Kommunen klagen über Pflicht zu barrierefreien Internetseiten
wahsaga
- barrierefreiheit
hi,
http://www.heise.de/newsticker/meldung/49531
"Der Programmieraufwand sei hoch und teuer"
"Im persönlichen Kontakt sei Behinderten oft besser geholfen als mittels eines Browsers."
und deshalb setzt sich der blinde kurzerhand in sein auto und fährt zum rathaus, oder wie ...?
gruß,
wahsaga
Moin wahsaga,
hehe ;)
"Der Programmieraufwand sei hoch und teuer"
uiuiui - ja, sehr schwer, zugängliches HTML und CSS zu _programmieren_ (tsts...)
- tja, hätte man da nicht vorher schon mal dran denken können, dass man die seiten von einem profi erstellen lässt? dann müsste man jetzt nicht die frontpage-layouttabellen von bürgermeisters neffen entsorgen ...
haha *g*
"Im persönlichen Kontakt sei Behinderten oft besser geholfen als mittels eines Browsers."
und deshalb setzt sich der blinde kurzerhand in sein auto und fährt zum rathaus, oder wie ...?
genau: Für Blinde sollte man die Homepage am besten mal in Blindenschrift (=diese fühl-kann-hubel-schrift) ausdrucken, einscannen und als bild in die seite einfügen: "Für blinde. Bitte ausdrucken und lesen" - *scnr*
Gruß,
Sven
PS: Ist dieser Heise-Artikel ein Scherz?`
Moin,
uiuiui - ja, sehr schwer, zugängliches HTML und CSS zu _programmieren_ (tsts...)
- tja, hätte man da nicht vorher schon mal dran denken können, dass man die seiten von einem profi erstellen lässt? dann müsste man jetzt nicht die frontpage-layouttabellen von bürgermeisters neffen entsorgen ...
ad 1) es gibt eine Menge kommunaler Seiten, die von Profis erstellt wurden, und zwar auch von solchen, die sich mit Fug und Recht als solche bezeichnen duerfen. Es ist noch nicht sooo lange her, dass wir uns alle mit NN4x rumpruegeln mussten, und viele kommunale Seiten sind nicht erst in den letzten beiden Jahren entstanden.
ad 2) rein technisches Wissen um CSS und valides HTML reicht eben nicht aus. Es gibt zum Beispiel viele Fälle, wo für einen Nicht-Sehbehinderten eine nicht-zeilenweise sinnreiche Tabelle den besten Überblick ueber einen Sachverhalt bietet (wohlgemerkt: ich rede von genuin tabellarischen Daten, nicht von Layout-Tabellen). Jemand, der einen Screenreader verwenden muss, wird an diesen Tabellen aber scheitern.
Und es ist durchaus so, dass sich bestimmte Inhalte sehenden Menschen am besten durch eine Grafik vermitteln lassen (übrigens ganz besonders sehenden Menschen, die mit einem Hörschaden geplagt sind). Für diejenigen, die nur Text rezipieren können, müssen die Informationen ganz anders organisiert werden. Eine reine Beschreibung der Grafik reicht oft nicht aus.
Man kann das alles realisieren, aber es möge niemand behaupten, es sei nicht aufwendig, auch nicht, wenn man sich nur auf die technische Seite bezieht (Es gibt schließlich den IE, und den in all seinen Varianten zu überlisten, kann durchaus Kopfschmerzen bereiten, oder bin ich da ein Einzelfall?)
Verwunderlich ist allerdings, dass die Kommunen erst jetzt aufheulen, wiewohl das ja eigentlich bei der 2000-Problematik nicht viel anders war. Es besteht offenbar ein gewisser Hang zum Handeln auf den letzten Drücker.
Also unverwunderte Grüße, Uschi
Tach auch,
ad 2) rein technisches Wissen um CSS und valides HTML reicht eben nicht aus. Es gibt zum Beispiel viele Fälle, wo für einen Nicht-Sehbehinderten eine nicht-zeilenweise sinnreiche Tabelle den besten Überblick ueber einen Sachverhalt bietet (wohlgemerkt: ich rede von genuin tabellarischen Daten, nicht von Layout-Tabellen). Jemand, der einen Screenreader verwenden muss, wird an diesen Tabellen aber scheitern.
