schiller zuerst voller Verehrung für den Meister war, hatte der nicht viel für ihn übrig ("Schiller war mir verhasst"). Und so mied man sich, und erst ein langes und weinseliges Gespräch über die Theorie der Urpflanze im Sommer 1794 in Jena (zu dem übrigens Goethe Schiller aufsuchte) und ein darauf folgender Brief Schillers legte den Grundstein für die Freundschaft der Dichter.

Btw, interessantes Thema :-)

Freundschaft!
Siechfred

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Punk's not dead: http://www.siechfreds-welt.de/badreligion.shtml
Dankbarkeit, man spürt sie ja so selten bei den Menschen, und gerade die Dankbarsten finden nicht den Ausdruck dafür, sie schweigen verwirrt, sie schämen sich und tun manchmal stockig, um ihr Gefühl zu verbergen. (Stefan Zweig)