Und es ist durchaus so, dass sich bestimmte Inhalte sehenden Menschen am besten durch eine Grafik vermitteln lassen (übrigens ganz besonders sehenden Menschen, die mit einem Hörschaden geplagt sind). Für diejenigen, die nur Text rezipieren können, müssen die Informationen ganz anders organisiert werden. Eine reine Beschreibung der Grafik reicht oft nicht aus.
Man kann das alles realisieren, aber es möge niemand behaupten, es sei nicht aufwendig, auch nicht, wenn man sich nur auf die technische Seite bezieht (Es gibt schließlich den IE, und den in all seinen Varianten zu überlisten, kann durchaus Kopfschmerzen bereiten, oder bin ich da ein Einzelfall?)
Was soll man da noch gross sagen ausser "Danke!"? Endlich mal wieder jemand der ein bisschen weiter denkt als "alt", "div statt td" und "valides HTML".
Ich weiss nicht ob es ein Deutsches Gegenstueck gibt (Ich vermute es gibt es, aber es ist mir nicht bekannt), ganz interessant aus meiner Sicht sind ein paar Ausfuehrungen von Mencap (Ein Verein zu Unterstuetzung von Menschen mit Lernschwierigkeiten). In Englisch:
Einleitung: http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_what_is.htm
Verschiedene Hinweise und Anleitungen (PDF downloads):
http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_guides.htm
Ich habe so meine Zweifel dass sich viele die jetzt vorschnell herausposaunen was denn daran so schwer sein soll "zugaengliches HTML und CSS" zu schreiben wirklich mit dem Thema befasst haben.
Vor allem wenn ihre eigene Schreibe fuer nichteingeweihte Leser kaum zu verstehen ist oder es schwer macht sie zu lesen (*scnr*, _programmieren_, durchgehende Kleinschreibung um nur ein paar zu nennen).
Ach ja, "diese fühl-kann-hubel-schrift" heisst Braille und dazu gibt es Geraete die Websites (bzw Text aus Computern generell) auf dieser Schrift darstellen. Dabei werden pins aehnlich wie bei einem Lauftext (ja, wie das verpoente Marquee) nach oben gedrueckt und der Blinde liest damit den Text. Aber das wissen die Accessibility-Profis sicherlich, ansonsten koennen sie sich so ein Ding hier ansehen: http://www.alvabraille.com/BrailleDisplays/default.asp
Gruss,
Armin
Hallo Armin, moin Uschi,
ad 2) rein technisches Wissen um CSS und valides HTML reicht eben nicht aus. Es gibt zum Beispiel viele Fälle, wo für einen Nicht-Sehbehinderten eine nicht-zeilenweise sinnreiche Tabelle den besten Überblick ueber einen Sachverhalt bietet (wohlgemerkt: ich rede von genuin tabellarischen Daten, nicht von Layout-Tabellen). Jemand, der einen Screenreader verwenden muss, wird an diesen Tabellen aber scheitern.
sehr richtig. Nur kenne ich keine Screenreader-Programme, die in der Lage wären, heutiges CSS, welches genau dafür konzipiert ist, zu verstehen.
Ich muss zugestehen, dass ich generell nicht so viele Screenreader-Programme kenne.
Und es ist durchaus so, dass sich bestimmte Inhalte sehenden Menschen am besten durch eine Grafik vermitteln lassen (übrigens ganz besonders sehenden Menschen, die mit einem Hörschaden geplagt sind). Für diejenigen, die nur Text rezipieren können, müssen die Informationen ganz anders organisiert werden. Eine reine Beschreibung der Grafik reicht oft nicht aus.
neben alt und title gibt's noch longdesc, wo sich das in der Grafik beschriebene in einem Text niederschreiben lässt. Auch im Text um die Grafik rum ließe sich auf die longdesc-"File" verweisen.
Man kann das alles realisieren, aber es möge niemand behaupten, es sei nicht aufwendig, auch nicht, wenn man sich nur auf die technische Seite bezieht (Es gibt schließlich den IE, und den in all seinen Varianten zu überlisten, kann durchaus Kopfschmerzen bereiten, oder bin ich da ein Einzelfall?)
nein, ganz und gar nicht. Ich habe nie bezweifelt, dass es nicht aufwendig ist und nicht Sachverstand bzw. gewisses "Know-how" bedarf, ganz im Gegenteil.
Was soll man da noch gross sagen ausser "Danke!"? Endlich mal wieder jemand der ein bisschen weiter denkt als "alt", "div statt td" und "valides HTML".
Full ACK :)
[...] Ein Verein zu Unterstuetzung von Menschen mit Lernschwierigkeiten). In Englisch:
Einleitung: http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_what_is.htm
http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_guides.htm
muss ich mir umbedingt mal durchlesen :)
Ich habe so meine Zweifel dass sich viele die jetzt vorschnell herausposaunen was denn daran so schwer sein soll "zugaengliches HTML und CSS" zu schreiben wirklich mit dem Thema befasst haben.
hm - ok, wenn ich es mir recht überlege, ist es wirklich ein ganzes Stück Arbeit. Andererseits frage ich mich, ob sich diese Arbeit wirklich lohnen würde, für jede Art von Behinderung eine zugängliche Version bzw. vergleichbares zu machen.
Auf der anderen Seite ist wiederum die Frage, in wie fern die Anwenderprogramme der in irgendeiner Art und Weise behinderten Leser diese CSS-Angaben, HTML-Attribute (z.B. longdesc, .......) usw. verstehen und sinnvoll in die Seite einbauen bzw. dem Leser rüberbringen.
Ich kenne z.B. kein einziges Programm, was die "Soundausgabesteuerung" von CSS interpretiert. Oder dann z.B. mal die longdesc-Beschreibung eines Bildes aufruft und den Inhalt vorliest.
Vor allem wenn ihre eigene Schreibe fuer nichteingeweihte Leser kaum zu verstehen ist oder es schwer macht sie zu lesen
Wobei ich jetzt einfach mal behaupte, dass ich (persönlich) hier im Forum (noch) unkonzentrierter schreibe und weniger auf Rechtschreibfehler und vergleichbares achte, als wenn ich den Inhalt einer Webseite verfasse.
(*scnr*, _programmieren_, durchgehende Kleinschreibung um nur ein paar zu nennen).
Webseiten in (X)HTML und CSS werden sowieso nicht programmiert (scnr)
Ach ja, "diese fühl-kann-hubel-schrift" heisst Braille
ach ja, stimt, genau. Wie die CSS-"media"-"Version".
und dazu gibt es Geraete die Websites (bzw Text aus Computern generell) auf dieser Schrift darstellen. Dabei werden pins aehnlich wie bei einem Lauftext (ja, wie das verpoente Marquee) nach oben gedrueckt und der Blinde liest damit den Text.
kuhl.
Ob die Software für diese Programme nur wirklich so perfekt ist, dass ein Blinder damit problemlos durch zugängliche Seiten im Web "surfen" könnte?
Aber das wissen die Accessibility-Profis sicherlich, ansonsten koennen sie sich so ein Ding hier ansehen: http://www.alvabraille.com/BrailleDisplays/default.asp
ich werd's mir anschauen :=)
Gruß,
Sven
PS: Ich wäre übrigens der letzte, der sich einen "Accessibility-Profi" nennen würde.
Tach auch,
neben alt und title gibt's noch longdesc, wo sich das in der Grafik beschriebene in einem Text niederschreiben lässt. Auch im Text um die Grafik rum ließe sich auf die longdesc-"File" verweisen.
Das halte ich aber trotzdem nicht fuer optimal.
Fuer den grafisch orientierten wird der ganze Aufbau der Seite auf die Grafik und den begleitenden Text aufgebaut. Der begleitende Text wird (und sollte) sich dabei auf die Grafik beziehen.
Das ist dann aber fuer den Blinden relativ sinnlos, selbst wenn ihm die Grafik per longdesc erlaeutert wird. Fuer den Blinden waere ein in sich geschlossener Text weitaus sinnvoller.
Nur kann damit derjenige mit Lese- und/oder Verstaendnisproblemen wenig anfangen.
nein, ganz und gar nicht. Ich habe nie bezweifelt, dass es nicht aufwendig ist und nicht Sachverstand bzw. gewisses "Know-how" bedarf, ganz im Gegenteil.
Das hoerte sich in Deinem und den meisten der anderen Beitraege aber nicht so an.
[...] Ein Verein zu Unterstuetzung von Menschen mit Lernschwierigkeiten). In Englisch:
Einleitung: http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_what_is.htm
http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_guides.htmmuss ich mir umbedingt mal durchlesen :)
Kann ich nur empfehlen, da habe ich so einige Sachen gelesen an die ich nie gedacht haette.
hm - ok, wenn ich es mir recht überlege, ist es wirklich ein ganzes Stück Arbeit. Andererseits frage ich mich, ob sich diese Arbeit wirklich lohnen würde, für jede Art von Behinderung eine zugängliche Version bzw. vergleichbares zu machen.
Zu dem ersten Schluss bin ich schon vor einiger Zeit gekommen.
Zur Frage habe ich keine Antwort. Ausser dass ich es fuer zweifelhaft halte dass Barrierefreiheit moeglich ist, vor allem da ich das ganze eben nicht auf die Zugaenglichkeit fuer Blinde und/oder Sehgeschaedigte beschraenken zu bereit bin. Ausserdem glaube ich dass sich Anstrengungen fuer eine Gruppe leicht in Probleme fuer eine andere auswirken koennen.
Wobei ich jetzt einfach mal behaupte, dass ich (persönlich) hier im Forum (noch) unkonzentrierter schreibe und weniger auf Rechtschreibfehler und vergleichbares achte, als wenn ich den Inhalt einer Webseite verfasse.
Dir ist bewusst dass Du es damit jemandem der mit so etwas Probleme hat schwerer machst hier mitzulesen?
(*scnr*, _programmieren_, durchgehende Kleinschreibung um nur ein paar zu nennen).
Webseiten in (X)HTML und CSS werden sowieso nicht programmiert (scnr)
Hier habe ich das Gefuehl Du hast nicht verstanden was ich ausdruecken wollte.
Nicht jeder weiss was *scnr* bedeutet (die Frage kommt oft genug...), damit schliesst Du Leute aus.
Nicht jeder weiss dass _ vor und nach einem Wort _unterstrichen_ bedeuten soll, damit schliesst Du Leute aus.
Es gibt Leute die durch einen bestimmten Augenfehler Probleme haben bestimmte Formen von Texten zu lesen (wird glaube ich auch in den Texten von Mencap beschrieben). Ich bin mir nicht sicher, aber ich koennte mir vorstellen dass durchgehende Kleinschreibung fuer diese Leute nicht gerade hilfreich ist.
Ob die Software für diese Programme nur wirklich so perfekt ist, dass ein Blinder damit problemlos durch zugängliche Seiten im Web "surfen" könnte?
Keine Ahnung, so genau habe ich mich damit auch nicht befasst. Aber es duerfte genug geben fuer die es die einzige Moeglichkeit ist, Taubblinde zum Beispiel.
PS: Ich wäre übrigens der letzte, der sich einen "Accessibility-Profi" nennen würde.
Das war auch ein bisschen als Provokation fuer die gedacht die so vorschnell krakelen "es kann doch nicht so schwer sein mit ein bisschen validem HTML und CSS eine barrierefreie Website zu programmieren".
Gruss,
Armin
Moin Armin,
neben alt und title gibt's noch longdesc, wo sich das in der Grafik beschriebene in einem Text niederschreiben lässt. Auch im Text um die Grafik rum ließe sich auf die longdesc-"File" verweisen.
Das halte ich aber trotzdem nicht fuer optimal.
ich auch nicht.
Fuer den grafisch orientierten wird der ganze Aufbau der Seite auf die Grafik und den begleitenden Text aufgebaut. Der begleitende Text wird (und sollte) sich dabei auf die Grafik beziehen.
Das ist dann aber fuer den Blinden relativ sinnlos, selbst wenn ihm die Grafik per longdesc erlaeutert wird. Fuer den Blinden waere ein in sich geschlossener Text weitaus sinnvoller.
Full ACK.
Nur kann damit derjenige mit Lese- und/oder Verstaendnisproblemen wenig anfangen.
der kann generell mit viel wenig anfangen. Denn wo man hinschaut, bekommt man Informationen, die zu Verstehen es oft sogar für einen nicht in irgendeiner Art und Weise behindertem Menschen schwer sind.
Tatsache ist, dass es sinnlos ist, ein Dokument so anzufertigen, dass auch ein Leseproblemhabender es optimal verstehen kann. für einen Menschen, der nämlich in dieser Hinsicht keinerlei Probleme hat, wird das ganze mehr als nur kompliziert. Er wird den Text nicht mögen und schnell wieder von der Seite verschwinden.
nein, ganz und gar nicht. Ich habe nie bezweifelt, dass es nicht aufwendig ist und nicht Sachverstand bzw. gewisses "Know-how" bedarf, ganz im Gegenteil.
Das hoerte sich in Deinem und den meisten der anderen Beitraege aber nicht so an.
schlecht.
[...] Ein Verein zu Unterstuetzung von Menschen mit Lernschwierigkeiten). In Englisch:
Einleitung: http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_what_is.htm
http://www.mencap.org.uk/html/accessibility/accessibility_guides.htm
muss ich mir umbedingt mal durchlesen :)
Kann ich nur empfehlen, da habe ich so einige Sachen gelesen an die ich nie gedacht haette.
Ich bin gerade dabei, zu lesen, und so interessant hört es sich gar nicht an. Sie empfehlen große Schrift und so ein zeugs, vieles würde z.B. eine in dieser HInsicht gestylte webseite für einen 08/15-Leser bei weitem erschwerem.
Wobei man hierbei locker ein alternatives CSS erstellen könnte, was die Webseite in dieser Hinsicht darstellt.
hm - ok, wenn ich es mir recht überlege, ist es wirklich ein ganzes Stück Arbeit. Andererseits frage ich mich, ob sich diese Arbeit wirklich lohnen würde, für jede Art von Behinderung eine zugängliche Version bzw. vergleichbares zu machen.
Zu dem ersten Schluss bin ich schon vor einiger Zeit gekommen.
Ich denke, das ist einer der ersten Gedanken, wenn man sich zu diesem Thema Gedanken macht ;-)
Zur Frage habe ich keine Antwort.
Deswegen gibt's auch dann die, die sagen: "Scheiß auf Accessibility", und die, die das nicht sagen.
Ausser dass ich es fuer zweifelhaft halte dass Barrierefreiheit moeglich ist, vor allem da ich das ganze eben nicht auf die Zugaenglichkeit fuer Blinde und/oder Sehgeschaedigte beschraenken zu bereit bin. Ausserdem glaube ich dass sich Anstrengungen fuer eine Gruppe leicht in Probleme fuer eine andere auswirken koennen.
richtig.
Wobei ich jetzt einfach mal behaupte, dass ich (persönlich) hier im Forum (noch) unkonzentrierter schreibe und weniger auf Rechtschreibfehler und vergleichbares achte, als wenn ich den Inhalt einer Webseite verfasse.
Dir ist bewusst dass Du es damit jemandem der mit so etwas Probleme hat schwerer machst hier mitzulesen?
allerdings. Doch wäre mein Schreibstiel meiner Meinung nach eines der wenigsten Dinge, die z.B. das Verständnis dieser Datei hier ([pref:t=85989&m=508605]) für einen Leser erschweren.
(*scnr*, _programmieren_, durchgehende Kleinschreibung um nur ein paar zu nennen).
Webseiten in (X)HTML und CSS werden sowieso nicht programmiert (scnr)
Hier habe ich das Gefuehl Du hast nicht verstanden was ich ausdruecken wollte.
scheinbar (s.u.)
Nicht jeder weiss was *scnr* bedeutet (die Frage kommt oft genug...), damit schliesst Du Leute aus.
ganz sicher. Aber es ist sozusagen "tradition" im Usenet und in Foren, das weißt du so gut wie ich.
Gut passende Beispiele erlebt ein Außenstehender doch, wenn er sich nur mal ein typisches Board einer x-beliebigen Spiel-Szene anschaut. Das versteht kein Außenstehnder.
Nicht jeder weiss dass _ vor und nach einem Wort _unterstrichen_ bedeuten soll, damit schliesst Du Leute aus.
genauso, wie ich mit *sowas* Leute ausschließe, und mit sowas: :-)
Willst du stattdessen all diese Erleichterungden des Alltags wegnehmen und demnächst nur noch Text _ohne_ diesen "Quasi-Formatierungen" erstellen?
Ich nicht. Ich nehme es so hin, wie es ist. Behinderten ist der Alltag erschwert, das ist wahr. Barrierefreie Webseiten erleichtern diese Behinderungen im Web für die behinderten Besucher, das steht außer Frage. Eine Seite, die nicht barrierefrei ist, ist es nicht. Genauso wenig wie sein Inhalt. (klar...)
Es gibt Leute die durch einen bestimmten Augenfehler Probleme haben bestimmte Formen von Texten zu lesen (wird glaube ich auch in den Texten von Mencap beschrieben). Ich bin mir nicht sicher, aber ich koennte mir vorstellen dass durchgehende Kleinschreibung fuer diese Leute nicht gerade hilfreich ist.
Ich bin mir sicher, dass auch nicht diese Festbreitenschrift hier für sie hilfreich ist.
Ob die Software für diese Programme nur wirklich so perfekt ist, dass ein Blinder damit problemlos durch zugängliche Seiten im Web "surfen" könnte?
Keine Ahnung, so genau habe ich mich damit auch nicht befasst. Aber es duerfte genug geben fuer die es die einzige Moeglichkeit ist, Taubblinde zum Beispiel.
andererseits kann ich mir auch eine gewisse Abneigung gegen das Medium Web auf seiten der Behinderten vorstellen.
PS: Ich wäre übrigens der letzte, der sich einen "Accessibility-Profi" nennen würde.
Das war auch ein bisschen als Provokation fuer die gedacht die so vorschnell krakelen "es kann doch nicht so schwer sein mit ein bisschen validem HTML und CSS eine barrierefreie Website zu programmieren".
Die Schwierigkeit liegt auch nicht beim Erstellen vom validen (X)HTML und CSS, sondern bei dem Konzept und Grundüberlegungen, die man anstellt.
Wie immer also,
Gruß,
Sven
Hallo,
"Der Programmieraufwand sei hoch und teuer"
uiuiui - ja, sehr schwer, zugängliches HTML und CSS zu _programmieren_ (tsts...)
Das Problem ist weniger die Technik an sich. Ich habe beim letzten Biene-Award http://www.biene-award.de/award/ eine Seite eingereicht, die von der technischen Seite gar nicht so schlecht abgeschnitten hat, allerdings gabs Minuspunkte wegen der Textgestaltung - zu lang, fremdsprachige Textpassagen nicht gekennzeichnet, keine Zusammenfassungen bei längeren Texten etc.
Die letzten Mängel in der Technik abzustellen wäre ein Leichtes, aber alle Texte zu überarbeiten ist ein Riesenaufwand, für den bei der ehrenamtlich gepflegten Seite keine Zeit bleibt.
Grüße
Marcus
Hallo,
http://www.heise.de/newsticker/meldung/49531
"Der Programmieraufwand sei hoch und teuer"
Den Tenor kennt man schon aus der Richtung... http://www.staedtetag.de/10/presseecke/dst_beschluesse/artikel/2001/11/06/74/ »Die definitorische Festlegung der Barrierefreiheit werden aufgrund der erheblichen Mehrkosten für die kommunalen Haushalte ohne entsprechenden Ausgleich abgelehnt«.
"Im persönlichen Kontakt sei Behinderten oft besser geholfen als mittels eines Browsers."
Komisch, dass es barrierefreie öffentliche Netzangebote gibt, die den Behinderten tatsächlich weiterhelfen, und sei es auch »nur« um schneller persönlich Kontakt aufzunehmen... insofern ist diese Äußerung eine blanke Ausrede, von der alten mitschwingenden Leier, dass Behinderten keine Selbstständigkeit zugetraut wird, ganz zu schweigen.
und deshalb setzt sich der blinde kurzerhand in sein auto und fährt zum rathaus, oder wie ...?
Haha, dazu passt ja, dass sich der Städtetag auch gegen die Änderungen am Personenbeförderungsgesetz gerichtet hat (»Der Nahverkehrsplan hat die Belange behinderter und anderer Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit zu erreichen«). Soviel zu persönlichem Kontakt.
Andererseits: Wenn man dann rückfragen würde, ob denn die Beratung speziell für diese Gruppen ausgebaut wird, damit der persönliche Kontakt möglich ist, würde sicher dasselbe Argument kommen: Wie sollen wir das bezahlen? Tja, so einfach zieht man sich aus der Affäre, sich seit sechs Jahren kein bisschen um Barrierefreiheit im WWW gekümmert zu haben.
Hier übrigens die Pressemitteilung des Städte- und Gemeindebundes NRW http://www.nwstgb.de/homepage/texte_und_medien/menue/pressemitteilungen/2004/behindertenfreundliches_internet_ja_aber_richtig_39_2004/index.html (Man freut sich natürlich über Knallersätze wie »[...] Daher hätte man besser den Betreibern der Homepages vertraut.« - das ist fast zynisch)
Das Behindertengleichstellungsgesetz NRW, über das sich der NRW-Städtebund aufregt: http://www.netzwerk-artikel-3.de/dokum/lgg-nrw.htm (Andere entsprechende Verordnungen auf Länderebene: http://www.netzwerk-artikel-3.de/wsite/laand.php, http://www.einfachfueralle.de/artikel/bitv/landesgleichstellungsgesetze.html)
Mathias
hi,
Nun, wenn es die Möglichkeit gibt, WebSeiten barrierefrei zu machen...
"Der Programmieraufwand sei hoch und teuer"
... und diese Möglichkeiten gibt es (*) und sind darüber hinaus alles Andere als teuer!
(*) Ich hab mir die Gesetzgebung durchgelesen und verstehe das Gemeckere nicht, wenn es darum geht 'ganz normales HTML' zu machen wie es w3.org seit Jahren validiert und wie es in SELFHTML beschrieben ist.
Da gehts beispielsweise um die Verwendung des alt-Tags als Alternative zu einem Image. Oder darum, dass eine Überschriftenhierarchie mit h1 beginnt. Oder darum, dass für Aufzählungen Listen verwendet werden... usw.
Jeder Webdesigner der Seiten für Kommunen erstellt möge nun hier mal antreten und erklären was DARAN so schwierig ist!
Schließlich haben es die meisten Kommunen ja auch geschafft, behindertengerechte Parkplätze zu bauen - und es sogar geschafft, zu kontrollieren, dass diese Parkplatze auch nur von Behinderten eingenommen werden!
Viele Grüße, Rolf
... eher die Domäne pissen.de einklagen.
Wer's nicht kennt: Pissen ist ein kleiner Ort bei Leipzig.
Ich wünsche den Pissenern viel Erfolg beim Aufbau einer barrierefreien www-Repräsentanz auf www.pissen.de !
Gruss, Rolf
"Der Programmieraufwand sei hoch und teuer"
- tja, hätte man da nicht vorher schon mal dran denken können, dass man die seiten von einem profi erstellen lässt? dann müsste man jetzt nicht die frontpage-layouttabellen von bürgermeisters neffen entsorgen
Stimmt - der Gesetzgeber und die Gemeinden könnten mehr und vorausschauender planen.
Dennoch ist "Barrierefrei" auch ein sinnvolles Ziel, denn warum sollen z. B. sehbehinderte Menschen vom Internet nicht auch profitieren? Da kam wohl auch die Idee, dass das ohne staatlichen Anreiz nicht geht und also hat sich der Gesetzgeber dann übernommen: Wie sollen die verschiedenen Arten von z. B. Farbfehlsichtigkeit, Sehschwäche, etc. ausgegleichen werden? Wäre nicht eine alternative Seite - mit bestimmter Kennung für den verwendeten Browser (wie WAP oder einfache Browseroptimierung durch verschiedene Seiten) sinnvoller?
Die technischen Fragen waren denn wohl zu kompliziert und man WOLLTE halt eine schnelle Lösung, ... ist die auch im Sinne einer wirklichen Barrierefreiheit?
P.S. Wer gute (!) Links zum Thema Barrierefreiheit kennt, bitte mal zusammentragen und mailen! Habe bisher erst einen auf meiner Linksammlung eingestellt und drei weitere in Vorbereitung.
Hallo,
P.S. Wer gute (!) Links zum Thema Barrierefreiheit kennt, bitte mal zusammentragen und mailen! Habe bisher erst einen auf meiner Linksammlung eingestellt und drei weitere in Vorbereitung.
Auf die Schnelle 2 Stück
http://uitest.com/en/cat/analysis/ - Tests für verschiedene Accessibilitytests, z.B. Fehlsichtigkeiten
http://www.barrierekompass.de/index.php - Begriffsbestimmungen, Rechtsgrundlagen...
Und dein Link?
Grüße
Marcus
Hallo Wahsaga.
Die Internetseiten sind ja noch das kleinste Problem.
Bei uns in der Stadt stehen überall Terminals als Touristeninfo.
Nach dem Artikel müssen die auch für alle Zugänglich sein.
Die sind aber z.B nicht vom Rollstuhl aus lesbar und für Blinde nicht zugänglich, da ohne Sprachausgabe. Es gibt soweit ich weiß noch nicht einmal zoombaren Text und bei Sonnenschein sieht man im Zweifelsfall nichts.
Das möchte ich mal sehen, das die Dinger eine Sprachausgabe bekommen und in der Höhe verstellbar werden.
Wenn ich die gelegentlichen Bluescreens sehe, die in der Nacht sehr stimungsvolles Licht erzeugen :), möchte ich daran lieber nicht denken.
MfG _Siro
Hallo,
kennt denn jemand ein kommunales Portal, das die Forderungen nach Barrierefreiheit erfüllt?
Würd' mich echt interessieren, wie so was in der Praxis ausschaut. Ich hab nämlich bisher nichts gefunden. (nicht irgendeine Seite, sondern eine _Kommune_)
Gruß Fritz
Hi,
Tja, wenn der Schneider nur die bisherigen Partner Microsoft und Bertelsmann Media befragt und niemand sonst, ist die Meinung, daß es teuer sei natürlich zu erwarten.
http://www.microsoft.com/germany/government/kommunenmehr.mspx
Die Verordnung in NRW ist wirklich nicht unerwartet gekommen!
Seit 2001 müssen auch die Kommunen darüber bescheid gewusst haben.
Zwischen 2001 und 2003 wurde eine eGovernment-Lösung gebaut, offenscihtlich ohne daß irgendjemand der verantwortlichen Auftraggeber aus den Kommunen auf die kommende Verordnung hingewiesen hat.
IMHO ist man dort jetzt aus den Dornrößchenschlag erwacht und versucht von den eigenen Versäumnissen abzulenken.
http://xwolf.blogger.de/stories/130010/
Ciao,
Wolfgang